Sicher bist du mit den gängigen Anlageprodukten wie Gold, Silber, ETFs oder Wertpapiere vertraut. Es gibt aber noch viele alternative Anlagemöglichkeiten, mit denen du dein Geld vermehren kannst. Tatsächlich kannst du mit Investitionen in Wein, Wald oder Turnschuhe und andere spezielle Anlageformen einiges Geld machen und dein Vermögen unter guten Voraussetzungen vermehren. (Wie bei allen anderen Anlageformen kann es natürlich auch Verluste einbringen.)
Die Herausforderung bei fast allen diesen alternativen Geldanlagen ist auf jeden Fall, dass man sich sehr stark mit dem Thema beschäftigen und ggf. Lagerkosten oder ähnliches berücksichtigen muss wie z.b. bei Sneakern oder auch Wein. Viele alternative Anlagen sind außerdem weniger stark standardisiert als z.B. Aktien oder Tagesgeld, versprechen aber ggf. einen höhren Ertrag bzw. eine zusätzliche Chance sein privates Portfolio stärker zu diversifizieren.
Wir zeigen dir hier ein paar alternative Möglichkeiten zum klassischen Tagesgeldkonto, Gold und Co, womit du ggf. Rendite machen kannst:
Sneaker
Mit Sneakern bzw. Turnschuhen kannst du deinem Geld Beine machen. Menschen sammeln die verrücktesten Dinge und gerade gute Sneaker sind bei Sammlern sehr beliebt. Hier geht es vor allem um limitierte Versionen. Die sogenannten „Sneakerheads“ sind auf seltene Sneaker aus. Teilweise wird sogar vor Eröffnung eines neuen Geschäfts, in welchem limitierte Sneakereditionen verkauft werden, gezeltet.
Diese Sneaker steigen schnell rasant im Wert. Viele Leute tragen sie im Alltag und freuen sich darüber, ein solches Exemplar an den Füßen zu tragen. Andere wiederum sind leidenschaftliche Sammler. Sammler, die kein Exemplar einer Limited Edition bekommen haben sind bereit, ein Vielfaches des Verkaufspreises zu bezahlen, wenn die Schuhe ungetragen in der Originalverpackung zu verkaufen sind.
Es ist durchaus möglich, dass du ein Paar Turnschuhe für 200 Euro kaufst und bereits wenige Tage später für über 1.000 Euro verkaufen kannst. Natürlich ist so ein Wertzuwachs niemals garantiert und recht spekulativ. Aber dafür ist die Anlagesumme verhältnismäßig gering und wenn du die Sneaker auch noch in deiner Größe kaufst, hast du, sollte der Wertzuwachs ausbleiben, wenigstens ein Paar seltene und coole Sneaker.
Ferienhäuser
Eine Alternative zur herkömmlichen klassischen Geldanlage wäre z.B. ein Haus auf Mallorca zu kaufen. Eigene Immobilien gelten als sichere und langlebige Anlageform, die im Laufe der Zeit an Wert gewinnen kann. Der Kauf eines Ferienhauses auf der beliebten spanischen Insel Mallorca bietet zusätzlich die Möglichkeit, die Immobilie selbst zu nutzen oder mit entsprechender Erlaubnis (Ferienvermietungslizenz) an Touristen zu vermieten. Dadurch kann eine regelmäßige Mieteinnahme erzielt werden, die die Finanzierung bzw. Unterhalt des Hauses unterstützt. Es ist natürlich wichtig, sich gründlich über die lokalen Gesetze und das Thema Steuern zu informieren, bevor man in eine Immobilie auf Mallorca investiert. Anlaufstellen sind da sicherlich der spezialisierte Steuerberater und die passende spanische Bank.
Wein als Geldanlage
Wein ist nicht nur schmackhaft, sondern eignet sich auch gut als Geldanlage. Wein gilt zudem als sichere Wertanlage, obgleich die Preise derzeit nicht so stark steigen wie sie es einst taten. Das Beste an Wein als Geldanlage ist seine Wertstabilität. Die Weinpreise orientieren sich an der Qualität des Weines und nicht an der verfügbaren Menge.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass du eine Kiste teuren Weins kaufen und dich darauf ausruhen könntest. Wenn jetzt nämlich irgendwo eine ganze Halle mit Flaschen dieses Weines entdeckt werden sollte, sinkt der Preis entweder nur marginal oder überhaupt nicht. Wein ist ein Gut, welches nicht nachproduziert werden kann. Jeder Jahrgang ist anders. Es ist nicht möglich einen bestimmten Wein nachzuproduzieren, zumindest nicht so, dass er exakt gleich schmeckt.
Um sinnstiftend in Wein zu investieren musst du dich natürlich mit der Materie auskennen. Du kannst dir das nötige Fachwissen selbst beibringen oder in Weinfonds investieren. In diesem Fall übernehmen Experten die Ein- und Verkäufe von Qualitätsweinen für dich. Gleiches gilt für die Lagerung. Zwar sind die möglichen Gewinne bei der Investition in Fonds geringer als bei der direkten Geldanlage, jedoch ist im Gegenzug auch das Verlustrisiko nicht so groß.
Wald als Kapitalanlage
Wald ist eine sehr langfristige Geldanlage. Ähnlich wie Wein ist der Wald nicht vermehrbar, es gibt nur die Landflächen, die es gibt. Der Wald wird immer weiter verdrängt, wodurch der Preis in vielen Gebieten nachhaltig steigt.
Allerdings solltest du vorher gut abwägen, ob sich das Geschäft wirklich lohnt, denn du kannst dein Waldstück ja nicht wie eine Goldmünze einfach wegschließen. Es werden zahlreiche Gebühren und Steuern fällig, beispielsweise die Grundsteuer. Wenn du dich forstwirtschaftlich betätigst und Holz verkaufst, musst du die Gewinne ebenfalls versteuern. Einfacher ist es, wenn du ein Stück Wald kaufst und es an einen Betrieb verpachtest. Oder du investierst gleich in einen Holzbetrieb.
Uhren als Wertanlage
Eine weitere alternative Geldanlage ist die Investition in Uhren. Gemeint sind an dieser Stelle klassische Armbanduhren. Wie du sicherlich weißt, kann man für eine Armbanduhr sehr viel Geld ausgeben. Eine Armbanduhr von Rolex, Breitling, Tag Heuer oder Patek Philippe kann gerne mal einige tausend Euro kosten. Solche Uhren werden nicht nur gekauft, um damit anzugeben oder sie im Alltag zu benutzen. Viele Menschen kaufen gezielt Uhren als Wertanlage mit der Hoffnung, das teure Stück später noch teurer wieder verkaufen zu können.
Uhren als Wertanlage zu erwerben kann sich lohnen, wenn man weiß, worauf man achten sollte. Der Uhrenmarkt ist sehr volatil. Es gibt keine Garantie, dass eine bestimmte Uhr in ihrem Wert stark steigen wird. Die Preise für Armbanduhren sind stets als Momentaufnahme zu betrachten und orientieren sich an Angebot und Nachfrage. Ästhetik spielt eine untergeordnete Rolle. Primär geht es beim Uhrenhandel um Seltenheit und Zustand der Uhren.
Generell gilt dabei, dass sich eigentlich nur Uhren von Premiumherstellern als Wertanlage eignen. Als Premiumhersteller gelten nicht nur Unternehmen wie oben genannt, sondern auch kleinere Uhrmacher, die Uhren nur in geringer Stückzahl herstellen. Das ist beispielsweise vergleichbar mit Tabakpfeifen. Die Preise für industriell hergestellte Pfeifen sind relativ stabil. Es gibt aber auch zahlreiche Pfeifenbauer, die hochwertige Pfeifen in Handarbeit herstellen. Wenn es sich dabei um einen guten Pfeifenbauer handelt, erzielen gut erhaltene Exemplare später häufig ein Vielfaches des ursprünglichen Verkaufspreises.
Um mit Uhren als Wertanlage Geld zu verdienen, solltest du dich mit der Materie auskennen. Du solltest dich mit Herstellern und Modellen auseinandersetzen, damit du gute Wertanlagen entdecken kannst. Dabei solltest du auch den Markt im Auge haben, um den richtigen Zeitpunkt für einen günstigen Kauf bzw. teuren Verkauf zu finden. Besonders gut eignen sich Armbanduhren, die in limitierter Stückzahl produziert wurden. Hier ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Preise später anziehen, wenn die Uhren im normalen Handel nicht mehr zu bekommen sind.
Achte darauf, dass die Uhr in möglichst gutem Zustand ist. Gerade bei limitierten Stückzahlen gibt es nach und nach immer weniger Exemplare im Originalzustand. Wenn die Uhr mal repariert werden muss, erzielst du beim Verkauf höhere Preise, wenn du originale Ersatzteile nimmst und keine Nachbauten. Auch die Farbe sichtbarer Komponenten ist wichtig. Je näher eine Uhr am Originalzustand ist, desto eher kannst du für sie einen guten Preis erzielen.
Es ist ebenfalls wichtig, dass du die verschiedenen Marktplätze miteinander vergleichst. Außerhalb des normalen Handels werden Premiumuhren häufig in Auktionshäusern angeboten. Da es keine festen Bewertungsrichtlinien für den Wert einer Armbanduhr gibt, kannst du dort gelegentlich ein Schnäppchen machen. Anders herum kannst du aber auch viel zu viel bezahlen, wenn du dich mit der angebotenen Uhr nicht auskennst. Ein und dieselbe Uhr kann bei zwei Auktionen komplett unterschiedliche Preise erzielen.
Dass eine Uhr, die du bei einer Auktion teuer erstanden hast, auch wieder zu mindestens deinem Kaufpreis wieder verkaufen kannst, kann dir niemand garantieren. Es kommt letztendlich immer auf das Glück und den richtigen Zeitpunkt an. Dass eine Premiumuhr ihren Wert irgendwann komplett verliert ist eher unwahrscheinlich, aber dennoch möglich. Genauso möglich ist es aber auch, dass du eine solche Uhr im Laden kaufst und ein paar Jahre später deutlich mehr dafür bekommst als du bezahlt hast.
Kredite an Privatperson vergeben
Nicht nur Banken können Kredite bzw. Darlehen an Privatpersonen vergeben. Auch du als Privatperson kannst dies tun. Einen Kredit an eine Privatperson zu vergeben ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Wenn du Freunden oder Familienmitgliedern Geld leihst, kannst du das Verlustrisiko relativ gut einschätzen. Wenn du wildfremden Personen ein Darlehen gewährst, kannst du das nicht. Trotzdem ist die Kreditvergabe an Privatpersonen eine interessante alternative Geldanlage.
Sicherlich hast du schon mal von Online-Kreditplattformen wie auxmoney, Smava, Giromatch, Bondora oder Mintos gehört. Dort können Privatpersonen, die von einer Bank keinen Kredit bekommen oder keinen Bankkredit aufnehmen möchten, Kredite aufnehmen, die von Privatpersonen finanziert werden — sogenannte P2P-Kredite (Peer to Peer Kredite). Als Privatperson kannst du dich an solchen Krediten beteiligen und bekommst dein Geld mit Zinsen zurück. In den meisten Fällen locken Renditen von mehreren Prozenten über dem normalen Tagesgeld.
Online-Kreditplattformen sind Kreditvermittler, die jeweils mit mindestens einer Partnerbank zusammenarbeiten, welche im Endeffekt den Kredit vergibt. Für dich bedeutet das eine gewisse Sicherheit, denn sollte der Kreditnehmer mit den Raten in Rückstand geraten, leitet die Bank ein Mahnverfahren ein, an dessen Ende auch ein Inkassounternehmen die Forderungen eintreiben kann. Die Bank behandelt diese Kredite wie jeden anderen Privatkredit auch. Du selbst brauchst dich um nichts zu kümmern.
Viele Kreditplattformen haben auch eine Form von Sicherheitspool. Ein kleiner Anteil jeder Kreditsumme fließt in diesen Pool. Sollten die Rückzahlungen ausbleiben, bekommst du zumindest einen Teil der Raten aus dem Pool ausgezahlt. Selbst ein vollständiger Rückzahlungsstopp würde für dich keinen Totalverlust bedeuten.
Eine weitere Form der Sicherheit ist, dass du bei den meisten Anbietern keinen Kredit alleine übernehmen musst. In der Regel kannst du dir aussuchen, wie viel du in ein Kreditprojekt investieren möchtest. Bei auxmoney können Kreditsuchende zum Beispiel ihr Kreditprojekt vorstellen. Du erfährst also, für was das Geld verwendet werden soll. Anonymisierte Informationen über den Kreditsuchenden erfährst du ebenfalls. Das sind Daten wie Wohnort, Alter, Beruf und eine Einstufung der Bonität.
Kreditnehmer müssen nämlich ihre Bonität nachweisen, bevor sie einen Kreditantrag stellen dürfen. Die Verzinsung und die Höhe der zu erwartenden Rendite erfährst du natürlich auch vorher. Kreditnehmer und Kreditgeber sind nur für die Bank bzw. das Kreditportal persönlich identifizierbar. Ein direkter Kontakt zwischen Kreditnehmer und Kreditgeber ist nicht möglich. Du erfährst also nicht, wem du das Geld leihst oder wo die Person wohnt. Andersrum gilt das genauso. Der Kreditnehmer erfährt nicht, wer sein Kreditprojekt finanziert hat.
Wenn du dein Geld aufteilst und mehrere Gesuche mit jeweils kleineren Beträgen unterstützt, kannst du das Risiko streuen. Wenn du zum Beispiel 10 Kredite mit jeweils 250 Euro unterstützt, ist das Verlustrisiko gut überschaubar. Sollte ein Kreditnehmer nicht zurückzahlen, verlierst du maximal die 250 Euro abzüglich einer Teilrückzahlung aus dem Sicherheitspool, während die anderen Kredite weiterhin Rendite abwerfen.
Gut ist auch, dass du dein Geld in Raten zurückbekommst. Sobald eine Tilgungsrate bei der Bank eingegangen ist, bekommst du deinen Anteil inklusive Zinsen ausgezahlt. Du musst nicht auf dein Geld warten, bis der Kredit komplett zurückgezahlt wurde. Das ist ein weiterer Vorteil für dich. Das zurückerhaltene Geld kannst du sofort wieder anlegen. Zudem ist das Verlustrisiko dadurch noch weiter gemindert. Wenn du jemandem 250 Euro leihst und der Rückzahlungszeitraum 24 Monate beträgt, hast du nach einem Jahr bereits 125 Euro plus Zinsen zurückbekommen.
Sollte der Kreditnehmer dann die Rückzahlung einstellen, kannst du maximal die restlichen 125 Euro abzüglich der bereits erwirtschafteten Zinsen und Geld aus dem Sicherheitsspool verlieren. Bleibt das Mahnverfahren erfolglos, werden die Restschulden an ein Inkassounternehmen verkauft. Von dem Erlös erhältst du, entsprechend deiner Beteiligung an der Kreditsumme, einen Anteil ausgezahlt.
Die exakten Konditionen erfährst du natürlich immer aktuell auf den Websites der Anbieter.
Bonsai-Bäume
Bonsai-Bäume sind eine ganz spezielle Form der alternativen Geldanlage. Die kleinen Bäume können richtig wertvoll sein, besonders schöne Exemplare wechseln ihren Besitzer gern mal für viele tausend Euro. Der Bonsai ist allein deshalb eine spezielle Form der Geldanlage, da man ihn nicht in einer Bank, einem Safe oder im Keller lagern kann.
Bonsais brauchen eine spezielle Pflege, du kannst nicht einfach zehn Bonsais aus dem Baumarkt auf eine Fensterbank stellen und ihnen beim teurer werden zusehen. Einen Bonsai zu ziehen ist eine Kunst für sich. Sie brauchen nicht nur Licht und Wasser, sondern müssen regelmäßig mit speziellem Werkzeug gepflegt werden.
Der Wert eines Bonsais hängt maßgeblich von Alter und Pflegezustand ab. Die Investition in Bonsais als Geldanlage ist sehr riskant, denn im Endeffekt bekommst du für deinen Bonsai nur so viel Geld, wie jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. So etwas wie eine Preistabelle gibt es nicht.
Vergiss bitte nicht, dass die Aufzucht von Bonsais viel Zeit in Anspruch nimmt. Einen kleinen grünen Daumen zu haben kann ebenfalls nicht schaden. Wenn du dich für Bonsais interessierst, solltest du dir unbedingt entsprechende Literatur anschaffen und dich mit der richtigen Pflege der Bäumchen beschäftigen.
Da die Geldanlage Bonsai-Baum sehr riskant ist, solltest du dich nicht darauf verlassen, damit viel Geld zu machen. Besser ist es, Bonsais als Hobby aufzuziehen. Wenn das gelingt und dir Spaß macht, hast du ein wunderbares und beruhigendes Hobby. Wenn du dann noch ein paar Bonsais für den Verkauf großziehst, hast du außerdem noch die Chance, viel Geld mit deinem Hobby verdienen zu können.
Musikinstrumente
Auch Musikinstrumente eignen sich gut als Wertanlage. Im Fokus stehen dabei überwiegend ältere Instrumente. Eine Geige von der Stange wird so schnell nicht im Wert steigen. Eher das Gegenteil ist der Fall. Bei Instrumenten wie E‑Gitarren und Bässen verhält es sich ähnlich.
Wenn du dein Geld in Musikinstrumente investieren möchtest, solltest du dich ein wenig mit der Materie auskennen. Eine recht sichere Geldanlage ist beispielsweise eine Geige von Stradivari, dem legendären Instrumentenbauer aus dem 17. Jahrhundert. Stradivaris werden mittlerweile in Millionenhöhe versichert, da sie immer seltener werden und als die besten Geigen aller Zeiten gelten.
Wichtig ist dabei, dass es sich um Originale handelt, also keine Nachbauten. Nur ein „echtes“ Instrument erzielt hohe Preise. Es kommt außerdem immer auf den Zustand an. Wenn beispielsweise eine Stradivari einen Halsbruch hatte und repariert wurde, ist der Wert sicherlich deutlich niedriger als bei einem Instrument, welches keine Reparatur nötig hatte. Ersatzteile aus externer Produktion, also keine originalen Teile, wirken sich ebenfalls wertmindernd aus.
Nicht nur alte Geigen und andere Streichinstrumente können mit der Zeit richtig wertvoll werden. Auch E‑Gitarren steigen nachhaltig im Wert, wenn es sich um ältere Originalmodelle handelt. Für eine originale und gut erhaltene Fender Stratocaster, Gibson Les Paul oder PRS sind Sammler bereit, viel Geld auf den Tisch zu legen. Du solltest auch hier darauf achten, dass es sich nicht um „verbastelte“, sondern um Exemplare im damaligen Auslieferungszustand handelt. Nicht jede alte Gitarre ist viel Geld wert. Du solltest dich vor einer Investition informieren, welche Jahrgänge als besonders gut gelten.
Bei Musikinstrumenten als Geldanlage ist es auch wichtig, dass die Instrumente gespielt werden. Du solltest sie regelmäßig in die Hand nehmen und etwas auf ihnen spielen, da ansonsten ihre Klangeigenschaften leiden. Selbst eine Stradivari klingt nicht mehr gut, wenn das Holz „tot“ ist und nicht mehr richtig mitschwingt.
Erdöl
Genau wie Gold, Silber oder auch Platin, ist Erdöl ein Rohstoff, den du als alternative Geldanlage nutzen kannst. Anders als die Edelmetalle ist es bei Erdöl allerdings nicht möglich, das Öl physisch zu kaufen. Erdöl ist ein Gefahrenstoff, der nur unter Einhaltung besonderer Auflagen gelagert werden darf. Als Privatperson darfst du dir ein Fass Erdöl nicht einfach in die Wohnung stellen.
Erdöl gehört zu den Primärrohstoffen. Das sind Rohstoffe, die direkt aus der Erde gewonnen werden und nur in begrenzter Menge vorhanden sind. Erdöl ist in der Industrie derzeit unersetzbar. Da die Fördermenge begrenzt ist und die Nachfrage durch aufstrebende Wirtschaftsmächte wie China langfristig sicherlich nicht sinken wird, ist mit einem nachhaltigen Anstieg des Ölpreises zu rechnen.
Der Ölpreis wird von vielen Faktoren beeinflusst. Ein Faktor ist der Bedarf und das zur Verfügung stehende Öl. Wenn mehr Öl gefördert wird als benötigt, sinken die Preise. Ein weiterer Faktor ist politischer Natur. Sollte Russland beispielsweise entscheiden, kein Erdöl mehr nach Europa zu liefern, dürften die Preise zumindest in Europa stark ansteigen, weil der Bedarf nicht mehr gedeckt wäre. Auch Konflikte und Kriege in Ölfördernden Regionen wirken sich auf den Ölpreis aus.
Die Investition in Erdöl als Wertanlage ist mit gewissen Risiken verbunden und sollte keineswegs das einzige Anlageprodukt in deinem Portfolio sein. Wenn du kurzfristig bis mittelfristig Geld in Öl anlegen möchtest, kannst du in Zertifikate investieren. Wenn die Zertifikate auslaufen und du mit deren Wert nicht zufrieden bist, musst du sie verlängern. Langfristig kann das sehr teuer werden.
Ansonsten kannst du in Ölunternehmen investieren und hoffen, dass deren Einnahmen mit der Zeit weiter ansteigen und entsprechend hohe Dividenden ausgeschüttet werden. Das Risiko ist dabei, dass dein Geld vom Erfolg des Unternehmens abhängig ist.
Agrarrohstoffe
Als alternative Geldanlage kannst du auch in Agrarrohstoffe investieren. Solche Agrarrohstoffe sind zum Beispiel Mais, Kakao, Kaffee oder Weizen. Wie bei der Investition in Erdöl kaufst du keine physischen Rohstoffe. Das wäre auch kaum möglich, denn du müsstest große Mengen der in der Regel verderblichen Rohstoffe erst einmal lagern können.
Du kannst mittels Zertifikaten, Fonds und Optionsscheinen in Agrarrohstoffe investieren. Vom Handel mit Optionsscheinen solltest du Abstand nehmen, wenn du den Markt nicht kennst und nicht unheimlich risikofreudig bist. Kurz- und mittelfristig kannst du dein Geld in Zertifikate anlegen. Das Risiko ist etwas geringer, allerdings solltest du dich schon ein wenig auskennen. Weniger risikobehaftet ist die Investition in Fonds.
Du musst dir nur im Klaren sein, dass du auf die Preise von Lebensmitteln wettest. Steigende Kurse sind für dich ein Grund zur Freude. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nichts Gutes für die armen Menschen, die froh sind, wenn sie überhaupt jeden Tag etwas zu Essen haben.
Wenn du das moralisch verwerflich findest, kannst du alternativ in Agrarunternehmen investieren. Das kannst du entweder direkt über Aktien oder Fonds wie ETF-Fonds tun, welche die Investitionen breit streuen und in zahlreiche Unternehmen investieren. Der Vorteil daran ist, dass nicht auf steigende Rohstoffpreise gewettet wird. Vielmehr landen die Investitionen bei den Unternehmen. Die Unternehmen können dadurch wachsen, mehr Rohstoffe produzieren und ihre Gewinne erhöhen. Als netter Nebeneffekt kommen dadurch mehr Lebensmittel auf den Markt, die den Menschen dieser Welt zugutekommen.
Whisky
Whisky ist dem Wein zumindest als Geldanlage sehr ähnlich. Es ist eine Investition in ein Anlageprodukt mit hoher Wertstabilität und sehr geringem Verlustrisiko. Whisky ist ein Getränk für Liebhaber und Sammler. Es gibt mehrere tausend unterschiedliche Whiskysorten, die alle spezielle Eigenschaften haben. Um mit Whisky als Geldanlage Gewinne zu erwirtschaften, solltest du dich mit Whiskys auskennen. Dabei geht es gar nicht zwingend um den Geschmack, sondern um den Whisky als Produkt.
Der Wert eines Whiskys hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören beispielsweise das Alter, die Reifezeit, die Brennerei bzw. der Abfüller und die Seltenheit. Als Geldanlage kannst du dich weitestgehend auf schottische Single Malt Whiskys konzentrieren. Diese Whiskys waren in den letzten Jahrzehnten in der Rangliste der größten Wertsteigerung stets zahlreich an der Spitze vertreten. Whisky als Geldanlage bringt dir keine Gewinne, wenn du dir einfach zehn Flaschen aus dem Supermarkt kaufst und in den Keller stellst. Nach 30 Jahren wirst du die Flaschen höchstwahrscheinlich mit minimalem oder ganz ohne Gewinn verkaufen können.
Alte und seltene Whiskys können dagegen binnen weniger Jahre ein Vielfaches des Einkaufspreises wert sein. In einigen Fällen stiegen die Preise in kurzer Zeit um weit über 1.000 Prozent. Darauf kannst du dich natürlich nicht verlassen. Wenn du dein Geld mit Gewinnabsicht in Whisky investieren möchtest, solltest du nur Spitzenwhiskys kaufen. Du erkennst sie an einem goldenen Stern. Limitierte Auflagen versprechen auch gute Wertsteigerungen. Es sollte sich aber um eine Limited Edition mit höchstens 500 Flaschen handeln und nicht um etwas was im Fernsehen mit „jetzt überall, nur für eine begrenzte Zeit erhältlich“ beworben werden könnte.
Wenn ein hochwertiger Whiskey auf den Markt kommt, solltest du dir direkt nach Erscheinen mindestens eine Flasche kaufen, die direkt bei der Brennerei abgefüllt wurde. Kaufen kannst du sie direkt dort oder in sehr gut sortierten Fachgeschäften. Der frühe Kauf ist wichtig, damit du im Falle einer Preissteigerung besonders viel Profit einstreichen kannst. Im Internet solltest du keinen Anlagewhisky kaufen. Anders als bei der Brennerei oder dem Fachhändler, welcher seinen guten Ruf nicht verlieren möchte, kannst du bei Internetkäufen nie sicher sein, ob das was draufsteht auch wirklich in der Flasche ist. Häufig kursieren dort Fälschungen oder gepanschte Whiskys.
Die Preisentwicklung kann man bei Whiskey nicht konkret vorhersagen. Darum sei bitte nicht enttäuscht, wenn dein sorgfältig recherchierter und ausgewählter Whiskey nach fünf Jahren vielleicht nur zehn statt 100 Prozent an Wert gewonnen hat. Der große Vorteil einer Investition in Whisky ist, dass du nur dann einen Totalverlust erleidest, wenn dir die Flasche aus den Händen gleitet und auf dem Boden zerschellt. Selbst ohne Gewinn hast du immer noch einen herausragenden Whisky, den du pur, mit etwas Wasser verdünnt oder auf Eis genießen kannst. Wenn es etwas zu feiern gibt, lade dir deine besten Freunde ein und macht euch mit dem teuren Whisky einen schönen Abend voller Genuss.
Übrigens kommt eine Frage immer wieder auf: „Welche Schreibweise ist richtig, Whisky oder Whiskey?“. Die Antwort ist eigentlich ganz banal. Es gibt beide Schreibweisen. Wenn der Name des Landes in der Landessprache nicht den Buchstaben „e“ enthält, nutzt man die Schreibweise Whisky. Allerdings gibt es einen deutschen Sonderweg. In Deutschland wird trotz des „e“ im Ländernamen die Schreibweise Whisky benutzt. In allen anderen Ländern mit „e“ im Namen findet sich der Buchstabe auch im Whiskey wieder. Es gibt demnach „American Whiskey“ und „Scottish Whisky“.
Schallplatten
Vinyl ist Kult. In Zeiten zunehmender Digitalisierung erfreuen sich Schallplatten seit längerem wieder größter Beliebtheit. Immer mehr Menschen möchten ihre Musik nicht nur als Download, sondern auch in physischer Form haben. Die klassische CD wird vom digitalen Download verdrängt, es gibt auch immer mehr Laptops und Computer, die gar kein CD oder DVD Laufwerk mehr haben. Die Menschen kaufen daher einfach verstärkt Schallplatten anstelle von CDs. Aufgrund der anhaltend steigenden Nachfrage eignen sich Schallplatten auch sehr gut als alternative Geldanlage.
Schallplatten in tadellosem Zustand steigen mit der Zeit im Wert, was allein schon daran liegt, dass es immer weniger davon gibt. Mit Schallplatten erwirbst du einen physischen Wert. Dieser bleibt dir immer erhalten, sodass eine Investition in Schallplatten nur bei ihrer Zerstörung zum Totalverlust führt. Und wenn du deine Schallplatten gut pflegst, bleibt ihr guter Zustand deutlich länger erhalten als der Zustand der meisten anderen verkauften Exemplare. Das wirkt sich positiv auf den möglichen Verkaufswert aus.
Ein Vorteil von Schallplatten als Geldanlage ist, dass du kein großes Startkapital brauchst. Du musst nicht zwingend ein Experte sein, um mit Schallplatten Geld verdienen zu können. Den größten Wertzuwachs haben alte und seltene Schallplatten. Als Geldanlage eignen sich vor allem originale Erstpressungen in optischem Neuzustand. Um dein Geld in die richtigen Schallplatten investieren zu können, solltest du den Markt allerdings ein wenig kennen und Zeit haben, ihn zu beobachten, damit du nicht viel Geld und Hoffnung in eine Platte steckst, die ihren Höchstpreis fast schon erreicht hat.
Aber auch mit aktuellen Vinylplatten hast du die Möglichkeit, Geld zu machen. Ungeeignet sind Standard-Platten, die du für ein paar Euro in jedem Plattenladen oder in der Musikabteilung von großen Elektrofachgeschäften kaufen kannst. Davon gibt es einfach zu viele. Du solltest dich eher auf limitierte Auflagen konzentrieren. Davon gibt es nur eine begrenze Anzahl und es ist wahrscheinlicher, dass Sammler nach ein paar Jahren mehr Geld dafür bezahlen, als du im Laden gezahlt hast.
Sehr gut eignen sich auch Fehldrucke. Wenn das Cover von vornherein einen Fehler aufweist, beispielsweise eine falsche Farbe im Bandlogo, steigen diese Exemplare meistens schnell im Wert. Wenn der Fehler erkannt wird, sind die Platten bereits im Handel. Meistens werden solche Exemplare zurückgerufen, sodass du nicht viel Zeit hast, eines zu erstehen. In der Regel wird die Fehlproduktion gestoppt und es kommen nur noch korrekte Exemplare in den Handel. Die Fehldrucke sind dadurch automatisch selten und bei Sammlern häufig sehr begehrt.
Du kannst aber nicht davon ausgehen, dass eine Schallplatte im Wert steigt. Der Wertzuwachs ist nicht vorhersehbar. Es kann auch gut sein, dass eine Schallplatte auch nach vielen Jahren noch ihren ursprünglichen Wert besitzt. Eine Schallplatte brauchst du nicht besonders zu lagern. Es genügt, wenn du sie stehend in einem Regal aufbewahrst. Damit sie in bestem Zustand bleibt, solltest du sie in einer Plastikhülle aufbewahren, um sie vor äußeren Einflüssen zu schützen. Es sollte auch nicht zu warm sein. Ein Platz direkt über einer Heizung ist folglich weniger gut geeignet. Auch direkter Sonneneinstrahlung sollten Schallplatten nicht ausgesetzt sein.
Autos
Eine alternative Geldanlage für Automobilfans ist die Investition in Autos. Diese Anlageform eignet sich natürlich nur für Leute mit dem entsprechenden Kleingeld. Darüber hinaus musst du auch bedenken, dass die Fahrzeuge regelmäßig gewartet werden müssen. Sie müssen außerdem immer wieder mal gefahren werden. Dass der nötige Parkraum vorhanden sein oder gemietet werden muss, sollte ebenfalls auf der Hand liegen. Die Geldanlage Auto ist also mit laufenden Kosten verbunden.
Wenn das alles kein Problem ist, steht der Geldanlage Auto nichts mehr im Weg. Besonders interessant ist die Investition in Oldtimer. Bei Oldtimern denkst du vielleicht an die richtig alten Klassiker, die man höchstens mal im Museum oder auf Ausstellungen und nur ganz selten mal auf der Straße sehen kann. Die klassischen Oldtimer bekommen aber immer mehr Konkurrenz von Seiten der massenhaft produzierten Alltagsautos.
Es gibt viele Autos, die einfach Kultstatus genießen, auch wenn sie vor vielen Jahren millionenfach gebaut und verkauft wurden. Besonders beliebt sind erste Generationen von neu eingeführten Modellen. Die erste Version des VW Golf oder des Kult gewordenen Bullis sind bei Sammlern sehr begehrt, da sie den Automobilmarkt geprägt und verändert haben. Wirklich gut erhaltene und nicht zu viel gefahrene Exemplare sind mittlerweile sehr selten geworden.
Wichtig ist, dass das Fahrzeug möglichst im Originalzustand ist. Ein unfallfreies Auto, bei dem bei Reparaturen bzw. beim Austausch von Verschleißteilen immer nur Originalteile verwendet wurden, verzeichnet in der Regel einen stärkeren Wertzuwachs als ein Fahrzeug, welches man direkt als Werkstattwagen erkennen kann. Ebenfalls wichtig ist, dass das Fahrzeug regelmäßig gefahren wird. Das Fahren verhindert den schleichenden Verfall, da die beweglichen Teile bewegt und damit gleich geschmiert werden, sodass sie nicht einrosten. Fahren bedeutet hier eher eine Runde um den Block zu fahren anstatt eine langen Autobahntour. Die jährliche Fahrleistung sollte höchstens 2.000 bis 3.000 Kilometer betragen.
Comics
Comics sind schon längst nicht mehr nur Hefte für Kinder und Nerds, sondern auch eine alternative Geldanlage. Gut erhaltene Comichefte wechseln schon mal für sechsstellige Beträge den Besitzer. Vielleicht hast du ja sogar noch irgendwo eine Comicsammlung aus jüngeren Tagen? Dann schau sie einfach mal durch, denn vielleicht sind ein paar Hefte dabei, die heute viel wert sind.
Bei Comics als Geldanlage kommt es vor allem auf Seltenheit und Zustand der Hefte an. Damit Sammler für ein Heft viel Geld bezahlen, sollte es so neuwertig wie möglich sein. Im Idealfall ist es ungelesen, knickfrei und war vom ersten Tag an in einem Plastikbeutel eingeschweißt. So ein Exemplar wirst du wahrscheinlich nicht finden. Wenn du sie sorgsam verwahrt hast und sie nicht zerrissen sind, kannst du sie aber trotzdem zum Kauf anbieten.
Da es häufig zu Streitigkeiten kam, was die Beurteilung des Zustands angeht, gibt es mittlerweile feste Klassifikationssysteme. Je besser der Zustand, desto mehr Geld kannst du für deine Comics bekommen. Natürlich ist nicht jedes Comicheft wertvoll nur weil es alt und gut erhalten ist. Am meisten Geld bringen „besondere“ Hefte, beispielsweise Erstausgaben von heutigen Kultcomics wie Superman, Batman, Asterix oder das erste lustige Taschenbuch.
Wenn du Comics als alternative Geldanlage kaufen möchtest, solltest du dies entweder auf speziellen Auktionen oder im Comic-Fachhandel tun. Dort hast du die Sicherheit, dass die Comics tatsächlich in dem Zustand sind, der der Einordnung durch das Klassifikationssystem entspricht.
Kois
Koikarpfen, auch einfach Kois genannt, sind eine weitere Form der alternativen Geldanlage. Die ursprünglich in Japan beheimateten Fische, die ein wenig aussehen wie mutierte Goldfische, werden auch in Deutschland immer beliebter. Liebhaber zahlen für besonders schöne Exemplare teils sechsstellige Beträge. Ansonsten sind Preise von 5.000 bis 15.000 Euro und darüber hinaus durchaus keine Seltenheit.
Bei der Geldanlage Koi verhält es sich ähnlich wie mit dem Bonsai. Du kannst dir nicht einfach einen jungen Koi in der Zoohandlung kaufen, ihn in deine Badewanne legen und warten, bis er größer und wertvoller ist. Kois sind sehr empfindliche Tiere, die eine spezielle Haltung und Pflege benötigen. Ein Koi-Teich sollte mindestens zwei Meter tief sein und nicht weniger als 15.000 Liter Wasser fassen.
Bezüglich der Anschaffungskosten kannst du im Einsteigersegment von Kosten von knapp einem Euro pro Liter ausgehen. Du brauchst nicht nur den Teich, sondern auch spezielle Pumpen und Filtersysteme. Die Wasserqualität muss regelmäßig geprüft werden und die Wassertemperatur sollte möglichst konstant zwischen 20 und 25 Grad Celsius gehalten werden. Hinzu kommen noch Kosten für Futter und Schutzmaßnahmen, mit denen Fressfeinde ferngehalten werden.
Damit ein Koi hohe Preise erzielen kann, muss er bestimmte Kriterien erfüllen. Die wichtigsten davon sind Farbgebung, Körperform und Hautqualität. Einen Teil der wichtigen Merkmale kann man bei Jungfischen bereits erahnen, andere bilden sich jedoch erst im Laufe der Zeit aus. Selbst erfahrene Züchter können nicht mit Gewissheit vorhersagen, welches Jungtier definitiv zu einem Prachtexemplar heranwachsen wird.
Fest steht in jedem Fall, dass du deine Kois nicht in der Zoohandlung kaufen solltest, wenn du mit ihnen Geld verdienen möchtest. Sicherlich kannst du Glück haben, aber die dort angebotenen Kois sind überwiegend Karpfen, die aussortiert wurden weil sie nicht alle Merkmale aufweisen, die ein Koi für die Zucht aufweisen sollte. Wenn du aber schon einen passenden Teich hast und die Zucht erstmal ausprobieren möchtest, ist ein Koi aus einer Zoohandlung eine gute Wahl. Sollte sich herausstellen, dass die Zucht nichts für dich ist oder ein Koi nach dem anderen stirbt, ist das zumindest aus finanzieller Sicht nicht so dramatisch, als wenn du gleich mehrere hundert Euro pro Jungkarpfen ausgegeben hättest.
Kois für die Züchtung kannst du beispielsweise auf Messen oder bei spezialisierten Importeuren kaufen, die regelmäßig Kois aus Japan importieren. Einen Koi direkt aus Japan zu „bestellen“ solltest du lieber lassen. Der Importeur kennt sich mit den Einfuhrbestimmungen aus und übernimmt den ganzen Papierkram für dich. Du lässt auch nicht irgendeinen zufälligen Koi importieren. Ein guter Importeur gibt dir Informationen über und Bilder von den zur Verfügung stehenden Jung-Kois. Du kannst anhand der Informationen selbst entscheiden, welches Tier bzw. welche Kois du gerne importieren lassen möchtest.
Insgesamt lässt sich sagen, dass man mit Koikarpfen viel Geld machen kann. Aus einem Jungtier für wenige hundert Euro kann ein Karpfen werden, der mehrere zehntausend Euro wert ist. Allerdings ist das Risiko auch sehr hoch. Ein totes Tier bedeutet einen Totalverlust zuzüglich der entstanden laufenden Kosten. Experten raten davon ab, Kois ausschließlich aus Geldgründen zu züchten und die Zucht als reine Geldanlage zu betreiben. Vielmehr ist es eine Möglichkeit, mit seinem Hobby Geld zu verdienen. Es handelt sich schließlich um lebende Tiere, die intensivere Pflege benötigen, als die meisten typischen Teichfische. Wer sich hingegen an den schönen Fischen erfreut, kann aber ruhig versuchen, das ein oder andere Prachtexemplar heranzuzüchten.
Briefmarken
Briefmarken sammeln war früher als Hobby für Langweiler verschrien. Doch mittlerweile wird die Briefmarke nach und nach aus unserem Alltag verdrängt. Wann hast du zuletzt eine Briefmarke verwendet? Erinnerst du dich an die letzten zehn male? Der Großteil unserer schriftlichen Kommunikation wird per E‑Mail abgewickelt und die Briefpost wird meistens auch nur noch maschinell frankiert.
Wer heute noch Briefmarken sammelt, versucht damit, ein sterbendes Kulturgut zu retten. Oder er ist seit langer Zeit leidenschaftlicher Sammler. Oder er sammelt Briefmarken als alternative Geldanlage. Schließlich handelt es sich bei Briefmarken um Sammlerstücke, die immer seltener und somit begehrter werden. Bestimmte seltene Briefmarken wechseln für horrende Beträge den Besitzer.
Für die Geldanlage Briefmarken braucht man ein gewisses Faible. Um potenzielle Schnäppchen oder im Wert steigende Briefmarken zu erkennen, musst du dir das nötige Fachwissen aneignen. Dazu gehören beispielsweise Kenntnisse über die Zahnungen, Drucktechniken, Linienführungen oder Stempelprägungen. Du musst dich also mit zahlreichen Details beschäftigen und unterschiedliche Briefmarken eingängig studieren. Zudem musst du den Markt beobachten, um den richtigen Zeitpunkt für einen Kauf oder Verkauf einer bestimmten Marke zu erkennen.
Die Preise für Briefmarken unterliegen teils starken Schwankungen. Eine Briefmarke hat nur einen ideellen Wert. Der reine Produktwert ist irrelevant. Eine gestempelte Briefmarke in einer Währung, die es vielleicht gar nicht mehr gibt, ist ein wertloses Stück Altpapier. Der Wert ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Du kennst sicherlich die Blaue Mauritius, die wohl legendärste Briefmarke der Welt. Forscher gehen davon aus, dass es derzeit nur noch vier ungestempelte und gut erhaltene Exemplare gibt. Gut betuchte Sammler sind bereit, Millionenbeträge für eine dieser Briefmarken zu bezahlen.
Sollte das Interesse aber erlöschen und niemand mehr bereit sein, solche Beträge zu bezahlen, sinkt ihr Wert entsprechend und kann sogar bis in die Bedeutungslosigkeit abstürzen. Briefmarken als Wertanlagen sind mit einem schwer kalkulierbaren Risiko behaftet. Der Markt unterliegt einem langsamen Wandel, welcher für dich als möglicher Anleger Chance und Risiko zugleich ist.
Briefmarken sammeln galt über einen langen Zeitraum als Hobby für alte Herren. Das sind die alten Herren (und natürlich auch Damen), die diese tollen Sammlungen besitzen und bereit sind, ein kleines Vermögen für eine alte Briefmarke auszugeben, die ihnen noch in ihrer Sammlung fehlt. Die Krux ist, dass alte Menschen eben irgendwann sterben. Es lässt sich nicht vorhersagen, was mit den Sammlungen geschieht. Manche werden vielleicht unachtsam entsorgt, manche werden von den Erben in Ehren gehalten und weitergeführt und manch andere werden vielleicht auf eBay verhökert.
Das kann einerseits dazu führen, dass die Preise steigen, da sich das Angebot verringert. Andererseits kann es aber auch umgekehrt passieren, dass die Preise sinken, weil nach und nach mehr Briefmarken auf den Markt kommen, die ihre früheren Besitzer nicht verkaufen wollten. Ebenfalls unsicher ist, ob die nachkommenden Generationen bereit sind, weiterhin Höchstpreise zu bezahlen. Du musst folglich abwägen, welches Risiko du bereit bist, auf dich zu nehmen.
Mit viel Glück ersteigerst du vielleicht eine Sammlung, die nach dem Motto „vielleicht gibt uns ja noch jemand etwas Geld für Opas altes Album“ im Internet angeboten wird und findest darin die ein oder andere Rarität. Oder du beobachtest den Markt und legst dein Geld als mittel- oder langfristiges Investment an. Generell gibt es aber sicherere alternative Geldanlagen. Die Geldanlage Briefmarke ist eine, die mehr unter dem Motto „du hast eine Chance, große Gewinne zu machen“ betrachtet werden sollte als nach dem Motto „du hast eine große Chance, Gewinne zu machen“.
Lego Investment
Ja, auch Lego wird von einigen durchaus als Investmentmöglichkeit betrachtet und nicht nur als das normale Kinderspielzeug, wie viele von uns es noch oder wieder kennen. Viele Legosets sind nur eine bestimmte Zeit verfügbar und teilweise sogar nur exklusiv bei Lego zu bekommen und stellen somit natürlich gewisse Wertsteigerungsmöglichkeiten dar. Bei jedem Baukasten ist das vermutlich nicht der Fall, aber gerade bei ehemals sehr beliebten Sets wie viele von Star Wars oder anderen großen und bekannten Marken, kann es zur ortentlichen Wertenwicklung kommen. Wie genau das funktionieren kann mit Lego als Investment, erährst du in diesem Video von Reselling mit Kopf: