Jugendliche befassen sich immer häufiger mit Themen wie Aktienkauf und Geldanlagen. Schließlich ist es in wirtschaftlich unangenehmen Zeiten auch den Heranwachsenden wichtig, sich um ihre spätere finanzielle Sicherheit zu kümmern. Ein Weg, Geld über einen langen Horrizont möglichst gewinnbringend anzulegen, können Aktien sein. Als Schüler darf man, solange man noch minderjährig ist, nicht mit Aktien handeln. Hier zeigen wir dir, wie es trotzdem als Schüler möglich ist, Aktien zu kaufen, worauf dabei zu achten ist und welche Formen der Geldanlagen für Schüler sinnvoll sein könnten.
Warum sollten sich Schüler mit Aktien kaufen beschäftigen?
Den ersten Teil seines Lebens verbringen wir mit der Schule. Wir lernen seit der Geburt, von den Eltern, Verwandten, Bekannten, im Kindergarten und in der Schule, in der wir auf das richtige Leben vorbereitet werden sollen. Nach der Schule beginnt ein ganz neuer Lebensabschnitt, in dem wir lernen müssen, auf eigenen Füßen zu stehen. Wir machen eine Ausbildung oder studieren und gründen unseren ersten eigenen Haushalt.
Auf einmal haben wir es mit Dingen zu tun, die unsere Eltern immer für uns gemacht haben. Kochen und den Haushalt organisieren, das sind Dinge, bei denen wir vermutlich alle mitgeholfen haben. Aber Dinge wie Steuern, Versicherungen und Geldanlagen? Das ist etwas, was die meisten in der Schule höchstens mal ein wenig in der Theorie gehört haben. Wie das alles funktioniert, müssen wir meist selbst lernen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, seine Kinder im Schulalter auch an solche Themen heranzuführen. Mit Schulalter bzw. Schüler meinen wir natürlich nicht, dass Kinder schon in der Grundschule lernen sollen, wie man Geld gewinnbringend anlegt und welche Versicherungen es alles gibt. Da ist es wichtig, überhaupt erstmal den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld zu lernen. Hier geht es um Schüler nach der Pubertät, um junge Erwachsene, die in absehbarer Zeit mit der Schule fertig werden und ein selbstständiges Leben vor sich haben.
Dazu gehört eben auch ein anderer Umgang mit Geld. In diesem Abschnitt sprechen wir dich als Elternteil an, der Rest des Artikels richtet sich an junge Erwachsene, an Schüler, die sich lobenswerterweise bereits mit dem Themenbereich Aktienkauf und Geldanlagen auseinandersetzen.
Es ist wichtig, dass dein Nachwuchs sich dafür interessiert. Genauso wichtig ist es, dass du ihn dabei unterstützt und das Anliegen ernst nimmst.
Eigenes Aktiendepot für Schüler?
Um mit Aktien handeln zu können, brauchst du ein Depotkonto für dein Aktiendepot. Ein Girokonto hast du als Schüler mit Sicherheit schon. Du kannst dort genauso mit deinem Geld umgehen wie Erwachsene das auch tun. Ein eigenes Depotkonto kannst du jedoch frühestens an deinem 18. Geburtstag eröffnen, da du vorher noch nicht als voll geschäftsfähig giltst.
Das bedeutet jedoch nicht, dass dir der Aktienmarkt gänzlich verwehrt bleibt. Was du in jedem Fall brauchst ist die Einwilligung deiner Eltern oder einer anderen erziehungsberechtigten Person. Diese muss offiziell dein Vormund sein. Deine Großeltern, Onkel oder volljährige Geschwister können dir in dieser Angelegenheit leider nicht weiterhelfen.
Mit der Einwilligung deiner Eltern kannst du ein Aktiendepot eröffnen, aber immer noch nicht damit handeln. Deine Eltern dürfen allerdings in deinem Namen Wertpapiere kaufen und verkaufen. Sie verwalten dein Depotkonto. Im Grunde handelt ihr mit deinem Geld gemeinsam an der Börse.
Das Geld gehört dabei aber immer dir. Deine Eltern dürfen nicht frei, sondern nur in deinem Sinne über dein Depotkonto verfügen. Du kannst ihnen folglich sagen, was sie kaufen und verkaufen sollen. Sie selbst dienen dabei mehr als Stimme der Vernunft, wenn sie denken sollten, dass du da grad einen schweren Fehler machst. Sie dürfen keine eigenständigen Entscheidungen treffen und etwas kaufen oder verkaufen, wenn du selbst nicht zustimmst.
An deinem 18. Geburtstag geht die volle Verantwortung auf dich über und du kannst ohne Einwilligung frei über dein Aktiendepot verfügen.
Die Wahl des richtigen Depotkontos für Schüler
Als Schüler ist dein Einkommen vermutlich eher gering. Wahrscheinlich sparst du dein Taschengeld, verdienst dir etwas mit einem Nebenjob dazu oder möchtest den Aktienhandel einfach mal mit Geldgeschenken zum Geburtstag oder zu Weihnachten ausprobieren.
Besonders bei kleinen Geldanlagen kommt es auf die Gebühren an. Viele Aktiendepots verlangen eine Kontoführungsgebühr oder zumindest Gebühren für die Transaktionen. Dadurch verlierst du sozusagen bei jedem Kauf oder Verkauf etwas Geld an die Bank für deren Dienstleistungen.
Viele Direktbanken, aber auch einige Hausbanken, bieten allerdings auch kostenlose Wertpapierdepots an, bei denen keine Grundgebühr anfällt. Es gibt auch spezielle Junior-Depotkonten mit besonders niedrigen oder sogar gar keinen Transaktionsgebühren. Solche Konten sind auf Schüler als Zielgruppe ausgerichtet. Du musst nur darauf achten, welche Gebühren erhoben werden, sobald du volljährig bist.
Welches Konto sich für dich am besten eignet, hängt auch von deiner Anlagestrategie ab. Auf die drei gängigsten Anlagearten gehen wir im nachfolgenden Abschnitt ein.
Einmalanlage, Trading oder Sparplan für Jugendliche?
Über deine Anlagestrategie solltest du gut nachdenken und dich über die Vor- und Nachteile informieren. Wenn du eine etwas größere Summe anlegen möchtest, kannst du das in Form einer Einmalanlage tun. Dabei setzt du jedoch alles auf eine Karte. Du kaufst von deinem Geld zum Beispiel Aktien eines bestimmten Unternehmens, weil du denkst, dass sich das Unternehmen in den nächsten Jahren hervorragend entwickeln wird, sodass du dir einen satten Gewinn versprichst.
Das ist generell sehr riskant, denn selbst riesige Unternehmen können schneller Verluste einfahren als du gucken kannst. So hat die Aktie des Streamingdienstes Netflix kurz nach dem Ausstieg aus dem Geschäft in Russland rund 25 Prozent an Wert verloren. Das war zwar nicht der einzige Faktor, der dazu geführt hat, aber möglicherweise das berühmte Zünglein an der Waage. Anfang des Jahres sah es noch ganz anders aus. Wer damals in diese Aktien investiert hat, hat nach der Entscheidung wohl etwas bedrückt aus der Wäsche geschaut.
Du kannst aber auch eine relativ sichere Anlage wählen und dein Geld in Gold oder Silber investieren. Gerade Gold ist in wirtschaftlich schweren Zeiten die beliebteste Krisenwährung überhaupt. Dementsprechend ziehen viele Investoren ihr Geld in Krisenzeiten von der Börse ab und investieren es lieber in Gold, da dieses seinen Wert bisher immer beibehalten hat. In Krisenzeiten steigt der Goldpreis daher auch regelmäßig an.
Trotzdem kann dir niemand garantieren, dass das auch auf ewig so bleiben wird. Als ziemlich sicher gilt lediglich, dass eine Investition in Gold nicht zu einem Totalverlust führen dürfte. Hohe Verluste sind jedoch auch hierbei möglich und Dividenden erhält man auch nicht.
Trading bezeichnet den aktiven Handel mit Wertpapieren. Du investierst dein Geld in mehrere Aktien und triffst je nach Entwicklung schnelle Entscheidungen. Steigt eine deiner Aktien plötzlich schnell im Wert, stehst du vor der Entscheidung, entweder auf weiter steigende Kurse zu wetten oder sie zu verkaufen, um die Gewinne mitzunehmen. Bei sinkenden Kursen musst du dich fragen, ob du verkaufen möchtest, um deine Verluste zu minimieren, ob du wartest, bis sie sich wieder erholt oder, ob du so sehr daran glaubst, dass sie sich wieder erholt, dass du sogar noch mehr Geld darin investierst, da die Aktien grad günstig zu haben sind.
Diese Anlagestrategie ist eher für sehr risikofreudige Anleger geeignet. Für dich als Schüler ist sie eher weniger ideal. Es locken zwar schnelle Gewinne, aber eben auch harte Verluste. Da du vermutlich nicht so viel Geld zur Verfügung hast, tut das wahrscheinlich dann ziemlich weh. Außerdem darfst du die Tradinggebühren nicht unbeachtet lassen. Der beste Gewinn ist nichts wert, wenn er von den Gebühren wieder aufgefressen wird. Wenn du verkaufst, um Verluste zu minimieren, vergrößern die Gebühren diese nur noch.
Die Anlagestrategie, welche sich für die meisten Schüler wahrscheinlich sehr gut eignet, ist der Sparplan. Möglicherweise kennst du so etwas in der Art ja schon. Es ist nicht so selten, dass man selbst oder die Eltern jeden Monat einen bestimmten Betrag auf ein Sparkonto überweisen, um beispielsweise für den Führerschein oder das erste Auto zu sparen. Es sind immer kleine Beträge, die sich über die Jahre jedoch zu einer größeren Summe entwickeln, die nebenbei noch ein paar Zinsen abwirft.
Ein Sparplan funktioniert im Grunde genauso. So ziemlich jede Bank bietet Sparpläne an. Dabei handelt es sich nicht um langfristig angelegte Pläne mit einem bestimmten Zinsversprechen, sodass du weißt, dass du bei regelmäßigen Einzahlungen nach ein paar Jahren eine bestimmte Gesamtsumme zur Verfügung haben wirst.
Vielmehr funktioniert es so, dass du regelmäßig eine bestimmte Summe in von dir ausgewählte Aktien oder Indexfonds anlegst. Du überweist die Anlagesumme auf dein Depotkonto und legst fest, dass beispielsweise jeden Monat 25 Euro in einen Fonds investiert werden sollen. Ob du die Gesamtsumme auf dein Depotkonto überweist oder einen Dauerauftrag über 25 Euro einrichtest, spielt dabei keine Rolle. Wenn das Geld auf deinem Depotkonto liegt, werden an einem bestimmten Stichtag automatisch Aktien oder Fondsanteile im Wert von 25 Euro gekauft.
Der Kurs spielt dabei keine Rolle. Du erhältst so viele Anteile, wie es gerade für das Geld gibt. Ist der Kurs hoch, bekommst du wenige Anteile bzw. Bruchstücke, ist er niedrig, erhältst du entsprechend mehr Anteile. Im Laufe der Zeit kaufst du sozusagen zum Durchschnittspreis. Ein zwischenzeitlicher Kursverlust kann sogar positiv sein, da du dann mehr Anteile bekommst, welche dann bei steigendem Kurs ebenfalls an Wert gewinnen.
Auch diese Anlageform ist natürlich nicht frei von Risiko. Dass sich deine Wertpapiere nachhaltig negativ entwickeln, ist absolut möglich. Beim Handel mit Wertpapieren musst du dir immer dessen bewusst sein, dass du eben auch Geld verlieren kannst. Bei Fonds ist das Risiko in der Regel etwas geringer, da nicht nur in ein einzelnes Unternehmen investiert wird und das Risiko somit breiter gestreut ist.
Als Schüler in Aktien oder Indexfonds (ETF) investieren?
Der Kauf von Aktien ist generell riskanter als die Investition in Indexfonds. Bei Aktien setzt du dein Geld auf die Entwicklung einzelner Unternehmen. Sicherlich gibt es einige Unternehmen, deren Aktienkurs sehr wahrscheinlich dauerhaft weiter steigen dürfte, zumindest aus jetziger Sicht.
Wir hatten bereits Netflix als Beispiel genannt. Abgesehen von der allgemeinen Entwicklung auf diesem Geschäftsfeld kam der starke Einbruch des Aktienwerts nach dem Rückzug aus Russland auch für Experten eher überraschend. Ein sinkender Kurs war logisch, aber die Größenordnung war eben so nicht erwartet worden. Bei der Investition in Aktien musst du stets den Markt im Blick haben und auch Erfahrungen sammeln bezüglich der Entwicklung durch bestimmte Entscheidungen, Gesetze oder neue Technologien.
ETF, also Indexfonds, sind für Einsteiger, wie du es als Schüler letztendlich bist, vielleicht die bessere Wahl. Dort investierst du in ein Abbild eines Marktes, was bedeutet, dass du in alle darin vertretenen Unternehmen investierst. Wenn der Aktienkurs eines Unternehmens abstürzen sollte, können die Verluste durch Gewinne der anderen Unternehmen aufgefangen werden. Das bedeutet es, wenn von gestreutem Risiko die Rede ist.
Natürlich ist es auch so, dass mehrere in einem ETF vertretene Unternehmen Kursverluste erleiden können und der gesamte Indexfonds an Wert verlieren kann. Das ist ganz normal, eine risikofreie Investition mit garantierten Gewinnen gibt es nicht. Sonst würde ja jeder sein Geld darin investieren und das mit der Weltwirtschaftskrise wäre kein Problem mehr.
Einen ETF solltest du als langfristige Investition sehen. Das Eichhörnchen ernährt sich bekanntermaßen mühsam. Im jugendlichen Sturm und Drang kann es sein, dass du dir sehr schnell hohe Gewinne vorstellst. Aber es ist wichtig, realistisch zu bleiben. Lieber dauerhaft Geld sparen und es vermehren und für dich arbeiten lassen, als alles verlieren und mit leeren Händen dazustehen.
Ein Tipp noch bezüglich ETFs: Wenn du dich für einen ETF-Sparplan entscheidest, wäre ein thesaurierender ETF vielleicht nicht verkehrt. Thesaurierend bedeutet, dass von den Unternehmen ausgeschüttete Dividenden direkt wieder in den Fonds investiert werden. Das heißt, dass jeder deiner Anteile bei jeder Dividendenausschüttung an Wert gewinnt. So entsteht mit der Zeit ein Zinseszins-Effekt, von dem du nur profitieren kannst.
Allgemeine Tipps zum Aktienhandel für Schüler
Zunächst solltest du dich über den Aktienhandel informieren. Im Internet bekommst du zahlreiche Informationen, teils auch sehr gut aufbereitet, alternativ geht natürlich auch immer das gute alte Fachbuch. Du solltest unbedingt die wichtigsten Begriffe kennen und nicht nur wissen, wie man sie in alltägliche Sprache übersetzt, sondern du solltest in der Lage sein, sie in eben dieser erklären zu können. Wenn du das kannst, hast du schon viel davon verstanden.
Dann lernst du, Aktienkurse auch über Zeit zu lesen, um die Entwicklung ein wenig besser interpretieren zu können. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen, die gehören zum Lernprozess dazu, was du als Schüler wahrscheinlich schon kennst.
Um herauszufinden, ob Aktienhandel oder längerfristige Geldanlage in Fonds oder Edelmetalle etwas für dich ist, kann es eine gute Idee sein, wenn du es einfach mal ohne dein echtes Geld ausprobierst. Es gibt zum Beispiel zahlreiche Trading-Apps, mit denen du im Erwachsenenalter reale Wertpapiere handeln kannst. Viele davon sind auch für den Browser am PC verfügbar, was es noch einfacher macht.
Die meisten dieser Apps bieten auch ein Demokonto an. Du kriegst einen bestimmten Betrag “Spielgeld” zur Verfügung gestellt und kannst damit frei an den Börsen handeln, mit so ziemlich allen Instrumenten, die es so gibt. Du kriegst auch teilweise die Live-Börsenkurse zur Verfügung gestellt, wie sie auch im richtigen Handel sind. Der Unterschied dabei ist, dass es sich eben um eine Simulation handelt. Du investierst kein echtes Geld und kaufst auch keine realen Aktien.
Auf diese Art und Weise kannst du hemmungslos herumprobieren und viel lernen. Scheitern macht nichts, dann kannst du von vorne anfangen. Unsere Redaktion kann aus Erfahrung sagen, dass das durchaus Spaß macht. Du lernst schnell die Zusammenhänge zwischen Nachrichten, Aktionärsversammlungen, Quartalsberichten und Kursentwicklung kennen und freust dich, wenn du ein Aktienpaket mit hohen Gewinnen verkaufst. Du investierst wahrscheinlich auch in Risikomärkte, weil dort die meisten Gewinne warten.
Genau das ist aber auch ein Risiko, welches du stets im Auge behalten solltest. Es handelt sich dabei um eine Simulation. Am Computer gut in einem Flugzeugsimulator zu sein, macht dich noch lange nicht zum Piloten. Wenn du gut in Rennspielen bist, bist du nicht automatisch auch ein guter Autofahrer. Die Herausforderung ist, dieser Verlockung zu widerstehen und die Simulation richtig ernst zu nehmen.
Spielgeld ist Spielgeld und wir können dir auch sagen, dass es sich ganz anders anfühlt, wenn du dein eigenes Geld investierst.
Verantwortungsbewusster Aktienhandel ist auch eine Sache der Geduld. Wenn du dein Geld gewinnbringend anlegen möchtest, beispielsweise in Form eines ETF-Sparplans, kommst du am Anfang gefühlt kaum voran. Du zahlst 25 Euro ein und wartest einen Monat. Mit viel Glück hast du nach einem Monat 26 Euro oder vielleicht 25,10 Euro. Möglicherweise hast du auch nur noch 24,50 Euro. Das ist wahrscheinlich erst einmal ernüchternd.
Aber Gut Ding will bekanntermaßen Weile haben. Du zahlst dann weitere 25 Euro ein und das jeden Monat. Nach vier Monaten hast du schon 100 Euro eingezahlt und wenn alles gut läuft, hast du etwas mehr als das an Wert in deinem Depot. Nach einem Jahr hast du dann schon über 300 Euro und bei einer guten Anlage auch ein paar Prozent Gewinn gemacht. Deine investierte Summe wächst weiter und du kriegst auch Gewinne auf die größere Summe. So wird es konstant und immer schneller mehr.
Vorausgesetzt natürlich, du hast die richtigen Wertpapiere gewählt. Gerade bei Anlagen wie ETFs kommt es drauf an, die Gesamtentwicklung zu beobachten. Ein Indexfonds schwankt immer. Das ist bei allem, was an der Börse gehandelt wird, so. Die Frage lautet immer: Hat der Wert über die Jahre und Monate im Schnitt zugenommen? Hat er das, ist ein Kursabfall meist nicht dramatisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich wieder erholt ist durchaus da, Panikverkäufe bringen gar nichts.
Das sind auch Sachen, bei denen dir deine Eltern vielleicht helfen können. Sie sind sowieso an der Angelegenheit beteiligt, da es ohne ihre Einwilligung als Schüler gar nicht möglich wäre, Aktien zu kaufen. Bezieh sie auch sonst ruhig mit ein, vor allem, wenn sie selbst etwas Erfahrung in Sachen Geldanlagen haben. Deine Eltern haben Erfahrung, du hast deine Ideen und eigenen Vorstellungen. Ihr könnt beide voneinander lernen.
Zu guter Letzt: Handle stehts verantwortungsvoll. Du solltest immer Sicherheiten in der Hinterhand haben. Alles riskieren bedeutet, auch alles verlieren zu können. Natürlich kannst du auch mal zocken, gerade am Anfang ist es womöglich sogar sehr verlockend. Sammele zunächst ein paar Erfahrungen mit relativ sicheren Anlagen wie bisher langfristig erfolgreichen Indexfonds. Dabei ist das Verlustrisiko natürlich nicht ausgeschlossen, aber es ist kleiner als bei einzelnen Aktien.
Wenn du es mit riskanteren Geschäften probieren möchtest, kannst du zweigleisig fahren. Nimm einen größeren Prozentsatz des Geldes, welches du investieren möchtest, und investiere es in solide Anlagen. Mit diesem Geld kannst du Verluste auffangen, sollten die riskanteren Geschäfte zu welchen führen. Generell bleiben wir aber der Meinung, dass eine verantwortungsvolle Geldanlage, nicht nur für Schüler, die sinnvollste Anlageform ist.
Was ist eigentlich mit dem Thema Steuern und dem eigenen Depot? Auch das solltest du dir einmal genauer ansehen, da jeder von uns einen Sparerpauschbetrag hat und diesen sinnvoll nutzen sollte. Mehr und ganz ausführlich kannst du das bei justETF nachlesen.
Wie starten — kurz & knapp
Nochmal unter 18 und frisch mit Aktien anfagen? Wie würden wir das jetzt genau angehen?
Wir haben das Thema inkl. vieler Erinnerungen an diese Zeit auch in unserer Finanzschotten-Redaktion besprochen und würden wir folgt starten:
- Mindestens ein Buch zu dem Thema lesen, wie z.B. von den Kollegen von Finanzfluss (Buch bei Amazon)
- Sich bei einem Börsenspiel ausprobieren oder einem Demokonto/Musterdepot, um den Umgang mit einem Depot zu verstehen und die Funktionsweisen zu lernen
- Wenn das mit dem richtigen eigenen Jugenddepot geklappt hat, mit einem kleinen ETF-Sparplan aus den MSCI World starten und sich weiter intensiv mit den ganzen wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen