Geld spa­ren für Kin­der / Enkelkinder

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//Geld spa­ren für Kin­der / Enkelkinder

Geld sparen Kinder Enkel PatenkindEltern und Groß­el­tern freu­en sich natür­lich immer beson­ders, wenn in der Fami­lie ein Kind gebo­ren wird. In der Regel wird dann auch schon an die finan­zi­el­le Zukunft gedacht und ein klas­si­sches Spar­buch oder sogar ein Spar­plan für das Kind erstellt. Es gibt vie­le Mög­lich­kei­ten für Eltern und Groß­el­tern, für ihr Kind bzw. Enkel­kind zu spa­ren. Wir ver­ra­ten dir, wie du am bes­ten Geld für dei­nen Spröss­ling, Enkel­kind oder auch Patent­kind anspa­ren kannst und wor­auf du bei die­ser lang­fris­ti­gen Geld­an­la­ge ach­ten solltest. 

Kin­der kos­ten nicht nur den ein oder ande­ren Euro, sie benö­ti­gen auch in fer­ner Zukunft eini­ges an Geld. Wenn das Kind voll­jäh­rig ist, möch­te wahr­schein­lich der Füh­rer­schein und ein eige­nes Auto finan­ziert wer­den. Oder es soll genü­gend Geld da sein, damit der her­an­ge­wach­se­ne Nach­wuchs ohne finan­zi­el­le Sor­gen stu­die­ren kann. Das sind die eini­ge Grün­de dafür, mit dem Spa­ren schon mög­lichst früh anzu­fan­gen und der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on so bei einen opti­ma­len Start in ihr Erwach­se­nen­le­ben zu ermöglichen. 

So kannst du über die Jah­re regel­mä­ßig klei­ne Beträ­ge spa­ren und dein Kind hat mit der Voll­jäh­rig­keit Zugriff auf eine ange­neh­me Sum­me Geld. Frü­her waren Ver­si­che­run­gen oder Bau­spar­plä­ne für die­sen Zweck sehr beliebt. Heut­zu­ta­ge wird davon abge­ra­ten, da es sich schlicht­weg nicht mehr lohnt. 

War­um über­haupt Spar­kon­ten im Namen des Kin­des eröffnen?

Ein Neu­ge­bo­re­nes oder Klein­kind kann eigent­lich mit einem Kon­to nichts anfan­gen. War­um soll­test du dir dann die Mühe machen, in sei­nem Namen ein Kon­to zu eröff­nen? Schließ­lich bist du es ja, der das Geld ver­wal­tet. Dein Kind ist nur Besit­zer des Geldes. 

War­um dann nicht ein­fach ein Spar­kon­to eröff­nen und dem Kind das Erspar­te an sei­nem 18. Geburts­tag zukom­men las­sen? Je nach Höhe der Sum­me kann es sein, dass du Schen­kungs­steu­er zah­len musst. Wenn das Geld von Anfang an dem Kind gehört, ist das für dich kein The­ma. Außer­dem kannst du Steu­er­vor­tei­le nut­zen, indem du die Spa­rer­frei­be­trä­ge aus­reizt, die auch für dein Kind gelten. 

Das pro­fans­te Argu­ment für das Spa­ren im Namen des Kin­des lau­tet Selbst­über­lis­tung. Auch wenn du es dir fest vor­nimmst, gibt es kei­ne Garan­tie, dass das Geld bis zum 18. Geburts­tag unan­ge­tas­tet bleibt. Wenn mal eine spon­ta­ne Inves­ti­ti­on ansteht, bei­spiels­wei­se eine neue Wasch­ma­schi­ne, ist die Ver­lo­ckung groß, das Spar­ver­mö­gen des Kin­des anzu­fas­sen, meist grö­ßer als man vor­her dach­te. Denn nicht sel­ten kommt dann ein Gedan­ke wie: „Ich kann das ja von dem Geld bezah­len, dann rutscht mein Kon­to nicht ins Minus. Dem­nächst zahl ich das ja auch zurück“. 

aktu­el­ler Redaktionstipp
Die Rabo-Bank bie­te­tet der­zeit etwas höhe­re Zin­sen für Fest­geld, an das man 30, 60 oder 90 Tage nicht her­an kommt und etwas mehr Zin­sen bringt als der aktu­el­le Markt. Gera­de bei einem noch sehr klei­nen Kind könn­te man dar­über nach­den­ken, da man das Geld nicht unbe­dingt tages­ak­tu­ell benö­tigt, sich gleich­zeitg aber auch nicht über Jah­re bin­det. Mehr dazu am Ende der Sei­te unter dem Rabo-Bank-Link.

Klei­ne Beträ­ge und Geld­ge­schen­ke: Spar- oder Giro­kon­to für Kinder

Für klei­ne Beträ­ge und Geld­ge­schen­ke, bei­spiels­wei­se zu Weih­nach­ten oder zum Geburts­tag, bie­ten sich Spar- und Giro­kon­ten für Kin­der an. Du kannst so ein Kon­to im Namen dei­nes Kin­des eröff­nen. Bei man­chen Ban­ken bekommt das Kind ab einem gewis­sen Alter auch schon eine Bank­kar­te. Der Vor­teil ist, dass Kin­der­kon­ten häu­fig noch rela­tiv hohe Zins­sät­ze von bis zu drei Pro­zent bie­ten. Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren dür­fen Ban­ken für Kin­der­kon­ten nicht berech­nen und natür­lich kön­nen Kin­der­kon­ten nicht über­zo­gen werden.



Mit einem Kin­der­kon­to lernt dein her­an­wach­sen­des Kind, wie ein Erwach­se­ner früh­zei­tig mit sei­nem Geld umzu­ge­hen. Auch den ver­ant­wor­tungs­vol­len Umgang mit der Kar­ten­zah­lung lernt dein Kind auf die­se Wei­se von klein auf. Bei der Wahl eines Kin­der­kon­tos soll­test du nicht nur die Zin­sen im Auge haben, son­dern auch den maxi­ma­len Anla­ge­be­trag. Der hohe Zins­satz wird näm­lich in der Regel nur bis zu die­sem Wert gewährt. Alles dar­über hin­aus ist übli­cher­wei­se unver­zinst. Soll­te dies pas­sie­ren, soll­te man even­tu­ell über ein zwei­tes Kin­der­kon­to bei einer ande­ren Bank oder Spar­kas­se nachdenken. 

Wich­tig: Obgleich du das Kon­to eröff­nest und ver­wal­test, gehört das Geld allein dei­nem Kind. Du darfst von dem Geld nichts aus­ge­ben. Selbst wenn du Geld abhebst, um damit einen Klas­sen­aus­flug zu bezah­len, kannst du in recht­li­che Schwie­rig­kei­ten kom­men. (Im Zwei­fel soll­te das The­ma im Vor­feld mit einem guten Anwalt und/oder Steu­er­be­ra­ter abge­klärt werden.) 

Wenn du regel­mä­ßig den Spa­rer­pausch­be­trag über­schrei­ten sol­lest, lohnt sich ein Kin­der­kon­to auch für dich per­sön­lich. Dei­nem Kind steht auch ein Spa­rer­pausch­be­trag zu. Die­sen kannst du nut­zen, indem du dein Geld mit auf dein Kind verteilst. 

Ein­ma­li­ge Anla­gen: Fest­geld­kon­to für Kinder

Wenn du eine grö­ße­re Sum­me für dein Kind oder dei­nen Enkel anle­gen möch­test, bie­tet sich ein Fest­geld­kon­to für Kin­der an. Fest­geld­kon­ten für Min­der­jäh­ri­ge bie­ten in der Regel gute Kon­di­tio­nen und siche­re Zins­sät­ze. Du legst das Geld lang­fris­tig an und erhältst jähr­lich bis zu 1,85 Pro­zent Zin­sen. Bei einer Sum­me von meh­re­ren tau­send Euro kommt über die Jah­re eine schö­ne Stan­ge Geld hinzu. 

Jetzt hast du mög­li­cher­wei­se Beden­ken, was dein voll­jäh­ri­ges Kind mit dem Geld macht. Mit 18 Jah­ren Besit­zer eines klei­nen Ver­mö­gens zu sein ist sicher nicht ein­fach, denn es ist äußerst ver­lo­ckend, das Geld für pri­va­te Zwe­cke wie Video­spie­le, Par­tys oder eine Urlaubs­rei­se aus­zu­ge­ben. Wenn du dahin­ge­hen­de Beden­ken hast, kannst du das Geld vor dem 18. Geburts­tag in einen Aus­zahl­plan über­füh­ren. Das Geld gehört wei­ter­hin dem Kind, aller­dings erhält es das dann nicht in einer Sum­me, son­dern in fest­ge­leg­ten monat­li­chen Raten. 

Regel­mä­ßi­ges Spa­ren mit Ren­di­te: ETF-Spar­plan und Depot für Kinder

Wenn du bereit bist, ein gewis­ses Risi­ko ein­zu­ge­hen, kannst du für dein Kind auch ein Wert­pa­pier­de­pot und einen ETF-Spar­plan anle­gen. (Hier fin­dest du alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen über ETF-Spar­plä­ne.) ETF-Spar­plä­ne inves­tie­ren u.a. in Akti­en­in­di­zes. Als beson­ders ertrag­reich und sicher gel­ten Fonds, die auf welt­wei­te Akti­en­in­di­zes set­zen. Gute Bei­spie­le sind hier der MSCI World oder der MSCI All Coun­try World. In den letz­ten Jah­ren erziel­ten die­se Fonds Ren­di­ten zwi­schen sechs bis acht Pro­zent pro Jahr. 

Die Fonds inves­tie­ren das Geld sehr weit gestreut in Unter­neh­men aus aller Welt. Wenn einer der Märk­te zusam­men­bricht, kön­nen Ver­lus­te von den ande­ren Märk­ten auf­ge­fan­gen wer­den. Das Ver­lust­ri­si­ko ist über die Jah­re gese­hen bei Index­fonds ver­hält­nis­mä­ßig gerin­ger. Selbst Stif­tung Waren­test emp­fiehlt in Finanz­test 12/2017 ETF-Spar­plä­ne, um Ver­mö­gen für das eige­ne Kind oder Enkel­kind aufzubauen. 

Mit einem ETF-Spar­plan inves­tierst du regel­mä­ßig klei­ne Beträ­ge. Die ers­ten Spar­plä­ne gibt es schon ab 25 Euro im Monat. Du kaufst dadurch jeden Monat zusätz­li­che Fonds­an­tei­le und pro­fi­tierst antei­lig von der Wert­ent­wick­lung und dem Cost Avera­ge Effekt (Durch­schnitts­kos­ten­ef­fekt). Soll­te sich der Fonds wider Erwar­ten zu stark nega­tiv ent­wi­ckeln, kannst du jeder­zeit die Reiß­lei­ne zie­hen und dei­ne Antei­le an der Bör­se ver­kau­fen bzw. auch in einen ande­ren ETF oder Fonds umschich­ten. Im Hin­blick auf den lan­gen Anla­ge­ho­ri­zont und aktu­el­le Sta­tis­ti­ken soll­te man natür­lich nicht über­has­tet reagie­ren, nur weil z.B. der MSCI World Index bzw. der pas­sen­den Index dazu 3% ver­lo­ren hat.



Wert­pa­pier­de­pots für Kin­der wer­den meis­tens kos­ten­los ange­bo­ten. Auch die Gebüh­ren für Trans­ak­tio­nen sind übli­cher­wei­se sehr über­schau­bar. Außer­dem gibt es auch ETF-Spar­plä­ne, die kos­ten­los, also ohne Gebüh­ren, ange­bo­ten werden. 

Deut­sche und inter­na­tio­na­le Akti­en­fonds brin­gen die meis­te Rendite

Mit­te Novem­ber 2017 hat das Han­dels­blatt eine Unter­su­chung des deut­schen Ban­ken­ver­bands ver­öf­fent­licht. Unter­sucht wur­den Anla­ge­fonds, die sich für eine lang­fris­ti­ge Geld­an­la­ge eig­nen und daher auch zum Spa­ren fürs Kind infra­ge kom­men. Der Test geht von einer monat­li­chen Spar­ra­te von 100 Euro aus. Um kei­ne unsi­che­ren Pro­gno­sen auf­zu­stel­len hat der Ban­ken­ver­band die Fonds­ent­wick­lun­gen der letz­ten 30 Jah­re ana­ly­siert. Alle Kos­ten sind bereits ein­ge­rech­net, ledig­lich Steu­ern und etwa­ige Trans­ak­ti­ons­ge­büh­ren wur­den nicht berücksichtigt. 

Ins­ge­samt wur­den in jeden Fonds wäh­rend der Lauf­zeit 36.000 Euro ein­ge­zahlt. Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass offe­ne Immo­bi­li­en­fonds im Ver­gleich zu ande­ren Fonds kaum loh­nens­wert sind. Wer vor 30 Jah­ren mit dem Spar­plan ange­fan­gen hat, wür­de heu­te 64.000 Euro besit­zen. Das ist weni­ger als das Dop­pel­te der ein­ge­zahl­ten Summe. 

Als etwas lukra­ti­ver zeig­ten sich Ren­ten­fonds. Wer in inter­na­tio­na­le Ren­ten­fonds inves­tiert hat, hät­te nun ein Ver­mö­gen in Höhe von 69.000 Euro zur Ver­fü­gung. Noch etwas bes­ser schnit­ten Euro-Ren­ten­fonds ab. Das Ver­mö­gen belie­fe sich hier­bei auf etwa 72.000 Euro. Auch Euro-Misch­fonds erwie­sen sich in der Unter­su­chung als lukra­tiv. Wer 1987 mit dem Spar­plan begon­nen hät­te, besä­ße jetzt 87.000 Euro. 

Die meis­te Ren­di­te wur­de aller­dings mit Akti­en­fonds erzielt. Sowohl inter­na­tio­na­le als auch deut­sche Akti­en­fonds haben sich so ent­wi­ckelt, dass aus den ein­ge­zahl­ten 36.000 Euro stol­ze 105.000 Euro wur­den. Das Ver­mö­gen hat sich also bei­na­he ver­drei­facht, die durch­schnitt­li­che Ren­di­te betrug etwa sie­ben Pro­zent pro Jahr. Die Exper­ten raten Eltern oder Groß­el­tern, die für ihre Kin­der oder Enkel­kin­der spa­ren möch­ten, in breit gestreu­te Akti­en­fonds bzw. ETF mit brei­ter Streu­ung zu inves­tie­ren. Inves­ti­tio­nen in Ein­zel­ak­ti­en eig­nen sich für lang­fris­ti­ges Spa­ren nicht, da das Ver­lust­ri­si­ko durch Kurs­schwan­kun­gen zu hoch ist. 

Wei­ter­füh­ren­de Informationen:

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