Eine private Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die du anderen Personen unbeabsichtigt zufügst. In Deutschland gibt es keine Obergrenze für Schadenersatzforderungen. Sollte jemand berechtigte Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe einklagen, müsstest du die Summe nach und nach abbezahlen, selbst wenn es für dich bedeutet, bis an dein Lebensende am Existenzminimum zu leben.
Hast du aber eine Privathaftpflicht, werden diese Kosten bis zur vereinbarten Deckungssumme von der Versicherung übernommen. Nachfolgend findest du ein paar Beispiele, die dir verdeutlichen dürften, warum eine Haftpflichtversicherung so wichtig sein kann. Und vorneweg: Eine Privathaftpflicht ist keine große Investition. Guten Schutz vor Forderungen in Höhe von mehreren Millionen Euro gibt es bereits ab knapp 30 Euro pro Jahr.
Warum brauche ich eine private Haftpflichtversicherung?
Diese Frage lässt sich mit ein paar einfachen Beispielen beantworten. Angenommen, du möchtest die Straßenseite wechseln und gehst zwischen zwei geparkten Autos hindurch auf die Straße. Dabei übersiehst du einen Radfahrer, der auch nicht mehr bremsen kann und daraufhin stürzt. Sollte er sich dabei so schlimm verletzen, dass er viele komplizierte Operationen über sich ergehen lassen muss und lebenslange medizinische Unterstützung oder Pflege benötigen sollte, wird dessen Krankenkasse das nicht bezahlen. Bzw. sie wird die Kosten zunächst tragen, da die Verletzungen in jedem Fall behandelt werden müssen.
Allerdings hast du den Unfall verschuldet, weswegen die Krankenkasse jeden für dessen Folgen ausgegebenen Cent von dir zurückfordern darf. Diese und alle weiteren anfallenden Forderungen wie etwa Schmerzensgeld, musst du in voller Höhe von deinem Privatvermögen bezahlen.
Ein weiterer klassischer Fall von „dumm gelaufen“ ist zum Beispiel, dass du schlichtweg mal vergisst, den Herd auszuschalten, bevor du deine Wohnung verlässt. Wenn es dadurch zu einem Brand kommt, haftest du für sämtliche Schäden. Das bezieht sich nicht nur auf dein Hab und Gut, sondern auch auf alles andere. Wenn wir Personenschäden an dieser Stelle mal außen vor lassen, kann das im schlimmsten Fall bedeuten, dass du den Wert des gesamten Gebäudes ersetzen müsstest.
Wie du siehst, kann es jederzeit passieren, dass durch eine kleine Unachtsamkeit oder einfach nur Pech, Schadenersatzansprüche an dich gestellt werden, die du möglicherweise in einem Leben gar nicht begleichen kannst. Wenn du bedenkst, dass eine private Haftpflichtversicherung solche Forderungen für dich übernimmt, und das teils für weniger als fünf Euro pro Monat, sollte schnell klar werden, warum es sich um eine wirklich sinnvolle Versicherung handelt.
Muss ich eine private Haftpflichtversicherung abschließen?
Jain. Rein gesetzlich musst du keine private Haftpflichtversicherung abschließen. Anders als beispielsweise eine Kfz-Haftpflicht, gehört die Privathaftpflicht nicht zu den vorgeschriebenen Pflichtversicherungen.
Unter bestimmten Umständen kannst du aber trotzdem zum Abschluss einer Privathaftpflicht verpflichtet sein. Das ist der Fall, wenn du einer bestimmten Berufsgruppe zugehörig bist. Dazu gehören unter anderem:
- Arzt
- Bewachungsunternehmen
- Makler
- Notar
- Rechtsanwalt
- Schausteller
- Steuerberater
- Wirtschaftsprüfer
Es ist außerdem üblich, sich im Rahmen eines Mietvertrags zum Abschluss einer Privathaftpflicht zu verpflichten. Streng genommen hat diese Klausel vor Gericht keinen Bestand, da ein Mietvertrag nichts mit Versicherungen zu tun hat. Ohne eine solche Versicherung ist es jedoch fraglich, ob der Vermieter seine Entscheidung, die Wohnung an dich zu vermieten, weiterhin beibehält.
Wie bereits in den obigen Beispielen erwähnt, kann gerade im Bereich der Wohnung schnell ein so großer Schaden entstehen, dass eine private Haftpflichtversicherung unbedingt abgeschlossen werden sollte, auch wenn es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.
Was leistet eine private Haftpflichtversicherung?
Eine private Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Sach‑, Personen- und Vermögensschäden, die du unbeabsichtigt und grob fahrlässig verursachst. Es gibt an dieser Stelle eine wichtige Einschränkung. Die private Haftpflicht haftet nur für Schäden, die du in deiner Freizeit verursachst.
Verursachst du zum Beispiel einen Schaden, während du einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehst oder deinen Beruf ausübst, musst du dafür selbst aufkommen. Oder du schließt für diese Bereiche eine separate Versicherung ab.
Die Versicherung übernimmt grundlegend die Kosten von Personenschäden samt Folgekosten. Wenn der Radfahrer aus obigem Beispiel von Beruf Handwerker ist und durch den Sturz vom Fahrrad eine schwere Schulterfraktur erleidet, kann er seinen Beruf vorerst nicht weiter ausüben.
Die Versicherung übernimmt in diesem Fall die Kosten der Behandlung inkl. Krankenhausaufenthalt. Aber auch die Folgekosten werden übernommen. Bis die Schulter wieder richtig belastbar ist, kann er nicht arbeiten und hat daher Verdienstausfall zu beklagen. Auch dafür kommt die Privathaftpflicht auf.
Gleiches gilt für Sachschäden. Wenn bei dem Unfall das Fahrrad und ggf. nahestehende Fahrzeuge beschädigt werden, trägt die Versicherung die Kosten für Reparatur, Ersatz, Nutzungsausfall, Wertminderung und dergleichen.
Üblicherweise werden solche Schäden auch von deiner Versicherung beglichen, wenn sie durch sportliche Betätigung entstehen. Wenn du sportlich aktiv bist, solltest du vor Vertragsabschluss aber trotzdem das Kleingedruckte studieren, denn im Bereich Sport gibt es manchmal Ausnahmen vom Versicherungsschutz, beispielsweise bei einigen Risikosportarten.
Als Tierfreund brauchst du dir auch keine Sorgen zu machen. Schäden durch Haustiere, für die keine spezielle Tierhalterhaftpflichtversicherung vorgeschrieben ist, werden im Regelfall übernommen.
Was kostet eine Privathaftpflicht?
Die Kosten deiner privaten Haftpflichtversicherung hängen maßgeblich vom gewünschten Leistungsumfang ab. Ein entscheidender Aspekt ist die Deckungssumme. Je höher diese ist, desto teurer werden die Beiträge. Auch die Selbstbeteiligung ist ein wichtiger Faktor. Wenn du bereit bist, pro Schadenfall einen Betrag von 150 oder 300 Euro selbst zu bezahlen, wirkt sich das positiv auf die Beitragshöhe aus.
Eine private Haftpflichtversicherung gibt es bereits für unter 30 Euro jährlich. Da sich der Leistungsumfang gerade im niedrigen Preisbereich teils stark unterscheidet, lohnt es sich stets, auch etwas teurere Angebote zu prüfen. Im Bereich zwischen 30 und 55 Euro pro Jahr findest du zahlreiche sehr gute Angebote und bezahlst immer noch weniger als 5 Euro monatlich.
Worauf sollte ich beim Abschluss einer privaten Haftpflicht achten?
Wenn du dich noch nicht mit Haftpflichtversicherungen auskennst, willst du sicher wissen, worauf du achten solltest, um den bestmöglichen Versicherungsschutz zum günstigsten Preis zu bekommen. An dieser Stelle gehen wir auf die wichtigsten Eckpunkte und Begriffe ein und verraten dir, wie du deine ideale Privathaftpflicht für dich finden könntest.
Ausfalldeckung
Eine gute Privathaftpflicht bietet dir auch eine Ausfalldeckung. Damit gilt der Versicherungsschutz auch für Schäden, die du selbst erleidest. Wenn du und der Radfahrer aus dem Beispiel die Rollen tauschen, ist dir durch den Unfall ein schwerer Schaden entstanden, für den der Fußgänger aufkommen muss. Wenn der Fußgänger allerdings keine private Haftpflichtversicherung hat und den Schaden nicht aus eigener Tasche bezahlen kann, bleibst du auf den Kosten sitzen.
Hast du aber eine Ausfalldeckung vereinbart, sieht alles ganz anders aus. In diesem Fall übernimmt deine Haftpflichtversicherung nämlich die Kosten, für die ansonsten die Haftpflicht des Fußgängers aufgekommen wäre.
Bei der Ausfalldeckung solltest du darauf achten, unter welchen Voraussetzungen diese greift. In der Regel muss der Schaden einen bestimmten Betrag übersteigen. Dieser sollte möglichst niedrig sein. Eine gute Versicherung bietet dir außerdem „Rechtsschutz zur Geltendmachung des Anspruchs“ bis zu einer gewissen Summe.
Ob der Fußgänger als nicht haftpflichtversicherter Schadenverursacher wirklich nicht in der Lage ist, für den Schaden aufzukommen, muss ordentlich geprüft werden. Häufig kommt es bis zur amtlichen Feststellung zu juristischen Auseinandersetzungen. Hast du den genannten Rechtsschutz vereinbart, werden von der Versicherung die entsprechenden Kosten dieses Verfahrens übernommen.
Auslandsaufenthalte EU & weltweit
In der Regel besteht dein Versicherungsschutz auch während eines Auslandsaufenthalts. Es kommt aber stets darauf an, wo und wie lange du dich dort aufhältst. Die Versicherer unterscheiden zunächst zwischen europäischem und nicht-europäischem Ausland. Das ist vor allem dann wichtig, wenn du beispielsweise studierst und ein Jahr lang in Amerika oder Spanien studieren möchtest.
Einige Tarife gewähren nur eine gewisse Zeit lang Schutz im Ausland. Sollte deine Privathaftpflicht beispielsweise bei Aufenthalten innerhalb Europas von bis zu 24 Monaten und im nicht-EU-Ausland nur 6 Monate gültig sein, wärst du während deines Jahres in Spanien rundum geschützt. In den USA wärest du in der zweiten Hälfte deines Studienjahres nicht privat haftpflichtversichert.
Deckungssumme
Die Deckungssumme ist der wohl wichtigste Faktor. Deine Haftpflichtversicherung zahlt im Schadenfall maximal bis zum Wert der vereinbarten Deckungssumme. Entscheidest du dich zum Beispiel für eine Deckungssumme von bis zu 3 Millionen Euro und verursachst bspw. durch einen Wohnungsbrand einen Gebäudeschaden in Höhe von 4 Millionen Euro, überweist die Versicherung dem Geschädigten genau 3 Millionen Euro. Die restliche Million müsstest du dann aus eigener Tasche bezahlen.
Da Schäden in dieser Höhe schneller entstehen können als die meisten Menschen glauben, empfehlen Experten eine Versicherungssumme von mindestens 5 Millionen Euro. Bei einer höheren Deckungssumme erhöhen sich natürlich auch die Jahresbeiträge. Die Erhöhung ist aber meist sehr gering. Für um die 40 Euro jährlich gibt es schon gute Tarife mit Deckungssummen in Höhe von 10, 15 oder 20 Millionen Euro.
Deliktunfähige Kinder
Dieser Punkt ist für dich wichtig, wenn du ein deliktunfähiges Kind hast. Kinder gelten bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres als deliktunfähig. Im Straßenverkehr liegt diese Grenze im Regelfall bei zehn Jahren. Deliktunfähig bedeutet, dass sie für selbst verursachte Schäden nicht haftbar gemacht werden können.
Angenommen, du bist mit deinem Kind bei Freunden zu Besuch. Wenn dein Kind nun herumtobt und dabei den teuren Fernseher umschmeißt während du dabei bist, bekommen deine Freunde keinen Ersatz. Sie haben keinen Anspruch darauf, da du deine Aufsichtspflicht nicht verletzt hast. Sind Schäden durch deliktunfähige Kinder versichert, haftet deine Haftpflicht dafür. Das gilt für alle Schäden, die laut Versicherungsbedingungen versichert sind.
Ehrenamt
Wenn du dich ehrenamtlich betätigst, solltest du auf deinen Versicherungsschutz achten. Ehrenamtliche Tätigkeit bedeutet eine unbezahlte und freiwillige Tätigkeit, beispielsweise in einem Verein, einer Partei oder einer sozialen Einrichtung.
Wenn du nun zum Beispiel einem gemeinnützigen Verein beitrittst und im Rahmen dieser Tätigkeit alten Menschen die Einkaufstüten nach Hause trägst, solltest du dem Radfahrer aus dem Beispiel lieber nicht begegnen. Ehrenamt gilt, obwohl in der Freizeit ausgeübt, nicht als Freizeit. Folglich würde deine Versicherung die aus dem Unfall resultierenden Schadenersatzforderungen nicht übernehmen.
Solltest du eine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben oder dies in Erwägung ziehen, solltest du darauf achten, dass du auch währenddessen haftpflichtversichert bist.
Gefälligkeitsschäden
Hierbei handelt es sich um eine der ärgerlichsten Schadensarten, da sie finanziell meist nicht sonderlich dramatisch sind, dafür aber den zwischenmenschlichen Bereich schwer beschädigen können. Gefälligkeitsschäden bezeichnet Schäden, die durch Dritte während einer unentgeltlichen Hilfsleistung entstehen.
Beispiel: Du ziehst in eine neue Wohnung. Dein bester Freund hilft dir dabei, deine Sachen zu transportieren. Er greift deinen teuren Laptop und möchte ihn ins Auto bringen. Draußen zischt eine Hummel an seinem Gesicht vorbei, er erschreckt sich und lässt den Laptop unbeabsichtigt fallen. Dieser fällt so ungünstig, dass er komplett irreparabel kaputt ist.
Da der Schaden während eines Freundschaftsdienstes entstanden ist, hast du rein rechtlich keinerlei Anspruch auf Schadenersatz. Kann oder will dein Freund für den Schaden nicht aufkommen, stehst du mit leeren Händen da.
Mit einer entsprechenden Versicherungsklausel würde deine Versicherung für den Schaden aufkommen.
Internetnutzung & Datenaustausch
Immer mehr Anbieter versichern auch Schäden durch Internetnutzung und Datenaustausch. Wird dein Computer beispielsweise von einem Bot-Netz infiltriert, können von diesem zum Beispiel betrügerische E‑Mails oder Computerviren verschickt werden. Obwohl du nichts davon weißt, haftest du trotzdem für die angerichteten Schäden. Sollte das Virus die Festplatte des Empfängers verschlüsseln oder die Daten unwiederherstellbar löschen, kann das Opfer Schadenersatz von dir fordern.
In einem anderen Beispiel schließt du einen USB-Stick an einen fremden Rechner an. Unbemerkt spielt der Rechner Schadsoftware auf den Stick, welche automatisch jeden weiteren Computer infiziert, an den du deinen USB-Stick anschließt. Für Schäden an den infizierten Rechnern bist du ohne eine entsprechende Klausel in der Police nicht haftpflichtversichert.
Kinderbetreuung / Babysitter
Dieser Aspekt ist wichtig, wenn du auf fremde Kinder aufpasst. Es ist dabei unwichtig, ob du es regelmäßig tust oder nicht. Ebenfalls unwichtig ist, wo du auf die Kinder aufpasst. Normalerweise haftet eine Haftpflichtversicherung nicht, wenn fremde Kinder in deiner Obhut Schäden verursachen.
Beispiel: Du wohnst im 8. Stock eines Mehrfamilienhauses. Deine beste Freundin hat einen wichtigen Termin, aber die Babysitterin hat sich krank gemeldet. Da du helfen willst und deine Wohnung auf ihrem Weg liegt, bringt sie dir ihren fünfjährigen Sohn vorbei. Gegen Mittag bereitest du das Mittagessen für euch beide zu. Während du in der Küche bist, öffnet er die Balkontür, greift nach einem Blumentopf am Geländer und schubst ihn versehentlich in die Tiefe.
Um das Beispiel nicht überdramatisieren zu wollen, fällt der Blumentopf nur auf einen geparkten Kleinwagen. Ist dein Versicherungsschutz während du auf ein fremdes Kind aufpasst ungültig, würdest du für den entstandenen Schaden haften. Ist dieser Fall jedoch mitversichert, haftet die Versicherung für den Schaden. Du solltest vor Vertragsabschluss auch darauf achten, ob der Versicherungsschutz auch gilt, wenn du entgeltlich auf Kinder aufpasst.
Mietsachschäden & Geliehenes
Die Deckungssumme für Mietsachschäden entspricht im Idealfall der allgemeinen vereinbarten Deckungssumme. Mietsachschäden bezeichnen an dieser Stelle gemietete Räume bzw. gemietete oder gepachtete Gebäude.
Schäden an gemieteten oder geliehenen Sachen oder Einrichtungsgegenständen sollten ebenfalls mitversichert sein. Gemeint sind hier zum Beispiel Möbel eines gemieteten Hotelzimmers. Auch gemietete oder von Freunden ausgeliehene Gegenstände fallen unter diese Kategorie. Wenn du dir für den Urlaub von einem Freund sein teures Mountainbike ausleihst und es bei einem Sturz schwer beschädigst, trägt die Versicherung die Kosten für Reparatur bzw. Ersatz, wenn dies vertraglich vereinbart ist.
Die Deckungssumme sollte hier mehrere tausend Euro betragen. Schäden im sechsstelligen oder Millionen-Euro-Bereich sind in dieser Kategorie eher unüblich und wenig wahrscheinlich.
Schlüsselverlust privat / beruflich
Der Verlust eines Schlüssels scheint zunächst nicht wichtig zu sein. Schließlich ist es nicht teuer, einen Schlüssel nachmachen zu lassen. Problematisch wird es allerdings, wenn du zur Miete wohnst und deinen Hausschlüssel verlierst. Noch problematischer wird es, wenn du einen Firmenschlüssel verlierst.
Solche Schlüsselverluste können sehr teuer werden, da im Regelfall nicht nur dein Schlüssel erneuert werden muss. Üblicherweise handelt es sich bei solchen Schlössern um Sicherheitsschlösser und wenn ein Schlüssel verloren geht, muss die gesamte Schließanlage ausgetauscht werden. So ein Austausch kostet meist mehrere tausend Euro.
Eine gute Privathaftpflicht übernimmt die Kosten für die Folgen eines Schlüsselverlusts, zumindest bis zu einer gewissen Summe.
Selbstbeteiligung
Die Selbstbeteiligung ist der Betrag, den du pro Versicherungsfall aus eigener Tasche zuzahlen musst. Du kannst dich üblicherweise zwischen unterschiedlichen Summen entscheiden, meist sind es Beträge zwischen 150 und 300 Euro. Im Gegenzug verringert sich die Höhe der Beiträge.
Es wird generell empfohlen, auf eine Selbstbeteiligung zu verzichten. Im Schnitt sinkt die Beitragshöhe bei 150 Euro Selbstbeteiligung um weniger als 10 Euro im Jahr. Umgerechnet bedeutet das, dass du mindestens 15 Jahre lang komplett schadenfrei versichert sein musst, um von der Beitragssenkung zu profitieren.
Sport
Deine Haftpflichtversicherung haftet nicht automatisch für Schäden, die du während des Sports verursachst. Zwar greift dein Versicherungsschutz bei den meisten Sportarten, jedoch solltest du vor der Entscheidung für einen bestimmten Tarif auf die Ausnahmeregelungen schauen. Gerade im Bereich Wassersport gibt es häufiger Ausnahmen, beispielsweise beim Motorboot fahren oder im Kite-Sport.
Gleiches gilt für Modellfahrzeuge und das Steuern von Flugmodellen. Wenn du gerne eine Flugdrohne steuerst, kann es passieren, dass vielleicht plötzlich der Motor ausfällt, die Drohne auf eine vielbefahrene Straße stürzt und einen schweren Unfall verursacht. Viele Anbieter haften in diesem Fall nicht. Bei anderen Anbietern ist der Versicherungsschutz häufig an Bedingungen geknüpft. Eine solche Bedingung kann zum Beispiel das Gewicht der Drohne sein. Hier können ein paar Gramm darüber entscheiden, ob du den Schaden bezahlen musst, oder ob deine private Haftpflichtversicherung dafür aufkommt.
Tiere
Besondere Regeln gelten bei Schäden, die durch Tiere verursacht werden. Normalerweise sind Schäden durch sogenannte zahme Haustiere automatisch mitversichert. Die Haftpflicht übernimmt im Regelfall Kosten für Schäden, die durch Meerschweinchen, Hamster, Vögel oder Katzen verursacht werden.
Davon ausgenommen sind Hunde. Durch Hunde verursachte Schäden werden nur in wenigen Fällen von der privaten Haftpflichtversicherung übernommen. Für deinen Hund müsstest du eine spezielle Tierhalterhaftpflichtversicherung abschließen. In vielen Bundesländern gehört die Hundehaftpflicht für viele Rassen auch bereits zu den Pflichtversicherungen.
Eine weitere Ausnahme sind sogenannte „wilde Kleintiere“ wie Spinnen oder Schlangen. Dein Vermieter kann dir die Haltung solcher Tiere per Mietvertrag untersagen. Solltest du trotzdem eine Schlange oder einen Skorpion halten, wird keine Haftpflichtversicherung die Kosten dafür tragen, wenn das Tier entwischt und einen Nachbarn verletzt.
Anders verhält es sich, wenn die Haltung solcher Tiere erlaubt ist. Dann kommt es darauf an, ob du Schäden durch wilde Kleintiere mitversichert hast.
Wie finde ich die beste private Haftpflichtversicherung?
Die für dich beste private Haftpflichtversicherung findest du ganz einfach über Vergleichsrechner im Internet. Der Versicherungsvergleich sollte übrigens absolut kostenfrei sein. Wenn eine Website Geld dafür verlangt, dir eine Auswahl von Versicherungstarifen anbieten zu dürfen, solltest du dir ein anderes Vergleichsportal suchen.
Online Vergleichsportale bieten zahlreiche Vorteile. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Tatsache, dass du mit dem Vergleichsrechner auf so gut wie alle Haftschutz-Tarife zugreifen kannst.
Du musst also nicht erst recherchieren, welche Anbieter es gibt und die jeweiligen Tarife und Optionen vergleichen. So findest du vielleicht auch Versicherungsanbieter, die dir bisweilen noch unbekannt sind, dafür aber sehr gute Tarife zu ebenso guten Preisen anbieten. Niedrigpreise bedeuten nicht, dass die Qualität des Anbieters zweifelhaft ist. Vielleicht kann er die Tarife so günstig anbieten, weil das Unternehmen nicht mehrere Millionen Euro jährlich in teure Fernsehwerbung etc. investiert.
Für deinen Privathaftpflicht-Vergleich brauchst du nur wenige Daten anzugeben. Im Normalfall genügen Familienstand, Postleitzahl und Geburtsdatum, um dir eine Vorauswahl aller für dich relevanten Tarife anzeigen zu können. Du hast dann die Möglichkeit, die Auswahl weiter einzuschränken, indem du zum Beispiel angibst, welche Mindestdeckungssumme du dir wünschst, ob nur Tarife ohne Selbstbeteiligung angezeigt werden sollen und so weiter. Wenn du auf eine Ausfalldeckung Wert legst, kannst du Tarife ohne Ausfalldeckung mit einem Klick komplett ausblenden.
Du kannst dir die Versicherungsbedingungen eines jeden Tarifs in einer übersichtlichen Tabelle anzeigen lassen. Zudem kannst du dir die Daten unterschiedlicher Tarife direkt nebeneinander anzeigen lassen. Auf diese Weise kannst du die Haftpflicht-Tarife optimal miteinander vergleichen und deine Entscheidung treffen. Deine private Haftpflichtversicherung kannst du natürlich auch ohne Zusatzkosten direkt online beantragen.
Wichtig: Manche Vergleichsportale bieten im Rahmen von Sonderaktionen besonders attraktive Angebote. Denkbar sind Aktionen nach dem Motto „Tarif drei Jahre nutzen, nur zwei bezahlen“ oder „Die ersten 6 Monate nur x,xx Euro“. Bei so etwas solltest du nachrechnen, wie viel der Versicherungsschutz nach Ablauf der Aktion kostet. Rabatte werden häufig auf die zu zahlenden Prämien angerechnet. Wenn du den Vertrag nicht rechtzeitig kündigst, wird er automatisch verlängert, kostet danach aber auch mehr.