Motorradversicherungen vergleichen
Mit einer Motorradversicherung, auch Kraftradversicherung genannt, versicherst du dich gegen die finanziellen Kosten von Verkehrsunfällen mit deinem Motorrad. Dabei gibt es mehrere Arten der Motorradversicherung. Die Motorrad-Haftpflichtversicherung musst du in jedem Fall abschließen, da sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Die Haftpflichtversicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die du anderen Verkehrsteilnehmern zufügst.
Optional kannst du noch eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung abschließen. Beide übernehmen auch Schäden an deinem Motorrad. Außerdem kannst du noch einen Motorrad-Schutzbrief abschließen. Der Schutzbrief kostet nicht viel und bietet zahlreiche wertvolle Zusatzleistungen.
Brauche ich eine Motorradversicherung?
Ja. Wenn du ein Motorrad hast, musst du eine Motorrad-Haftpflichtversicherung abschließen, denn es handelt sich dabei um eine gesetzlich vorgeschriebene Pflichtversicherung. Sie funktioniert genauso wie die private Haftpflichtversicherung, nur eben für Schäden, die du mit deinem Motorrad im Straßenverkehr verursachst.
Für die Motorrad-Haftpflichtversicherung gelten gewisse Bestimmungen. Der Gesetzgeber sieht vor, dass die Deckungssumme für Personenschäden mindestens 7,5 Millionen Euro, für Sachschäden mindestens 1,12 Millionen Euro und für Vermögensschäden mindestens 50.000 Euro betragen muss. Gerade bei Personenschäden können leicht noch höhere Schäden entstehen. Du solltest daher nach einem Tarif suchen, der für wenig Geld deutlich höhere Deckungssummen bietet.
Eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung sowie einen Schutzbrief brauchst du zumindest aus rechtlicher Sicht nicht. Es ist aber trotzdem ratsam, eine Kaskoversicherung abzuschließen. Wenn du nämlich selbst einen Unfall verursachst oder dein Motorrad durch äußere Einflüsse beschädigt oder zerstört wird, bleibst du ohne Versicherungsschutz auf den Kosten sitzen.
Was kostet eine Motorradversicherung?
Die Kosten einer Motorradversicherung lassen sich pauschal nicht nennen, denn die Beitragshöhe hängt von sehr vielen Faktoren ab. Solche Faktoren sind zum Beispiel der Wohnort, die jährliche Fahrleistung, die Leistungsdaten des Motorrads, der gewünschte Leistungsumfang, Alter und Erfahrung des Versicherungsnehmers und ggf. anderer Fahrer sowie der Familienstand.
Letzterer ist zum Beispiel wichtig, da verheiratete Motorradfahrer im Schnitt vorsichtiger fahren als alleinstehende und daher seltener in Unfälle verwickelt sind. Wenn noch andere Personen dein Motorrad fahren dürfen, werden diese als Risikofaktoren bei der Beitragsberechnung berücksichtigt.
Generell gilt, dass eine reine Motorrad-Haftpflichtversicherung die günstigste Variante ist. Mit einem Schutzbrief ist sie nur geringfügig teurer. Wenn du eine Kaskoversicherung abschließen möchtest, solltest du unbedingt auf deine Schadenfreiheitsklasse (SF) achten. Anders als bei der Kfz-Versicherung spielt die Schadenfreiheitsklasse in der Teilkaskoversicherung keine Rolle.
In der Vollkaskoversicherung hingegen profitierst du von deinem Schadenfreiheitsrabatt. Wenn du eine sehr gute SF hast, kann es sogar gut sein, dass du für eine Vollkaskoversicherung weniger bezahlst als für eine Teilkaskoversicherung. Ohne Schadenfreiheitsklasse ist die Teilkasko so gut wie immer um einiges günstiger als eine Vollkaskoversicherung. Was du für deine Motorradversicherung bezahlen musst, kannst du am besten mit einem Vergleichsrechner ermitteln.
Was leistet eine Motorradversicherung?
Eine Motorradversicherung kann aus bis zu drei Komponenten bestehen. Die Haftpflichtversicherung ist dabei obligatorisch, da sie gesetzlich vorgeschrieben ist. Du hast die freie Wahl, ob du eine Kaskoversicherung und / oder einen Schutzbrief abschließen möchtest. Bei der Kaskoversicherung hast du die Wahl zwischen Teil- und Vollkaskoversicherung. Wenn du mit der Materie noch nicht vertraut bist, fühlst du dich von den Begriffen möglicherweise etwas erschlagen. Macht aber nichts, denn nachfolgend möchten wir dir die einzelnen Versicherungen mithilfe einiger Beispiele kurz erklären.
Motorrad-Haftpflichtversicherung
Die Motorrad-Haftpflichtversicherung haftet für Personen‑, Sach- und Vermögensschäden, die du jemandem im Straßenverkehr zufügst. Wichtig ist, dass die Schäden nicht absichtlich verursacht wurden. Wenn du jemandem mit Vorsatz über das Bein fährst, zahlst du die Behandlung und die weiteren Folgekosten natürlich selbst.
Ansonsten übernimmt die Haftpflichtversicherung die Kosten aller Schäden bis zur vereinbarten Deckungssumme. Allerdings werden nur die Schäden Dritter übernommen, in diesem Fall die der Unfallopfer. Schäden an deinem Motorrad übernimmt die Haftpflichtversicherung nicht. Die Deckungssummen sollten möglichst hoch sein, vor allem bei Personenschäden. Die Mindesthöhe von 7,5 Millionen Euro klingt vielleicht nach viel, kann aber trotzdem zu wenig sein. Beispiel:
Du fährst mit deinem Motorrad auf einer kurvigen Straße in einem Waldgebiet. Alles ist gut, du hältst dich an die Geschwindigkeitsvorschriften und legst dich geschmeidig in eine schwer einsehbare Kurve. Plötzlich rutscht dir das Hinterrad weg und du verlierst die Kontrolle über deine Maschine. Du schleuderst mit deinem Motorrad aus der Kurve. Bevor deine Lichter ausgehen siehst du im Augenwinkel, wie dein Motorrad auf einen Jogger zugleitet.
Im Krankenhaus wachst du wieder auf. Du hast nur das Bewusstsein verloren und ein paar schwere Prellungen erlitten. Die Krankenversicherung übernimmt deine Behandlungskosten. Das Motorrad ist leider ein Totalschaden. Ohne Kaskoversicherung kriegst du keinen einzigen Cent ersetzt. Das mag schmerzlich sein, aber der Schmerz ist nur von kurzer Dauer, denn der Jogger hatte weniger Glück.
Dein Motorrad hat ihn nämlich richtig übel erwischt, er hat komplizierte Brüche in beiden Beinen. Außerdem ist er beim Sturz so unglücklich auf dem Asphalt aufgeschlagen, dass er im Koma liegt und derzeit kann niemand sagen, ob er bleibende Schäden davontragen wird. Die Krankenversicherung übernimmt zunächst die Behandlungskosten. An dieser Stelle beginnt dein Problem: Die Krankenkasse kann das ganze Geld von dir zurückfordern. Darüber hinaus musst du auch für alle weiteren Kosten, die mit dem Unfall zusammenhängen, geradestehen.
Allein die Krankenhauskosten können schnell in die Millionen gehen. In so einem Fall sind mehrere komplexe Operationen notwendig, CRTs und MRTs müssen gemacht werden, der Patient braucht Medikamente und die lebenserhaltenden Maßnahmen müssen auch bezahlt werden. Anschließend sind teure Reha-Maßnahmen notwendig. Vielleicht kann er auch nie wieder laufen und die Wohnung muss barrierefrei umgebaut werden. Möglicherweise trägt er auch eine geistige Beeinträchtigung davon und ist pflegebedürftig. Seiner Arbeit kann er auch nicht mehr nachgehen. All diese Kosten werden dir — oder eben deiner Haftpflichtversicherung — in Rechnung gestellt, inklusive Pflege und Invalidenrente.
Versteh das bitte nicht falsch, wir möchten dir keine Angst machen und wünschen dir viel Spaß mit deinem Motorrad und jederzeit eine gute Fahrt. Dieses Beispiel sollte dir nur vor Augen führen, warum du bei einem Motorrad-Haftpflichtversicherungs-Vergleich nicht nur nach den Beiträgen gehen solltest. Es gibt auch sehr günstige Angebote, die Deckungssummen in Höhe von 15 Millionen Euro pro Person und 100 Millionen Euro Gesamtdeckungssumme bieten.
Damit wärst du auf der sichereren Seite, denn die Motorrad-Haftpflichtversicherung übernimmt nur die Kosten bis zur Deckungssumme. Alles darüber hinaus zahlst du wieder selbst. In dem Beispiel wärst du mit 7,5 Millionen Euro wahrscheinlich nicht ausgekommen. Mit den 15 Millionen Euro hingegen hättest du dich höchstwahrscheinlich in Ruhe auskurieren und auf ein neues Motorrad sparen können.
Motorrad-Teilkaskoversicherung
Eine Motorrad-Teilkaskoversicherung übernimmt die Kosten für Schäden an deinem Motorrad. Schäden, die du selbst verschuldet hast, bekommst du nicht ersetzt. Ebenfalls kein Geld bekommst du, wenn du die Schäden vorsätzlich herbeigeführt oder unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden hast.
Besonders wichtig ist die Versicherung gegen Diebstahl und Raub. Wenn dir dein Motorrad gestohlen wird, bekommst du mit einer Teilkaskoversicherung Geld für einen gleichwertigen Ersatz. Gleiches gilt auch, wenn dich jemand unter Gewaltandrohung zur Herausgabe deines Motorrads zwingt.
Weitere versicherte Risiken sind Schäden durch Brand, Explosionen oder defekte Kabel. Auch Unwetterschäden wie Hagelschäden sind versichert. Wildunfälle, Glasbruchschäden und Tierbissschäden sind üblicherweise ebenfalls versichert.
Es gibt jedoch teils sehr große Unterschiede zwischen den einzelnen Tarifen. Um einen umfangreichen Versicherungsvergleich wirst du kaum herumkommen. Ein anderer wichtiger Aspekt ist zum Beispiel die Versicherung von Zubehör wie Satteltaschen oder Gepäckkoffer sowie anderer Gegenstände, die fest mit deinem Motorrad verbunden sind.
Im Falle von Taschen und Koffern kommt es außerdem auf die Versicherung des Inhalts an. Vielleicht hast du ja eine Fotoausrüstung für mehrere tausend Euro, die du mitnimmst, weil du gerne ein paar schöne Naturfotos machen möchtest. Auf dem Heimweg gehst du noch in ein Restaurant und bei der Rückkehr stellst du fest, dass dir jemand den Gepäckkoffer geklaut hat, inklusive der teuren Ausrüstung darin. In so einem Fall wäre es mehr als nur ärgerlich, wenn beispielsweise nur Gegenstände im Gesamtwert von bis zu 500 Euro versichert wären.
Eine Motorrad-Teilkaskoversicherung ist also die Basisversicherung für dein Motorrad. Schäden durch Vandalismus sind in der Regel nicht versichert. Ebenso Schäden, bei denen sich der Verursacher aus dem Staub gemacht hat und nicht ermittelt werden kann. Wenn du über drei Jahre lang so viel für deine Motorrad-Teilkaskoversicherung bezahlst, wie du für ein neues gebrauchtes Motorrad bezahlen würdest, brauchst du die Versicherung vermutlich nicht. Dann handelt es sich wahrscheinlich auch um ein Motorrad, welches für Diebe nicht sonderlich interessant ist.
Ein teureres Motorrad solltest du aber besser versichern, zumindest mit einer Teilkasko. Achte aber darauf, dass die Versicherung auch bei grober Fahrlässigkeit haftet. Ansonsten kann es passieren, dass deine Versicherung die Zahlung verweigert, wenn dein Motorrad zum Beispiel geklaut wurde, als du es ausnahmsweise mal vor dem Haus und nicht in der Garage geparkt hast.
Motorrad-Vollkaskoversicherung
Eine Motorrad-Vollkaskoversicherung beinhaltet die Leistungen der Teilkaskoversicherung und bietet deutlich umfangreicheren Versicherungsschutz. Für Schäden unter Alkohol- oder Drogeneinfluss haftet die Vollkasko ebenso wenig wie für vorsätzlich verursachte Schäden.
Zu dem umfangreicheren Versicherungsschutz gehört zum Beispiel die Versicherung gegen Schäden durch Vandalismus. Wenn irgendjemand seinen Frust ausgerechnet an deinem Motorrad ausgelassen hat, beispielsweise durch Einschlagen der Scheinwerfer, Aufschlitzen des Sitzes oder Zerkratzen der Lackierung, bekommst du die Reparaturen von der Versicherung bezahlt. Gleiches gilt für Schäden mit Unfallflucht. Sollte ein anderer Fahrer beispielsweise beim Einparken einen Kratzer oder eine Delle verursachen und einfach wegfahren, bekommst du auch diese Reparaturen ersetzt. Allerdings kann es etwas dauern, denn viele Versicherer zahlen erst, wenn das polizeiliche Ermittlungsverfahren ergebnislos abgeschlossen ist.
Gute Motorrad-Vollkaskoversicherungen bieten außerdem eine Ausfallhaftung. Angenommen, du wirst in einen Unfall verwickelt und hast Anspruch auf Schadenersatz. Nun ist der Unfallverursacher allerdings nicht oder unterversichert und kann für den Schaden auch aus eigener Tasche nicht aufkommen. In diesem Fall bleibst du eigentlich auf den Kosten sitzen. Nicht so mit einer Versicherung mit Ausfallhaftung. Können weder der Unfallverursacher noch seine Versicherung für den Schaden aufkommen, springt deine Versicherung kurzerhand ein. Um deine Schadenfreiheitsklasse musst du dir keine Sorgen machen. Obwohl du Geld von deiner Versicherung bekommst, brauchst du keine Herabstufung deiner SF zu befürchten.
Ein weiterer Vorteil der Motorrad-Vollkaskoversicherung ist eben diese Schadenfreiheitsklasse. Mit jedem Jahr, in welchem du keinen Schadenfall meldest, verbessert sich deine SF und je besser deine SF, desto niedriger werden deine Beiträge. Den größeren Leistungsumfang gegenüber einer Teilkaskoversicherung lassen sich die Versicherer natürlich bezahlen. In den ersten Jahren zahlst du für eine Voll- in jedem Fall mehr als für eine Teilkasko. Nach ein paar Jahren kann sich das aber auszahlen. Denn da es in der Teilkasko keine Schadenfreiheitsrabatte gibt, ist es gut möglich, dass du nach ein paar Jahren ohne Unfall sogar weniger für deine Vollkasko zahlst, als du für eine Teilkasko zahlen würdest.
Motorrad-Schutzbrief
Der Motorrad-Schutzbrief bietet Leistungen, die in einer Kaskoversicherung normalerweise nicht enthalten sind. Ein Beispiel ist die Übernahme von Abschleppkosten. Wenn du mit deinem Motorrad unterwegs liegen bleibst, mag die Versicherung vielleicht die Reparaturkosten übernehmen. Den Transport in die nächste Werkstatt zahlst du jedoch für gewöhnlich selbst.
Ähnlich verhält es sich mit Übernachtungskosten. Musst du eine Nacht an einem fremden Ort bleiben, weil die Reparatur nicht am selben Tag durchgeführt werden kann, zahlt die Versicherung im Regelfall keine Übernachtungskosten. In einem Motorrad-Schutzbrief ist diese Leistung im Regelfall enthalten.
Auch Reisekosten zu deinem Zielort werden bei einem Schutzbrief meistens übernommen. Wenn du deine Reise nicht fortsetzen kannst, aber unbedingt dein Reiseziel erreichen musst, müsstest du die Kosten sonst selbst tragen. Solltest du verunglücken und einen Krankentransport benötigen, trägt die Versicherung bei einem Schutzbrief ebenfalls die Kosten, genau wie die für den Rücktransport deines Motorrads.
Die Leistungen der unterschiedlichen Motorrad-Schutzbriefe variieren teils sehr. Einen Schutzbrief musst du außerdem nicht bei deinem Versicherungsanbieter abschließen. Du kannst dich auch für einen Schutzbrief von einem anderen Anbieter entscheiden. Automobilclubs bieten in der Regel ebenfalls Schutzbriefe an. Wenn du Mitglied in einem Automobilclub bist, solltest du prüfen, ob in der Mitgliedschaft nicht bereits ein Schutzbrief enthalten ist.
Was muss ich bei einer Motorradversicherung beachten?
Bei einer Motorradversicherung kommt es wie bei eigentlich allen Versicherungen darauf an, dass du möglichst viel Leistung für dein Geld bekommst. Grundlegend solltest du dir überlegen, welchen Versicherungsschutz du brauchst. Dieser Versicherungsschutz bildet die Grundlage. Tarife, die eine der gewünschten Leistungen nicht beinhalten, fallen gleich aus der Auswahl raus.
Besonders wichtig ist die Höhe der Deckungssumme bei der Motorrad-Haftpflichtversicherung. Diese sollte in der Summe mindestens 100 Millionen Euro und 15 Millionen Euro pro geschädigter Person betragen. Ebenfalls sehr wichtig ist der Verzicht auf den Einwand der groben Fahrlässigkeit. Ist grobe Fahrlässigkeit mit versichert, zahlt die Versicherung in jedem Fall, sofern der Anspruch berechtigt ist. Ob der Schaden durch grobe Fahrlässigkeit deinerseits entstanden ist, ist nicht von Bedeutung.
Marderschäden sollten ebenfalls versichert sein, am besten noch deren Folgeschäden. Auch die Schäden durch andere Tiere sollten so gut wie möglich versichert sein. Es kommt auch darauf an, ob Tierschäden immer oder nur während der Fahrt versichert sind. Es kann zum Beispiel sein, dass du kein Geld bekommst, wenn du dein Motorrad im Wald parkst und ein Wildschwein einen Schaden daran verursacht. Dafür hättest du Geld bekommen, wenn der Schaden während der Fahrt entstanden wäre.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Versicherung von Motorradzubehör wie Satteltaschen oder Gepäckkoffern samt Inhalt. Es muss auch klar geregelt sein, wie Zubehörteile versichert sind, die nachträglich angebracht wurden. Seitens der Ersatzteile sollte eine gute Motorradversicherung immer Neuteile bezahlen, damit du beispielsweise bei einem Reifenschaden einen neuen Reifen bekommst und nicht einen noch fahrbaren gebrauchten Reifen.
Zweites Motorrad bzw. Motorrad als Zweitfahrzeug versichern
Besonders Fahranfänger können profitieren, wenn das Motorrad als Zweitwagen der Eltern angemeldet wird. Sollte ein Schadenfall eintreten, bleibt die Schadenfreiheitsklasse des Erstwagens unberührt. Wird die Versicherung später in eine eigenständige Versicherung umgewandelt, können die Schadenfreiheitsprozente in der Regel mitgenommen werden.
Ein zweites Motorrad kannst du ebenfalls als Zweitfahrzeug versichern und von den Vergünstigungen profitieren.
Tipps: Bei der Motorradversicherung Geld sparen
Bei einer Motorradversicherung kannst du Geld sparen, indem du auf Leistungen verzichtest, die du nicht benötigst. Wenn du dein Motorrad nur im Inland fährst, kannst du zum Beispiel auf umfangreichen Versicherungsschutz im Ausland verzichten.
Großes Einsparpotenzial hast du, wenn du dich für eine Selbstbeteiligung im Schadensfall entscheidest. Die jährlichen Beiträge sinken, wenn du bereit bist, dich an jedem Schaden mit 150 oder 300 Euro zu beteiligen. Allerdings solltest du durchrechnen, nach wie vielen Jahren sich die Ersparnis rentiert. Das heißt, wenn du einen Schadenfall hast und 150 Euro zuzahlst, wie lange musst du versichert sein, damit du unterm Strich weniger bezahlt hast als für eine Versicherung ohne Selbstbeteiligung?
Wenn du schon ein Auto versichert hast, solltest du prüfen, ob dein Versicherer einen Rabatt gewährt, wenn du dein Motorrad ebenfalls bei ihm versicherst. Häufig ist die Versicherung dann nämlich günstiger. Besonders viel sparen kannst du aber mit einem Saisonkennzeichen.
Saisonkennzeichen
Fährst du dein Motorrad auch im Winter? Wenn nicht, solltest du über ein Saisonkennzeichen nachdenken. Du kannst dein Motorrad nämlich auch nur für einen bestimmten Zeitraum versichern. Einige Versicherer unterscheiden zwischen Sommer- und Wintersaison. In der wärmeren Hälfte des Jahres ist dein Motorrad versichert, in der kälteren nicht so ganz. Du kannst meistens aber auch einen eigenen Zeitraum bestimmen.
Der Versicherungsschutz gilt trotzdem das ganze Jahr über. Das „nicht so ganz“ bezieht sich darauf, dass du dein Motorrad während der nicht versicherten Zeit nicht auf öffentlichen Straßen fahren oder in der Öffentlichkeit abstellen darfst. Wenn während dieser Zeit beispielsweise ein Marderschaden entsteht, greift der Versicherungsschutz trotzdem.
Wenn du eine Vollkaskoversicherung hast, sollte das Saisonkennzeichen mindestens 6 Monate lang gültig sein, damit das ganze Jahr auf deine Schadenfreiheitsklasse angerechnet wird, obwohl du nur während eines Teils des Jahres Beiträge zahlst.
Wie finde ich die beste Motorradversicherung?
Die beste Motorradversicherung für dich findest du mit einem Versicherungsvergleich. Sehr gute Vorschläge findest du mit einem kostenlosen Online-Vergleichsrechner. Du solltest nur bedenken, dass ein Tarifrechner nicht automatisch wirklich alle Tarife enthält. Es ist durchaus möglich, dass Tarife mancher Anbieter nicht erscheinen. Es besteht also die Möglichkeit, dass es außerhalb der Vergleichsrechner noch bessere Tarife gibt.
Ein Vergleichsrechner ist leicht zu bedienen, innerhalb weniger Minuten bekommst du alle Tarife angezeigt, die für dich relevant sind. Zunächst musst du einige Daten eingeben, damit diese Tarife herausgefiltert und die Beiträge berechnet werden können. Diese Daten sind beispielsweise persönliche Daten wie Alter, Familienstand etc. sowie Modell und Leistung deines Motorrads.
Vergleichsrechner verfügen üblicherweise über diverse Filterfunktionen. Mit nur wenigen Klicks kannst du deine Suchergebnisse filtern und zum Beispiel schnell nachschauen, wie sich die Beiträge bei einer Selbstbeteiligung verändern. Auch die Kosten für Teil- oder Vollkasko kannst du schnell und einfach vergleichen.
In den Suchergebnissen siehst du auf einen Blick die wichtigsten Eckdaten der Tarife. Mit nur einem Klick kannst du dir die Tarifdetails anzeigen lassen. Du hast auch die Möglichkeit, mehrere Tarife auszuwählen und diese direkt miteinander zu vergleichen. Du bekommst eine Tabelle angezeigt, in der die Leistungen der Tarife einfach nebeneinander angezeigt werden. So siehst du auf einen Blick, worin sich die Tarife unterscheiden.
Du kannst deine Motorradversicherung sogar direkt online abschließen. Mit einem Klick wirst du auf das Antragsformular des Anbieters weitergeleitet. Du schließt den Versicherungsvertrag direkt mit dem Anbieter ab, nicht mit dem Betreiber des Vergleichsrechners. Der Vergleichsrechner sollte in dem Vertrag nicht auftauchen.
Sowohl die Nutzung des Vergleichsrechners als auch der Vertragsabschluss selbst sollten für dich absolut kostenfrei sein. Sollte jemand für die Nutzung des Rechners oder die Vermittlung des Vertrages Geld von dir verlangen, solltest du dir schnell einen anderen Vergleichsrechner suchen.
Motorradversicherung und Anbieterwechsel
Der Wechsel einer Motorradversicherung unterscheidet sich etwas von einem herkömmlichen Versicherungswechsel. Normalerweise schließt du einen Versicherungsvertrag ab und der neue Anbieter kümmert sich um die Kündigung deines alten Vertrags, um einen unterbrechungsfreien Versicherungsschutz zu gewährleisten.
Bei der Motorradversicherung solltest du erst kündigen, wenn du bereits eine neue Versicherung abgeschlossen hast. Der Grund dafür ist, dass eine Versicherung deinen Antrag auch ablehnen kann. Wenn du deine alte Versicherung bereits gekündigt hast, stehst du im schlimmsten Fall zeitweise ohne Versicherungsschutz da.
Du musst dich in jedem Fall an die Kündigungsfristen halten. In der Regel beträgt die Kündigungsfrist vier Wochen vor dem Ablaufdatum der Versicherung. Die Kündigung kann ohne Angabe von Gründen erfolgen und sollte schriftlich vorgenommen werden. Für die Kündigungsfrist ist der Eingang der Kündigung beim Versicherungsunternehmen maßgeblich. Sicherheitshalber solltest du die Kündigung per Einschreiben mit Rückschein verschicken, damit du auch absolut sicher sein kannst, dass das Schreiben rechtzeitig bei der Versicherung eingegangen ist.
Du kannst deine Motorradversicherung auch außerordentlich kündigen, denn in drei Fällen steht dir ein Sonderkündigungsrecht zu. Ohne eine besondere Frist kannst du deine Motorradversicherung kündigen, wenn du das Motorrad wechselst oder es stilllegen lässt. Wenn das Motorrad nicht mehr existiert bzw. nicht mehr in deinem Besitz ist respektive gefahren wird, brauchst du ja auch keine Versicherungsbeiträge mehr zu bezahlen.
Ein anderer Grund ist ein Schadenfall. Nachdem der Schadenfall reguliert wurde, hast du einen Monat Zeit, deine Motorradversicherung zu kündigen. Ob sich die Versicherung optimal verhalten hat oder ob es Probleme bei der Regulierung gab, ist hierfür nicht relevant.
Bei einer Beitragserhöhung hast du ebenfalls ein Sonderkündigungsrecht von einem Monat. Die Versicherung muss dich rechtzeitig über die Beitragserhöhung informieren. Sobald du davon erfahren hast, kannst du deine Versicherung innerhalb der nächsten 30 Tage kündigen.