Aktien-Sparpläne sind eine Möglichkeit, langfristig ein Vermögen aufzubauen. Bei einem Aktien-Sparplan kaufst du regelmäßig Aktien von Unternehmen deiner Wahl. Dabei musst du keine großen Beträge einzahlen, Aktien-Sparpläne bekommst du schon ab 25 Euro monatlicher Sparrate. Hier erfährst du, was du über Aktien-Sparpläne wissen solltest und ob diese Anlageform für dich geeignet ist.
Was ist ein Aktien-Sparplan?
Ein Aktien-Sparplan ist eigentlich schnell erklärt. Du legst bei einer Bank oder einem Online-Broker ein Wertpapierdepot an und erstellst einen Aktien-Sparplan. Du zahlst regelmäßig einen von dir bestimmten Betrag in den Sparplan ein. Von dem Geld werden Aktien von Unternehmen deiner Wahl gekauft.
Mit der Zeit erwirbst du immer mehr Aktien und profitierst dabei vom sogenannten Cost-Average-Effekt. Da du regelmäßig Aktien kaufst, kannst du keinen falschen Zeitpunkt erwischen. Du investierst monatlich eine bestimmte Summe in Aktien. Das bedeutet, dass du bei hohen Kursen weniger Anteile bekommst als bei niedrigen Kursen. Dadurch zahlst du im Endeffekt einen Durchschnittspreis. Würdest du einmalig eine große Summe investieren, würdest du bei einem darauf folgenden Kurssturz viel Geld verlieren und du würdest dich sicher auch ärgern, dass du die Aktien zum falschen Zeitpunkt gekauft hast.
Mit einem Aktien-Sparplan bist du flexibel unterwegs. Du kannst deine Sparraten im Regelfall jederzeit erhöhen, verringern oder ganz aussetzen. Auch an feste Laufzeiten bist du nicht gebunden, sodass du deine Aktien jederzeit verkaufen und das Geld dafür bekommen kannst.
Was für Aktien-Sparpläne gibt es?
Grundlegend gibt es zwei unterschiedliche Arten von Aktien-Sparplänen. Die hier behandelten Aktien-Sparpläne sind Sparpläne, die sich auf einzelne Aktien konzentrieren. Die andere Art ist der Fondssparplan bzw. ETF-Sparplan. Dort investierst du in breit gestreute Fonds.
Bei den reinen Aktien-Sparplänen suchst du dir ein Unternehmen aus, in welches du investieren möchtest. Du kannst natürlich auch mehrere Sparpläne anlegen und in verschiedene Unternehmen investieren.
Du hast die Wahl zwischen Aktien-Sparplänen, bei denen du nur ganze Aktien kaufen kannst und welchen, bei denen du Bruchteilaktien erwerben kannst. Bei beiden Varianten zahlst du regelmäßig deine Sparraten ein. Bei beiden wird auch am Stichtag die Order ausgeführt, sprich, das Geld investiert.
Bei der ersten Option wird geprüft, wie viel Geld auf deinem Sparkonto liegt. Reicht es für mindestens eine Aktie zum derzeitigen Kurs, wird der Kauf getätigt. Solltest du dich für eine teure Aktie entschieden haben, kann es folglich Monate dauern, bis die erste Aktie in deinem Depot landet. Du zahlst den am Stichtag aktuellen Aktienpreis. Falls sich der Wert der Aktie nach Beginn deines Startplans verdoppeln sollte, dauert es eben auch doppelt so lang, bis du eine Aktie dein Eigen nennen kannst.
Bei der zweiten Variante kaufst du monatlich Bruchteile der Aktien. Am Stichtag wird deine Sparrate vollständig investiert. Kostet eine Aktie 100 Euro und du sparst 25 Euro, bekommst du ein Viertel einer Aktie. Im nächsten Monat ist der Kurs möglicherweise nur noch bei 50 Euro. Dann bekommst du eine halbe Aktie und hast somit schon 75% einer Aktie. Fällt der Kurs auf 12,50 Euro, würdest du zwei ganze Aktien erwerben. Das kann langfristig die bessere Variante sein, denn selbst wenn du nur einen Bruchteil einer Aktie besitzt, wirst du zum Beispiel an Dividendenzahlungen beteiligt.
Chancen & Risiken – Wie sicher sind Aktien-Sparpläne?
Das Geschäft mit Aktien ist stets riskant. Wenn du nur einen Aktien-Sparplan hast, ist dein Risiko nicht gestreut. Das heißt, sollte das Unternehmen nachhaltig an Wert verlieren oder sogar in die Insolvenz gehen, verlierst du Geld. Du hast dann zwar viele Aktien, jedoch bringen sie dir nichts, wenn sie keinen Wert haben.
Auf der anderen Seite kannst du jedoch langfristig hohe Renditen erzielen. Zudem steht dir ein Großteil des Aktienmarktes offen. Als Durchschnittsverdiener oder Kleinanleger hast du vermutlich nicht mal eben das Geld, die zum Beispiel Aktien von Amazon zu kaufen. Als dieser Text entstanden ist lag der Kurs bei ca. 1.530 Euro pro Aktie. Mit einem Aktien-Sparplan kannst du auch in solche Aktien investieren.
Wenn du dein Geld langfristig anlegst, kannst du mit der Zeit massive Gewinne einfahren. Hättest du, um beim Beispiel zu bleiben, vor fünf Jahren einen Aktien-Sparplan für Amazon-Aktien eingerichtet, hättest du eine gute Wahl getroffen, denn der Kurs ist in den vergangenen fünf Jahren um etwas über 570 Prozent gestiegen.
Allerdings bleibt eben auch das Risiko. Zum Vergleich: Hättest du vor fünf Jahren angefangen, in Aktien der Deutschen Bank zu investieren, würdest du dich ärgern, denn der Kurs ist seitdem um 61,25 Prozent gesunken. Sollte sich der Kurs nicht wieder in die andere Richtung entwickeln, hast du viel Geld in den Sand gesetzt.
Da es riskant ist, alles auf eine Karte zu setzen, solltest du dir überlegen, dein Geld in mehrere Aktien-Sparpläne zu investieren. Mit einem breiten Portfolio reduzierst du das Ausfallrisiko. Sollte sich eine Aktie schlecht entwickeln, dürfte der Verlust verschmerzbar sein, sofern die anderen Aktien gut laufen. Eine so breite Streuung wie bei einem ETF wirst du jedoch kaum erreichen, zumal die Mindestsparrate für jeden Sparplan gilt. Wenn deine Mindestsparrate 50 Euro beträgt, kannst du nicht sagen, dass du 25 Euro in Aktie A und 25 Euro in Aktie B investieren möchtest. Du müsstest für beide Aktien eigene Sparpläne einrichten und beide mit jeweils 50 Euro besparen.
Wie viel Geld muss ich wie lange anlegen?
Das ist dir im Grunde selbst überlassen. In der Regel gilt eine Mindestsparrate, die du regelmäßig auf dein Sparkonto einzahlst. Üblich sind Werte von 25 oder 50 Euro pro Rate. Meistens kannst du auch auswählen, ob du monatlich, viertel- bzw. halbjährlich oder nur einmal im Jahr in den Sparplan einzahlen möchtest.
Du kannst natürlich auch mehr einzahlen. Sollte das Geld mal knapp sein, kannst du die Raten auch einfach reduzieren oder ganz aussetzen. Wenn nicht genügend Geld auf dem Konto ist, wird die Order schlichtweg nicht ausgeführt.
Normalerweise ist es auch egal, wie lange du dein Geld anlegst. Wenn du befürchtest, doch auf das falsche Pferd gesetzt zu haben, kannst du deinen Sparplan jederzeit beenden und die Aktien verkaufen. Du kannst den Sparplan auch viele Jahre lang besparen und die Aktien erst verkaufen, wenn du das Geld brauchst oder denkst, dass die Kursentwicklung ihren Zenit erreicht hat.
Welche Bank bietet Aktien-Sparpläne an?
Aktien-Sparpläne werden von vielen Filial- oder Direktbanken sowie Online-Brokern angeboten. Wenn du keine ausführliche Beratung wünschst, sind Direktbanken und Online-Broker die besten Ansprechpartner. Da sie kein teures Filialnetz betreiben, können sie Sparpläne zu besonders guten Konditionen anbieten. Natürlich sind die Aktienkurse dort nicht besser, aber du kannst wahrscheinlich von anderen Dingen profitieren, wie einem kostenlosen Wertpapierdepot oder besonders niedrigen Gebühren. Die Gebühren sind übrigens ein weiterer Vorteil von Aktien-Sparplänen. Im Vergleich mit den meisten anderen Sparplänen sind die Gebühren im Schnitt am geringsten.
Hier haben wir exemplarisch Sparplan-Angebote verschiedener Banken für dich aufbereitet: