Gold gilt als Krisenwährung und sichere Geldanlage. Die Investition in das Edelmetall wird als langfristig und zukunftsträchtig angesehen. Wir erklären dir warum das so ist und was du alles beachten solltest, wenn du dein Geld in Gold anlegen möchtest.
Warum Gold als Wertanlage nutzen?
Schon in der Antike wurde Gold als Zahlungsmittel verwendet und war ein heiß begehrtes Edelmetall. Auch heute hat Gold nichts von seiner Faszination verloren. Gerade in finanziell unsicheren Zeiten ziehen viele Investoren ihr Geld von den Börsen ab und legen es in Gold an. Mit dem Edelmetall erhalten sie einen physischen Gegenwert für ihr Geld, welcher als reales Zahlungsmittel verwendet werden kann.
Im Gegensatz zu Geld ist die auf dem Planeten verfügbare Menge Gold begrenzt. Wenn alle Goldvorkommen erschöpft sind, kann kein neues Gold mehr gewonnen werden. Dadurch unterliegt es auch nicht der Inflation. Sollte irgendwo ein Staat bankrottgehen, sind Bargeld oder Aktien dort kaum noch von Wert. Der relative Wert des Goldes bleibt von solchen Ereignissen unberührt.
Lohnt sich die Investition in Gold 2022 noch?
Der Goldpreis ist in den letzten Jahrzehnten im Schnitt stetig angestiegen. Wie bei allen gehandelten Produkten unterliegt der Goldpreis auch marktbedingten Schwankungen. Wichtig ist aber der langfristige Anstieg. Gold wird aufgrund seiner Wertstabilität gerne als langfristige Wertanlage und der Absicherung des eigenen Vermögens gekauft.
Wie beliebt Gold als Krisenwährung ist, hast du im vergangenen Jahr gut beobachten können. Rund um die Wahlen in den USA brach an den Börsen Hektik aus, als die Wahl von Donald Trump tatsächlich möglich erschien. Als es dann soweit war, war die Verunsicherung an den Märkten fast schon mit den Händen greifbar. Während viele Aktienindizes einbrachen erlebte der Goldpreis einen neuen Höhenflug.
Ähnliches ergab sich während der Wahlkampfphase der Brexit-Abstimmung. Immer als die Umfragewerte der Befürworter stiegen und ein Sieg realistisch wurde, ist der Goldpreis nach oben gegangen. Die Menschen fürchteten die unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen des EU-Austrittes und haben ihr Vermögen mit Gold abgesichert. Nicht anders war es während der Finanzkrise in Griechenland. Bevor klar war, dass Griechenland Teil der EU bleibt haben Anleger ihr Geld vermehrt aus Griechenland abgezogen und es lieber in Gold investiert.
Auch wenn der Goldpreis derzeit relativ hoch ist und weiterhin Gold geschürft wird ist es unwahrscheinlich, dass der Goldpreis langfristig einbricht. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass natürlich niemand voraussehen kann, ob derartige Prognosen auch wirklich zutreffen. Auch der Handel mit Gold ist nicht ohne Risiko.
Goldbarren oder Münzen kaufen?
Gold kannst du in Form von Münzen und Barren kaufen. Empfohlen wird meist eine Mischung aus Beidem. Münzen haben den klaren Vorteil der Ästhetik auf ihrer Seite. Du kannst nach und nach immer mehr Münzen kaufen und dein Geld in Form einer wachsenden Münzsammlung anlegen. Zudem sind Münzen in Krisenzeiten als Zahlungsmittel nutzbar.
Der Nachteil von Münzen hingegen ist ihr Preis. Die Verarbeitung ist deutlich aufwändiger als die von Goldbarren, weswegen du weniger Gold für dein Geld bekommst. Daran solltest du vor allem dann denken, wenn du dein Gold später wieder verkaufen möchtest. In der Regel bekommst du nämlich nur den Materialwert ausgezahlt.
Goldbarren müssen natürlich auch hergestellt werden. Da die Verarbeitung aber deutlich leichter ist, fällt der Aufwandsaufschlag geringer aus. Die Produktionskosten sind für alle Goldbarren nahezu identisch. Das bedeutet, dass du mit dem Kauf von großen Barren mehr Gold für dein Geld bekommst als wenn du viele kleine Barren erwirbst. Aufgrund der Produktionsaufschläge kostet dich ein 500-Gramm-Goldbarren weniger als der Kauf von 10 Barren zu je 50 Gramm, obwohl es sich um die gleiche Menge Gold handelt.
Hier solltest du ebenfalls an den Verkauf denken. Wenn du große Barren hast, kannst du sie auch teilweise verkaufen. Von dem 500-Gramm-Barren kannst du beispielsweise 100 Gramm Gold abtrennen lassen und dieses dann verkaufen. Goldbarren eignen sich sehr gut als Vermögensanlage und lassen sich leichter wieder verkaufen. Münzen hingegen eignen sich hervorragend dazu, das eigene Golddepot nach und nach zu erweitern.
Was sollte ich beim Goldkauf beachten?
Primär kommt es beim Goldkauf auf die Reinheit des Goldes an. Die reinste Form von Gold hat einen Reinheitsgrad von 1000/1000, was 24 Karat entspricht. Allerdings ist der Herstellungsprozess von absolut reinem Gold sehr komplex, sodass auch Gold mit einem Feingehalt von 999/1000 als reines Gold bezeichnet wird.
Du solltest auch darauf achten, dass die Hersteller deiner Goldbarren von der London Bullion Association (LMBA) zertifiziert sind. Du musst dich beim Kauf von Goldbarren auf die Hersteller verlassen und darauf hoffen, dass du auch Gold in der Reinheit bekommst, für die du bezahlst. Barren von zertifizierten Herstellern werden unter Einhaltung besonders hoher Standards hergestellt, was sich auch positiv auf den Wiederverkauf auswirkt. Anhand der Form und der Maße kannst du selbst nicht feststellen, ob du dein bestelltes Gold oder etwas mit niedrigerer Reinheit bekommen hast. Genormt sind nämlich nur Barren ab einem Gewicht von einem Kilogramm.
Bezüglich des Verkaufs wurde ja bereits erwähnt, dass für Münzen in der Regel nur der Materialwert gezahlt wird. Gute Verkaufschancen hast du bei international bekannten Anlagemünzen. Beispiele für bekannte Anlagemünzen sind die Gold Maple Leaf oder die Krügerrand-Goldmünze. In Spitzenzustand besteht bei solchen Münzen manchmal die Möglichkeit, dass dir ein Sammler etwas mehr als den reinen Goldwert bezahlt.
Wie und wo kann ich Gold kaufen?
Gold kaufst du am besten bei einem Goldhändler oder im Internet. Zwar kannst du Gold auch bei Banken kaufen, allerdings ist Gold für viele Banken eher ein uninteressantes Nischenprodukt. Im Internet kannst du dich über Edelmetallhändler in deiner Region informieren. Du solltest dabei darauf achten, dass der Goldhändler Mitglied eines spezialisierten Berufsverbandes ist. Ein solcher Verband ist zum Beispiel der Berufsverband des deutschen Münzfachhandels. E.V.
Wie so ziemlich alles kannst du auch Gold im Internet kaufen. Goldhändler im Internet reagieren meist sehr schnell auf Kursveränderungen und passen die Preise an den tagesaktuellen Goldkurs an. Nun investierst du ja mehrere hundert oder tausend Euro in Gold. Da muss natürlich auch gewährleistet sein, dass der Händler auch wirklich seriös ist.
Sicher kaufen kannst du dein Gold bei großen und bekannten Händlern wie Degussa oder Pro Aurum. Aber auch viele andere Händler bieten gute Konditionen bei breiter Auswahl. Seriöse Online-Goldhändler erkennst du an diesen Merkmalen:
- Einfache Navigation, übersichtlicher Shop
- Impressum, AGBs etc. leicht auffindbar
- Mehrere Zahlungsmethoden
- Regelmäßige Aktualisierung der Preise
- Möglichkeit der Abholung in einer Filiale
- Mitglied in einem Berufsverband
- Beratung am Telefon wird angeboten
- Zertifikate wie TÜV oder Trusted-Shops
- Großes Angebot direkt lieferbarer Barren und Münzen
- Ausführliche Versandinformationen
Wie kann ich Gold wieder verkaufen?
Dein Gold kannst du so verkaufen, wie du es gekauft hast, also bei einem Goldhändler oder im Internet. Vom Verkauf an Privatpersonen wird allgemein abgeraten. Hier ist das Risiko zu groß, über den Tisch gezogen oder gar ausgeraubt zu werden. Du kannst auch nicht wissen, ob Bargeld ehrlich verdient oder gestohlen worden ist. Bei größeren Summen sind die Nummern vieler Scheine registriert. Solltest du mit so einem bezahlen, drohen dir ernsthafte juristische Probleme. Noch schlechter sieht es aus, wenn du auf Falschgeld reinfällst.
Edelmetallhändler sollten dein erster Ansprechpartner sein. Solltest du eine besonders gut erhaltene limitierte Münze verkaufen wollen, kannst du hier mehr als den reinen Goldwert bekommen. Jederzeit kannst du dein Gold auch an sogenannte Scheideanstalten verkaufen. Hier erhältst du unabhängig von der Form des Goldes jedoch ausschließlich den reinen Goldwert ausgezahlt.
Juweliere eignen sich besonders gut, wenn du Goldschmuck verkaufen möchtest. Neben dem reinen Materialwert werden hier auch der Zustand und der künstlerische Wert berücksichtigt. Wenn du Münzen oder Schmuck bei einem Händler verkaufst, solltest du unbedingt mehrere Angebote einholen, damit du dein Gold nicht unwissenderweise viel zu billig verkaufst.
Wie lagere ich Gold richtig?
Gold erwirbst du in physischer Form, sodass sich die Frage nach der Lagerung stellt. Der erste Gedanke dürfte in etwa so lauten: „Ich brauche einen Tresor“. Das ist tatsächlich die beliebteste Aufbewahrungsmöglichkeit unter Kleinanlegern. So besteht immer die Möglichkeit, sich das Gold anzusehen und es in die Hand zu nehmen. Bei der Lagerung in einem Tresor sind einige Dinge zu beachten.
Zunächst benötigst du einen möglichst sicheren Tresor. Ein Hauptaugenmerk sollte die Art der Verschraubung mit einer massiven Wand sein. Einbrecher stehen meistens unter Zeitdruck und können einen Safe kaum öffnen, ohne dabei lautstark auf sich aufmerksam zu machen. Daher wird meist versucht, den gesamten Tresor zu stehlen, denn was soll da anderes drin sein als Wertsachen? Immerhin werden immer wieder selbst ganze Geldautomaten gestohlen.
Außerdem ist wichtig, dass du den Safe gut versteckst. Einbrecher kennen die üblichen Verstecke und werden gleich zu Anfang wahrscheinlich alle Kleidungsstücke aus dem Kleiderschrank reißen, weil unten in der Ecke ein Tresor versteckt sein könnte. Selbiges gilt natürlich auch für andere Schränke oder verrückbare Möbel. Ein guter Platz ist zum Beispiel eine Ecke im Keller oder auf dem Dachboden. Dort kannst du deinen Safe zwischen allem möglichen Plunder verstecken, der für Diebe uninteressant aussieht. Irgendwo hinter alten Möbeln, Umzugskartons und Säcken mit alter Kleidung suchen nicht viele Ganoven nach einem Tresor. Erneut spielen dabei die Faktoren Zeit und Lärmpegel eine entscheidende Rolle.
Eine weitere gute Möglichkeit ist ein Zweitsafe, indem ein Teil des Goldes lagert. Dieser sollte ebenfalls gut versteckt sein. Sollte der Fall eintreten und der Dieb kann den Tresor öffnen und findet Gold, dürfte er sich wahrscheinlich eher aus dem Staub machen statt nach weiteren Verstecken zu suchen. Übrigens solltest du deiner Versicherung melden, wenn du Gold daheim lagerst. Idealerweise fragst du vor dem Goldkauf bei deiner Versicherung nach, bis zu welcher Summe das Gold gegen Diebstahl versichert ist. Häufig gibt es bestimmte Bedingungen bezüglich der Sicherheit des Safes und der Montage, damit größere Summen in Gold voll versichert werden.
Dein Gold kannst du auch in einem Bankschließfach lagern. Dort ist es ziemlich sicher, denn Goldraube aus Banktresoren sind mittlerweile doch eher eine Seltenheit geworden. Trotzdem besteht ein gewisses Risiko und du solltest dich unbedingt informieren, wie gut dein Gold für den Fall eines Banküberfalls versichert ist.
Gold vergraben?
Das Vergraben von Gold ist ein echter Geheimtipp, den zwar auch Verbrecher kennen, gegen den sie aber kaum eine Waffe haben. Grundsätzlich zählt beim Gold verstecken die Regel, dass möglichst wenig Leute davon erfahren. Der größte Vorteil dieser Goldlagerung ist, dass kein Einbrecher die Zeit hat, deinen ganzen Garten umzugraben. Die Zeit sitzt ihm im Nacken und so durchsucht er die üblichen Verstecke inklusive der im Internet oft genannten Geheimverstecke. Einbrecher kennen diese Tipps auch.
Erstmal solltest du dir einen unscheinbaren Ort für deinen Goldschatz suchen. Es sollte kein markanter Punkt wie direkt neben der Gartenlaterne oder einer Wegkreuzung sein. Wähle eine Stelle, die du dir merken kannst. Im Idealfall notierst du dir irgendwo Hinweise oder die genauen GPS-Koordinaten. Diese schreibst du dir natürlich nicht auf einen Zettel, den du in deiner Brieftasche bei dir trägst, sondern beispielsweise codiert in einem Buch.
Die ideale Tiefe beträgt 1,5 bis 2 Meter. Edelmetalle wie Gold können von handelsüblichen Metalldetektoren nicht zuverlässig aufgespürt werden. Wenn du dich vor dem Vergraben über geplante Baumaßnahmen der Stadt informierst, ist dein Gold fast unauffindbar. Wenn du dich nicht informierst kann es sein, dass es zufällig bei einem Tunnelbau oder einer anderen Maßnahme entdeckt wird.
Als Behälter brauchst du ein Plastikrohr, ein Kästchen aus Edelmetall und haushaltsübliche Plastikfolie samt Vakuumschweißgerät. Gefrierbeutel reichen bereits aus und fast jedes handelsübliche Folienschweißgerät verfügt über eine ausreichende Pumpe.
Das Gold schweißt du vakuumiert ein. Obwohl Gold ein nicht rostendes Edelmetall ist kann dieser zusätzliche Witterungsschutz nicht schaden. Das eingeschweißte Gold versteckst du dann in dem Kästchen aus rostfreiem Edelstahl, welches du sicher verschließt. Der Clou ist nämlich, dass gute Metalldetektoren Metalle von Edelmetallen unterscheiden. Selbst wenn der Metalldetektor Metall in solchen Tiefen erkennt, wird er dem Goldsucher nur eine kleine Menge Metall anzeigen. Das Gold bleibt vor dem Detektor verborgen.
Die gesamte Verpackung versiehst du jetzt mit einem Band und lässt es in das Rohr hinab. Bei dem Rohr sollte es sich um ein Plastikrohr handeln, welches mit zwei Deckeln verschlossen werden kann. Wenn die Kiste den Boden des Rohres erreicht hat, kannst du das Band kappen und oben am Rohr befestigen, beispielsweise, indem du das Ende mit dem Deckel einklemmst. An dem Band kannst du dein Gold dann später leichter wieder aus dem Rohr herausbekommen.
Das Rohr wird dann in entsprechender Tiefe vergraben und das Loch wieder verschlossen. Sicherheitshalber solltest du dich beim Vergraben nicht auf ein GPS-Gerät verlassen. Es wäre extrem ärgerlich wenn du den ganzen Garten umgraben müsstest, um an dein Gold zu kommen, nur weil dein Gerät fehlerhafte Koordinaten angezeigt hat.