Giro­kon­to

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Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

girokontoWas ist eigent­lich ein Girokonto?

Dein Giro­kon­to ist die Grund­la­ge dei­ner finan­zi­el­len Akti­vi­tä­ten. Es ist das Kon­to, über das dein all­täg­li­cher Zah­lungs­ver­kehr abge­wi­ckelt wird. Dein Gehalt wird dir dar­auf über­wie­sen, du bezahlst dei­ne Ein­käu­fe damit, kannst Bar­geld davon abhe­ben und dei­ne regel­mä­ßi­gen Aus­ga­ben wie die Mie­te oder Abschlags­zah­lun­gen dei­nes Strom­an­bie­ters wer­den davon abgebucht. 

Brau­che ich ein Girokonto?

Ja. Ohne ein Giro­kon­to stehst du heut­zu­ta­ge auf ziem­lich ver­lo­re­nem Pos­ten. Qua­si jeder Arbeit­ge­ber setzt als Grund­kri­te­ri­en für eine Anstel­lung eine fes­te Mel­de­adres­se und eine Kon­to­ver­bin­dung vor­aus. Auch Sozi­al­leis­tun­gen wer­den nur in Aus­nah­me­fäl­len bar aus­ge­zahlt. Für dei­ne Aus­ga­ben ist ein Giro­kon­to eben­falls zwin­gend not­wen­dig. Zwar kannst du in jedem Geschäft mit Bar­geld bezah­len, jedoch sind Bar­zah­lun­gen zum Bei­spiel bei Telefon‑, Gas- oder Strom­an­bie­tern sowie Ver­si­che­run­gen schlicht­weg nicht vorgesehen. 

Glei­ches gilt für wei­te­re Finanz­ge­schäf­te. Ohne Giro­kon­to wirst du nir­gend­wo eine Kre­dit­kar­te, ein Tages­geld­kon­to oder ein Depot bekom­men. Ein Giro­kon­to ist voll­kom­men aus­rei­chend. Wenn du möch­test, kannst du aber auch bei meh­re­ren Ban­ken meh­re­re Giro­kon­ten eröffnen. 

Was ist bei einem Giro­kon­to zu beachten?

Ein Giro­kon­to ist ele­men­tar und wird von jeder nor­ma­len Bank ange­bo­ten. Doch Giro­kon­to ist nicht gleich Giro­kon­to. Es gibt teil­wei­se sehr gro­ße Unter­schie­de zwi­schen den diver­sen Ange­bo­ten. Mit der Wahl des rich­ti­gen Giro­kon­tos kannst du eine Men­ge Geld spa­ren. Nach­fol­gend erläu­tern wir die wich­tigs­ten Begrif­fe zum The­ma Giro­kon­to und erklä­ren dir, was du bei den ein­zel­nen Aspek­ten beach­ten solltest. 

Zin­sen auf dein Girokonto

Die Zin­sen waren einst ein sehr wich­ti­ger Aspekt, denn vor der Finanz­kri­se zahl­ten die Ban­ken teils meh­re­re Pro­zent Zin­sen für Geld auf dem Giro­kon­to. Die­se Zei­ten sind lan­ge vor­bei, heu­te kannst du froh sein, wenn du über­haupt Zin­sen bzw. das Giro­kon­to kos­ten­frei bekommst. 

Man­che Kre­dit­in­sti­tu­te bie­ten auch Giro­kon­ten mit Zin­sen an. Die­se sind in vie­len Fäl­len jedoch an dein Gehalt gebun­den. Das bedeu­tet, dass dir nur Zin­sen gezahlt wer­den, wenn monat­lich ein bestimm­ter Min­dest­be­trag gut­ge­schrie­ben wird.



Straf­zin­sen / Negativzins

Man­che Ban­ken erhe­ben soge­nann­te Straf­zin­sen. Dabei han­delt es sich im Grun­de um Gebüh­ren, wel­che du bezah­len musst, wenn du zu viel Geld auf dei­nem Giro­kon­to hast. Es ist im Inter­es­se der Ban­ken, dass Geld inves­tiert oder ange­legt wird. Auf dei­nem Giro­kon­to liegt es für die Bank unge­nutzt rum. 

Straf­zin­sen, auch nega­ti­ve Zin­sen bzw. Nega­tiv­zins oder Ver­wah­rent­gelt genannt, sol­len dich anre­gen, dein Geld gewinn­brin­gen­der zu nut­zen. Wenn du nicht viel Geld hast, ist die­ser Aspekt für dich nicht von aller­größ­ter Bedeu­tung. In der Regel gibt es eine Frei­gren­ze, die dei­ne Bank selbst fest­le­gen kann, bei­spiels­wei­se 50.000 Euro. Bis zu die­ser Sum­me kriegst du kei­ne oder nur sehr gerin­ge Zin­sen auf dein Geld. Sobald du mehr als 50.000 Euro auf dei­nem Kon­to hast, erhebt die Bank einen Nega­tiv­zins von bspw. 0,5 Prozent. 

Du kannst das mit dem Dis­po­kre­dit ver­glei­chen. In die­sem Sin­ne ist dein Kon­to aber nicht leer, son­dern sozu­sa­gen voll. Ein paar weni­ge Ban­ken erhe­ben bereits ab dem ers­ten Euro Negativzinsen. 

Dis­po­kre­dit beim Girokonto

Wenn du dein Kon­to über­ziehst, also mehr Geld aus­gibst als du eigent­lich auf dem Kon­to hast, nimmst du auto­ma­tisch einen Dis­po­kre­dit auf. Du kannst die Kre­dit­sum­me jeder­zeit per Über­wei­sung abbe­zah­len. Bis zu einem bestimm­ten Wert kannst du auch ein über­zo­ge­nes Kon­to ganz nor­mal weiterführen. 

Aller­dings sind die Dis­po­zin­sen meist sehr hoch, wes­we­gen es rat­sam ist, den Dis­po mög­lichst nicht aus­zu­rei­zen und ein Kon­to zu wäh­len, bei dem der Dis­po­zins rela­tiv gering ist, falls man ein­mal in die­se Lage kommt. Der­zeit lie­gen die Dis­po­zin­sen je nach Kon­to und Kre­dit­in­sti­tut etwa zwi­schen 6,9 und 10,9 Prozent. 

Du kannst dich auch gegen einen Dis­po­kre­dit ent­schei­den. Dadurch läufst du nicht Gefahr, irgend­wie in eine Schul­den­fal­le zu rut­schen. Auf der ande­ren Sei­te ist ein Dis­po­kre­dit aber auch äußerst nütz­lich, wenn dir zum Bei­spiel 10 Tage vor dem nächs­ten Gehalts­ein­gang die Wasch­ma­schi­ne kaputt geht und du gera­de nicht mehr genü­gend Geld für ein neu­es Gerät hast. Grund­sätz­lich gilt aber — ver­mei­de den Dis­po­kre­dit, wo du nur kannst! 

Kre­dit­kar­te zum Girokonto

Vie­le Giro­kon­ten bie­ten neben der EC-Kar­te auch eine zusätz­li­che Kre­dit­kar­te an. Wenn du eine Kre­dit­kar­te benö­tigst, soll­test du dir dem­entspre­chen­de Kon­ten her­aus­su­chen. Eini­ge Ban­ken bie­ten Kre­dit­kar­ten in Kom­bi­na­ti­on mit einem Giro­kon­to sogar kos­ten­los an, wäh­rend ande­re Insti­tu­te für die Kre­dit­kar­te bis zu 40 Euro im Jahr berechnen. 

Beach­te bei dei­ner Ent­schei­dung auch die lau­fen­den Kos­ten der Kre­dit­kar­te. Man­che Ban­ken berech­nen dir näm­lich Gebüh­ren, wenn du bei­spiels­wei­se im Aus­land mit der Kre­dit­kar­te Geld abhebst. Bei man­chen Geld­in­sti­tu­ten ist es bei­spiels­wei­se nur in Euro­pa kos­ten­los Geld abzu­he­ben aber nicht weltweit. 

Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren

Ein gutes Giro­kon­to kommt ohne Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren aus. Idea­ler­wei­se ent­schei­dest du dich für ein sol­ches Kon­to. Eine Aus­nah­me besteht natür­lich, wenn du durch die Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren sinn­vol­le Vor­tei­le erhältst, wie zum Bei­spiel redu­zier­te Trans­ak­ti­ons­ge­büh­ren, ein kos­ten­frei­es Wert­pa­pier­de­pot oder ähn­li­che Leis­tung, die du indi­vi­du­ell benö­tigst und regel­mä­ßig in Anspruch nimmst. 

Es gibt auch Ban­ken, die eine zufluss­ab­hän­gi­ge Kon­to­füh­rungs­ge­bühr erhe­ben. Das bedeu­tet, dass du Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren bezahlt, wenn dem Kon­to monat­lich weni­ger als ein bestimm­ter Betrag zufließt bzw. gut­ge­schrie­ben wird. Ange­nom­men, die­se Gren­ze liegt bei 1.000 Euro und du beziehst ein Net­to­ge­halt von 1.500 Euro. Dann zahlst du kei­ne Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren. Falls du dei­nen Job ver­lie­ren und weni­ger als 1.000 Euro Arbeits­lo­sen­geld bezie­hen soll­test, müss­test du zusätz­lich auch noch Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren bezahlen. 

Geld­au­to­ma­ten

Die­ser Punkt wird bei der Kon­to­er­öff­nung häu­fig ver­nach­läs­sigt. Du warst bestimmt auch schon mal in einer Situa­ti­on, in der du drin­gend Bar­geld brauch­test und kein pas­sen­der Geld­au­to­mat dei­ner Bank war in der Gegend. In die­sem Fall bleibt nur der Gang zu einem insti­tuts­frem­den Geld­au­to­ma­ten, der auf die abge­ho­be­ne Sum­me oft statt­li­che Gebüh­ren aufschlägt. 

Damit das nicht geschieht, soll­test du auf die Anzahl der Geld­au­to­ma­ten in Deutsch­land ach­ten, an denen du kos­ten­los Geld abhe­ben kannst. Neben Spar­kas­sen und Mit­glie­dern der Cach Group bie­ten sich meist auch soge­nann­te Direkt­ban­ken an. Die­se Ban­ken ohne eige­nes Fili­al­netz betrei­ben kei­ne eige­nen Geld­au­to­ma­ten, son­dern nut­zen die Auto­ma­ten ande­rer Insti­tu­te. Häu­fig ist es dann so, dass du mit dei­ner Kre­dit­kar­te an fast jedem belie­bi­gen Geld­au­to­ma­ten kos­ten­los Geld abhe­ben kannst. 

Die Suche nach einem Geld­au­to­ma­ten ist weit­aus ent­spann­ter, wenn man etwa 58.000 statt nur 2.900 Auto­ma­ten zur Ver­fü­gung hat. 

Direkt­bank oder Filialbank?

Bei­de Bank­for­men unter­lie­gen den­sel­ben recht­li­chen Vor­schrif­ten. Der ein­zi­ge Unter­schied besteht dar­in, dass eine Fili­al­bank – wie der Name ver­mu­ten lässt – ein eige­nes Fili­al­netz unter­hält, wäh­rend eine Direkt­bank ledig­lich per Inter­net oder Tele­fon zu errei­chen ist. Für „nor­ma­len“ Zah­lungs­ver­kehr und Spar­plä­ne ist eine Direkt­bank ide­al, da sie oft bes­se­re Kon­di­tio­nen bie­ten. Das kön­nen sie, weil sie eben auf kos­ten­in­ten­si­ve Filia­len samt Mit­ar­bei­ter verzichten. 

Der gro­ße Vor­teil einer Fili­al­bank ist der per­sön­li­che Kon­takt mit den Bank­an­ge­stell­ten. Ein Bera­tungs­ge­spräch unter vier Augen ist per­sön­li­cher und oft pro­duk­ti­ver als ein qua­si anony­mes Tele­fon­ge­spräch mit jeman­dem in einem Callcenter. 

Grü­nes Girokonto?

Öko­lo­gie und Nach­hal­tig­keit wer­den in allen Lebens­be­rei­chen immer wich­ti­ger, war­um dann nicht auch bei dei­nem Giro­kon­to an die Umwelt den­ken? Fast alle Ban­ken bie­ten mitt­ler­wei­le kos­ten­lo­se monat­li­che Kon­to­aus­zü­ge in digi­ta­ler Form an. Dein Kon­to­aus­zug mag zwar viel­leicht kein rie­si­ges Doku­ment sein, aber wenn eine Bank jeden Monat Kon­to­aus­zü­ge an Mil­lio­nen von Kun­den ver­schickt, kommt da im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes eine Men­ge Holz zusammen. 

Wenn dir Kli­ma­schutz wirk­lich wich­tig ist, kannst du dich nach einer nach­hal­ti­gen oder öko­lo­gi­schen Bank umschau­en. Nicht jede die­ser Grü­nen Ban­ken bie­ten auch Giro­kon­ten an, dafür aber sinn­vol­le Anla­ge­pro­duk­te und Spar­kon­ten, mit denen Pro­jek­te für den Kli­ma- und Umwelt­schutz unter­stützt wer­den. Ban­ken, die ein Giro­kon­to anbie­ten, erhe­ben in der Regel Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren. Dafür kannst du dir aber sicher sein, dass zumin­dest ein Teil der Gebüh­ren umwelt­freund­li­chen Pro­jek­ten zugu­te­kommt und die Bank ver­sucht, so kli­ma­neu­tral wie mög­lich zu arbeiten. 

gruenes girokonto

Einen ähn­li­chen Ansatz ver­fol­gen soge­nann­te ethi­sche Ban­ken. Ethi­sche Ban­ken inves­tie­ren Geld in ethisch und mora­lisch ver­tret­ba­re Anla­ge­for­men. Die­se zu defi­nie­ren obliegt den Ban­ken selbst, du soll­test daher die Grund­sät­ze der Ban­ken ver­glei­chen, um die Bank zu fin­den, die am bes­ten zu dei­nen ethi­schen und mora­li­schen Vor­stel­lun­gen passt. So gibt es zum Bei­spiel ethi­sche Ban­ken, die kei­ne Inves­ti­tio­nen in die Rüs­tungs­in­dus­trie täti­gen, nicht mit Lebens­mit­teln spe­ku­lie­ren oder sich nicht an Unter­neh­men betei­li­gen, wel­che ihre Pro­duk­te in Län­dern pro­du­zie­ren las­sen, in denen es noch Kin­der­ar­beit gibt. 

Wie fin­de ich ein gutes Girokonto?

Ein gutes Giro­kon­to für dich fin­dest du, wenn du erst­ein­mal dei­nen ganz per­sön­li­chen Bedarf ermit­telst. Mit der fol­gen­den Check­lis­te ver­su­chen wir dir dafür noch mehr Infor­ma­tio­nen und Fra­ge­stel­lun­gen an die Hand zu geben. 

Giro­kon­to Check­lis­te — Was brau­che ich genau?

  • möch­te ich ein kos­ten­lo­ses Giro­kon­to oder bin ich Bereit für bestimm­te Leis­tun­gen oder Ser­vice eine Kon­to­füh­rungs­ge­bühr oder ähn­li­ches zu zahlen?
  • Wie hoch ist mein monat­li­cher Geld­ein­gang? (Bei eini­gen Ban­ken ist das rele­vant in Bezug auf die Kos­ten des Kontos.)
  • Brau­che ich eine Kre­dit­kar­te zum Girokonto?
  • Rut­sche ich öfter in den Dis­po bzw. könn­te das pas­sie­ren? -> Dis­po­zin­sen vergleichen
  • möch­te ich das Kon­to allein füh­ren oder zu zweit?
  • Sind mir Gut­ha­ben­zin­sen auf dem Giro­kon­to wichtig?
  • Brau­che oder möch­te ich eine per­sön­li­che Bera­tung vor Ort? -> Schließt Direkt­ban­ken bzw. Inter­net­ban­ken aus!
  • ist das kos­ten­lo­se Giro­kon­to an Bedi­nun­gen geknüpft oder gilt nur eine kurz­se Zeit?
  • wür­de ich gern einen Giro­kon­to Wech­sel­ser­vice nut­zen, wenn ich bereits eines besit­ze und nicht jeden Dau­er­auf­trag selbst umstel­len will?
  • Bekom­me ich einen Wech­sel­bo­nus oder einen gene­rel­len Bonus für die Giro­kon­to­er­öff­nung? Was sind dafür die Bedingungen?
  • Brau­che ich eine Giro­kon­to-App, um den Über­blick zu behal­ten oder reicht mir nor­ma­les Onlinebanking?
  • Benö­ti­ge ich Unter­kon­ten in mei­nem Giro­kon­to z.B. um das Spa­ren zu automatisieren



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Bei wel­cher Bank muss man aktu­ell kei­ne Gebüh­ren für das Giro­kon­to zahlen?

Das ändert sich in der jet­zi­gen Wirt­schafts­la­ge immer wie­der und fast monat­lich, daher emp­feh­len wir einen aktu­el­len Ver­gleich durch­zu­füh­ren. Außer­dem sind nicht nur die Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren wich­tig, son­dern durch­aus auch ob es Nega­tiv­zin­sen auf das Gut­ha­ben gibt oder ande­re Kos­ten. Bei eini­gen Ban­ken ist die Kon­to­füh­rung erst ab einem bestimm­ten Geld­ein­gang pro Monat kostenlos. 

Giro­kon­to Ver­gleich von Check24

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