Beim Heizöl ist es wie mit dem Benzin: Die Preise schwanken und irgendwann muss man einfach nachtanken. Es ist dabei ganz einfach möglich, Geld zu sparen. Mit unseren Tipps zum Kauf von Heizöl kannst du ordentlich Geld sparen. Außerdem erklären wir dir, was du beim Kauf von Heizöl sonst noch alles beachten solltest.
Ist teures Heizöl besser als billiges?
Qualität hat seinen Preis, das weiß ja jeder, schließlich kann ein teureres Smartphone meist mehr als ein Billigmodell. Dieser Gedanke mag stimmen, lässt sich aber nicht auf Heizöl übertragen. Wenn du Ökostrom beziehst, bekommst du auch nur den Graustrom, den alle anderen auch bekommen. Es wird lediglich mehr Ökostrom ins Netz eingespeist.
In Deutschland gibt es eine DIN-Norm für Heizöl. Das bedeutet, dass ganz klar reguliert ist, was als Heizöl verkauft werden darf und was nicht. Daraus resultiert, dass alle Händler das gleiche Heizöl verkaufen. Es gibt nur unterschiedliche Preise und keine unterschiedlichen Zusammensetzungen. Wenn du dein Heizöl billig im Internet bestellst, erhältst du genau das Öl, welches dir auch dein Händler vor Ort verkauft hätte.
Auch bezüglich des Transports brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Alle Tankwagen sind amtlich geeicht, da ist es auch egal, ob du 1.000 oder 10.000 Liter bestellst.
Übrigens gibt es auch Premium-Heizöle, die bessere Eigenschaften haben als das Standard-Heizöl. So sollen sie langsamer verbrennen, sodass du mit der gleichen Menge länger heizen kannst. Außerdem sollen sie besonders schonend verbrennen, weswegen du deine Heizung seltener warten lassen musst. Ob dir diese Vorteile den teils deftigen Aufpreis wert sind, musst du für dich selbst durchrechnen.
Warum ist Heizöl im Internet häufig so günstig zu bekommen?
Dass du von jedem Händler identisches Heizöl bekommst, haben wir soeben erklärt. Trotzdem kannst du bei Online-Bestellungen von Heizöl teils sogar ein paar Cent pro Liter sparen. Wie geht das?
Der Wettbewerb ist transparent, was vor allem daran liegt, dass der Heizölpreis vom Rohölpreis an der Börse abhängig ist. Jede Schwankung ist sofort jedem Händler ersichtlich und qualitativ ist es auch egal, wo das Heizöl eingekauft wird.
Außerdem haben Heizölhändler recht geringe Eigenkosten, da sich die Prozesse automatisieren lassen. Der Händler bekommt einen klaren Auftrag und kann die Bestellung direkt rausschicken. Besonders viel Verwaltungsaufwand ist gar nicht notwendig. Reine Online-Händler brauchen im Grunde sogar nichtmals eigene Standorte mit Büros und Personal. Diese Ersparnis wirkt sich dann positiv auf den Preis aus.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Heizöl zu bestellen?
Hierauf kann man nur antworten, dass es keine richtige Antwort gibt. Die Statistiken der Preisentwicklung zeigen, dass es keine Zeiträume gibt, in denen Heizöl zuverlässig besonders günstig zu haben ist. Es kann lediglich gesagt werden, dass du dein Heizöl nicht unbedingt zum Anfang der Heizsaison kaufen solltest. Zu diesem Zeitpunkt bist du sicher nicht der einzige Mensch, der seinen Öltank nochmal auffüllen lassen möchte. Bei der hohen Nachfrage können die Händler ihre Preise ganz gut anziehen.
Beim Heizölkauf solltest du dich im Grunde auf die Lauer legen und die Ölpreisentwicklung beobachten. Der Preis orientiert sich am Rohölpreis an den Börsen und ist somit ständigen Schwankungen unterworfen. Die Preise schwanken im Laufe eines Jahres schon mal gut und gerne um 50 Prozent, da ist die laufende Marktbeobachtung wichtig.
Doch nicht nur Angebot und Nachfrage wirken sich auf den Ölpreis aus. Auch politische und sonstige Ereignisse können sich auf ihn auswirken. Ein erneuter Kriegsausbruch im Nahen Osten dürfte nicht unbedingt dafür sorgen, dass Öl billiger wird. Auch das Wetter kann den Ölpreis beeinflussen. 2019 war der Sommer so lang und heiß, dass so mancher großer Verladehafen nicht mehr angesteuert werden konnte, da die Öltanker aufgrund der Trockenheit auf Grund gelaufen wären. Dadurch wurde das Angebot knapp und die Preise stiegen.
Wenn der Ölpreis gerade nah an einem historischen Tief liegt, ist sicherlich ein guter Zeitpunkt, um ein Schnäppchen zu machen. Die Preisentwicklung lässt keine zuverlässigen Prognosen zu. Der Preis kann weiter sinken, er kann aber auch innerhalb weniger Tage enorm steigen.
Voll- und Teilbetankung
Ist der Ölpreis gerade auffällig niedrig, kann es nicht schaden, den Tank komplett auffüllen zu lassen. Dass der Preis in sich zusammenfällt ist möglich, aber nicht vorherzusehen. Wahrscheinlich steigen die Preise bald wieder. Wenn sich der Ölpreis normal entwickelt und nicht wirklich hoch, aber auch nicht gerade niedrig ist, bietet sich eine Teilbetankung an. Das gilt auch für Phasen mit einem hohen Ölpreis.
Ist der Preis relativ hoch und dir geht die Zeit bis der Tank leer ist aus, solltest du ihn nur zum Teil betanken lassen. Denn tankst du zweimal im Jahr, hast du auch zweimal die Chance, einen günstigen Preis zu erwischen, um den Tank dann voll zu füllen.
Übrigens: Du weißt ja sicher, dass eine Vollbetankung nicht gerade billig ist und, dass du auf die nächste Lieferung sparen musst. Daher ist häufig nicht genug Geld da, um den Tank spontan ganz zu befüllen. Viele Händler bieten jedoch mittlerweile Ratenzahlung an.
Worauf muss ich bei der Beobachtung der Ölpreise achten?
Du solltest dir stets vor Augen halten, dass der Ölpreis starken Schwankungen ausgeliefert ist. Nun kannst du dich natürlich vor deinen Rechner setzen und den ganzen Tag lang die Börsenkurse anstarren. Abgesehen davon, dass das mit der Zeit langweilig wird, ist das auch nicht sonderlich produktiv.
Die Preisentwicklung kann man nicht vorhersagen. Prognosen kann man aber dennoch stellen. Finanzexperten werten nicht nur den Status quo aus, sondern blicken noch etwas über den Tellerrand. Öl wird weltweit in zahlreichen Industrien benötigt. Wie sich diese Industrien entwickeln, lässt sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erahnen. Nimm zum Beispiel die Elektroautoindustrie.
Zur Herstellung von Elektroautos samt Bereifung wird natürlich auch Öl benötigt. Aber die Zahl der Elektroautos steigt immer schneller an. Die Konsequenz davon ist, dass viel weniger Autos Diesel oder Benzin tanken. Dieses Öl wird nicht verbraucht und steht dem Markt an anderer Stelle zur Verfügung. Da insgesamt die Nachfrage sinkt, dürfte auch der Ölpreis mittelfristig nachgeben.
Unser Tipp ist, dich regelmäßig auf Websites von Wirtschaftsmagazinen etc. herumzutreiben. Auf solchen Seiten findest du ständig Artikel mit Prognosen bezüglich der Preisentwicklung. Sind sich mehrere Experten einig, dass der Ölpreis bald eine kleine Talfahrt einlegen wird, solltest du lieber etwas warten. Lautet die Prognose, dass der Preis demnächst wahrscheinlich explodiert, wäre dies wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt für den Kauf.
Tipp: Es gibt Apps für das Smartphone, die den Ölpreis automatisch überwachen. Die meisten davon bieten die Option einer Benachrichtigung mittels Push-Nachricht. Du legst einfach einen Preis fest, den du für dein Heizöl zu zahlen bereit bist. Wird dieser Preis erreicht oder unterboten, teilt dir die App das per Push-Nachricht mit.
Geld sparen mit Sammelbestellungen
Wenn man sich in der Nachbarschaft gut versteht und mehrere Haushalte mit einer Ölheizung ausgestattet sind, könnt ihr euch die Kosten teilen. Die meisten Händler handhaben es so, dass der Preis pro Liter auch von der Bestellmenge abhängig ist. Je mehr Öl bestellt wird, desto niedriger wird der Preis pro Liter.
Die Rechnung ist ganz logisch. Die Fahrt des Tankfahrzeugs kostet einen gewissen Betrag. Der Fahrer fährt zu dir, erledigt seinen Job und fährt wieder zurück. Wenn er jedoch auf seiner Tour noch ein paar weitere Lieferungen in der Nachbarschaft ausliefern kann, ist das deutlich wirtschaftlicher, als für jede Bestellung eine eigene Tour zu fahren. Der Händler verkauft eine viel größere Menge auf einmal und kann daher mit dem Preis etwas runtergehen.
Heizölkauf überwachen
Leider hört man immer wieder von Leuten, die weniger Heizöl geliefert bekommen, als sie bestellt haben. Das kann eine betrügerische Masche sein, ist in den meisten Fällen jedoch nur ein teures Versehen. Wir empfehlen daher, bei der Betankung dabei zu bleiben.
Bestehe am besten darauf, dass der Zähler auf Null steht, bevor es losgeht. Nur so kannst du sicher sein, dass nicht zu wenig Öl getankt wird, weil dem Fahrer versehentlich einen Zahlendreher passiert ist. Du solltest auch den Eichstempel prüfen. Dieser sollte natürlich aktuell gültig sein.
Öltankwagen verfügen über ein Schauglas. Kontrolliere hier gelegentlich, dass blasenfrei getankt wird. Auf der Rechnung muss das getankte Volumen auf eine Temperatur von 15 °C umgerechnet sein.
Finaler Tipp: Schau beim Kostenvergleich nicht nur auf die Kosten pro Liter. Das günstigste Angebot ist nicht mehr so günstig, wenn du zum Beispiel zusätzlich ein paar hundert Euro für die Lieferung bezahlen musst.