Motor­rad­ver­si­che­rung

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//Motor­rad­ver­si­che­rung

Motor­rad­ver­si­che­run­gen vergleichen

Mit einer Motor­rad­ver­si­che­rung, auch Kraft­rad­ver­si­che­rung genannt, ver­si­cherst du dich gegen die finan­zi­el­len Kos­ten von Ver­kehrs­un­fäl­len mit dei­nem Motor­rad. Dabei gibt es meh­re­re Arten der Motor­rad­ver­si­che­rung. Die Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung musst du in jedem Fall abschlie­ßen, da sie gesetz­lich vor­ge­schrie­ben ist. Die Haft­pflicht­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten für Schä­den, die du ande­ren Ver­kehrs­teil­neh­mern zufügst. 

Optio­nal kannst du noch eine Teil­kas­ko- oder Voll­kas­ko­ver­si­che­rung abschlie­ßen. Bei­de über­neh­men auch Schä­den an dei­nem Motor­rad. Außer­dem kannst du noch einen Motor­rad-Schutz­brief abschlie­ßen. Der Schutz­brief kos­tet nicht viel und bie­tet zahl­rei­che wert­vol­le Zusatzleistungen. 

Brau­che ich eine Motorradversicherung?

Ja. Wenn du ein Motor­rad hast, musst du eine Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung abschlie­ßen, denn es han­delt sich dabei um eine gesetz­lich vor­ge­schrie­be­ne Pflicht­ver­si­che­rung. Sie funk­tio­niert genau­so wie die pri­va­te Haft­pflicht­ver­si­che­rung, nur eben für Schä­den, die du mit dei­nem Motor­rad im Stra­ßen­ver­kehr verursachst. 

Für die Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung gel­ten gewis­se Bestim­mun­gen. Der Gesetz­ge­ber sieht vor, dass die Deckungs­sum­me für Per­so­nen­schä­den min­des­tens 7,5 Mil­lio­nen Euro, für Sach­schä­den min­des­tens 1,12 Mil­lio­nen Euro und für Ver­mö­gens­schä­den min­des­tens 50.000 Euro betra­gen muss. Gera­de bei Per­so­nen­schä­den kön­nen leicht noch höhe­re Schä­den ent­ste­hen. Du soll­test daher nach einem Tarif suchen, der für wenig Geld deut­lich höhe­re Deckungs­sum­men bietet. 

Eine Teil­kas­ko- oder Voll­kas­ko­ver­si­che­rung sowie einen Schutz­brief brauchst du zumin­dest aus recht­li­cher Sicht nicht. Es ist aber trotz­dem rat­sam, eine Kas­ko­ver­si­che­rung abzu­schlie­ßen. Wenn du näm­lich selbst einen Unfall ver­ur­sachst oder dein Motor­rad durch äuße­re Ein­flüs­se beschä­digt oder zer­stört wird, bleibst du ohne Ver­si­che­rungs­schutz auf den Kos­ten sit­zen.

Was kos­tet eine Motorradversicherung?

Die Kos­ten einer Motor­rad­ver­si­che­rung las­sen sich pau­schal nicht nen­nen, denn die Bei­trags­hö­he hängt von sehr vie­len Fak­to­ren ab. Sol­che Fak­to­ren sind zum Bei­spiel der Wohn­ort, die jähr­li­che Fahr­leis­tung, die Leis­tungs­da­ten des Motor­rads, der gewünsch­te Leis­tungs­um­fang, Alter und Erfah­rung des Ver­si­che­rungs­neh­mers und ggf. ande­rer Fah­rer sowie der Familienstand.
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Letz­te­rer ist zum Bei­spiel wich­tig, da ver­hei­ra­te­te Motor­rad­fah­rer im Schnitt vor­sich­ti­ger fah­ren als allein­ste­hen­de und daher sel­te­ner in Unfäl­le ver­wi­ckelt sind. Wenn noch ande­re Per­so­nen dein Motor­rad fah­ren dür­fen, wer­den die­se als Risi­ko­fak­to­ren bei der Bei­trags­be­rech­nung berücksichtigt. 

Gene­rell gilt, dass eine rei­ne Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung die güns­tigs­te Vari­an­te ist. Mit einem Schutz­brief ist sie nur gering­fü­gig teu­rer. Wenn du eine Kas­ko­ver­si­che­rung abschlie­ßen möch­test, soll­test du unbe­dingt auf dei­ne Scha­den­frei­heits­klas­se (SF) ach­ten. Anders als bei der Kfz-Ver­si­che­rung spielt die Scha­den­frei­heits­klas­se in der Teil­kas­ko­ver­si­che­rung kei­ne Rolle. 

In der Voll­kas­ko­ver­si­che­rung hin­ge­gen pro­fi­tierst du von dei­nem Scha­den­frei­heits­ra­batt. Wenn du eine sehr gute SF hast, kann es sogar gut sein, dass du für eine Voll­kas­ko­ver­si­che­rung weni­ger bezahlst als für eine Teil­kas­ko­ver­si­che­rung. Ohne Scha­den­frei­heits­klas­se ist die Teil­kas­ko so gut wie immer um eini­ges güns­ti­ger als eine Voll­kas­ko­ver­si­che­rung. Was du für dei­ne Motor­rad­ver­si­che­rung bezah­len musst, kannst du am bes­ten mit einem Ver­gleichs­rech­ner ermitteln. 

Was leis­tet eine Motorradversicherung?

Eine Motor­rad­ver­si­che­rung kann aus bis zu drei Kom­po­nen­ten bestehen. Die Haft­pflicht­ver­si­che­rung ist dabei obli­ga­to­risch, da sie gesetz­lich vor­ge­schrie­ben ist. Du hast die freie Wahl, ob du eine Kas­ko­ver­si­che­rung und / oder einen Schutz­brief abschlie­ßen möch­test. Bei der Kas­ko­ver­si­che­rung hast du die Wahl zwi­schen Teil- und Voll­kas­ko­ver­si­che­rung. Wenn du mit der Mate­rie noch nicht ver­traut bist, fühlst du dich von den Begrif­fen mög­li­cher­wei­se etwas erschla­gen. Macht aber nichts, denn nach­fol­gend möch­ten wir dir die ein­zel­nen Ver­si­che­run­gen mit­hil­fe eini­ger Bei­spie­le kurz erklären. 

Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung

Die Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung haf­tet für Personen‑, Sach- und Ver­mö­gens­schä­den, die du jeman­dem im Stra­ßen­ver­kehr zufügst. Wich­tig ist, dass die Schä­den nicht absicht­lich ver­ur­sacht wur­den. Wenn du jeman­dem mit Vor­satz über das Bein fährst, zahlst du die Behand­lung und die wei­te­ren Fol­ge­kos­ten natür­lich selbst. 

Ansons­ten über­nimmt die Haft­pflicht­ver­si­che­rung die Kos­ten aller Schä­den bis zur ver­ein­bar­ten Deckungs­sum­me. Aller­dings wer­den nur die Schä­den Drit­ter über­nom­men, in die­sem Fall die der Unfall­op­fer. Schä­den an dei­nem Motor­rad über­nimmt die Haft­pflicht­ver­si­che­rung nicht. Die Deckungs­sum­men soll­ten mög­lichst hoch sein, vor allem bei Per­so­nen­schä­den. Die Min­dest­hö­he von 7,5 Mil­lio­nen Euro klingt viel­leicht nach viel, kann aber trotz­dem zu wenig sein. Beispiel: 

Du fährst mit dei­nem Motor­rad auf einer kur­vi­gen Stra­ße in einem Wald­ge­biet. Alles ist gut, du hältst dich an die Geschwin­dig­keits­vor­schrif­ten und legst dich geschmei­dig in eine schwer ein­seh­ba­re Kur­ve. Plötz­lich rutscht dir das Hin­ter­rad weg und du ver­lierst die Kon­trol­le über dei­ne Maschi­ne. Du schleu­derst mit dei­nem Motor­rad aus der Kur­ve. Bevor dei­ne Lich­ter aus­ge­hen siehst du im Augen­win­kel, wie dein Motor­rad auf einen Jog­ger zugleitet. 

Im Kran­ken­haus wachst du wie­der auf. Du hast nur das Bewusst­sein ver­lo­ren und ein paar schwe­re Prel­lun­gen erlit­ten. Die Kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt dei­ne Behand­lungs­kos­ten. Das Motor­rad ist lei­der ein Total­scha­den. Ohne Kas­ko­ver­si­che­rung kriegst du kei­nen ein­zi­gen Cent ersetzt. Das mag schmerz­lich sein, aber der Schmerz ist nur von kur­zer Dau­er, denn der Jog­ger hat­te weni­ger Glück.
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Dein Motor­rad hat ihn näm­lich rich­tig übel erwischt, er hat kom­pli­zier­te Brü­che in bei­den Bei­nen. Außer­dem ist er beim Sturz so unglück­lich auf dem Asphalt auf­ge­schla­gen, dass er im Koma liegt und der­zeit kann nie­mand sagen, ob er blei­ben­de Schä­den davon­tra­gen wird. Die Kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt zunächst die Behand­lungs­kos­ten. An die­ser Stel­le beginnt dein Pro­blem: Die Kran­ken­kas­se kann das gan­ze Geld von dir zurück­for­dern. Dar­über hin­aus musst du auch für alle wei­te­ren Kos­ten, die mit dem Unfall zusam­men­hän­gen, geradestehen. 

Allein die Kran­ken­haus­kos­ten kön­nen schnell in die Mil­lio­nen gehen. In so einem Fall sind meh­re­re kom­ple­xe Ope­ra­tio­nen not­wen­dig, CRTs und MRTs müs­sen gemacht wer­den, der Pati­ent braucht Medi­ka­men­te und die lebens­er­hal­ten­den Maß­nah­men müs­sen auch bezahlt wer­den. Anschlie­ßend sind teu­re Reha-Maß­nah­men not­wen­dig. Viel­leicht kann er auch nie wie­der lau­fen und die Woh­nung muss bar­rie­re­frei umge­baut wer­den. Mög­li­cher­wei­se trägt er auch eine geis­ti­ge Beein­träch­ti­gung davon und ist pfle­ge­be­dürf­tig. Sei­ner Arbeit kann er auch nicht mehr nach­ge­hen. All die­se Kos­ten wer­den dir — oder eben dei­ner Haft­pflicht­ver­si­che­rung — in Rech­nung gestellt, inklu­si­ve Pfle­ge und Invalidenrente. 

Ver­steh das bit­te nicht falsch, wir möch­ten dir kei­ne Angst machen und wün­schen dir viel Spaß mit dei­nem Motor­rad und jeder­zeit eine gute Fahrt. Die­ses Bei­spiel soll­te dir nur vor Augen füh­ren, war­um du bei einem Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rungs-Ver­gleich nicht nur nach den Bei­trä­gen gehen soll­test. Es gibt auch sehr güns­ti­ge Ange­bo­te, die Deckungs­sum­men in Höhe von 15 Mil­lio­nen Euro pro Per­son und 100 Mil­lio­nen Euro Gesamt­de­ckungs­sum­me bieten. 

Damit wärst du auf der siche­re­ren Sei­te, denn die Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung über­nimmt nur die Kos­ten bis zur Deckungs­sum­me. Alles dar­über hin­aus zahlst du wie­der selbst. In dem Bei­spiel wärst du mit 7,5 Mil­lio­nen Euro wahr­schein­lich nicht aus­ge­kom­men. Mit den 15 Mil­lio­nen Euro hin­ge­gen hät­test du dich höchst­wahr­schein­lich in Ruhe aus­ku­rie­ren und auf ein neu­es Motor­rad spa­ren können. 

Motor­rad-Teil­kas­ko­ver­si­che­rung

Eine Motor­rad-Teil­kas­ko­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten für Schä­den an dei­nem Motor­rad. Schä­den, die du selbst ver­schul­det hast, bekommst du nicht ersetzt. Eben­falls kein Geld bekommst du, wenn du die Schä­den vor­sätz­lich her­bei­ge­führt oder unter Alko­hol- oder Dro­gen­ein­fluss gestan­den hast. 

Beson­ders wich­tig ist die Ver­si­che­rung gegen Dieb­stahl und Raub. Wenn dir dein Motor­rad gestoh­len wird, bekommst du mit einer Teil­kas­ko­ver­si­che­rung Geld für einen gleich­wer­ti­gen Ersatz. Glei­ches gilt auch, wenn dich jemand unter Gewalt­an­dro­hung zur Her­aus­ga­be dei­nes Motor­rads zwingt. 

Wei­te­re ver­si­cher­te Risi­ken sind Schä­den durch Brand, Explo­sio­nen oder defek­te Kabel. Auch Unwet­ter­schä­den wie Hagel­schä­den sind ver­si­chert. Wild­un­fäl­le, Glas­bruch­schä­den und Tier­biss­schä­den sind übli­cher­wei­se eben­falls versichert. 

Es gibt jedoch teils sehr gro­ße Unter­schie­de zwi­schen den ein­zel­nen Tari­fen. Um einen umfang­rei­chen Ver­si­che­rungs­ver­gleich wirst du kaum her­um­kom­men. Ein ande­rer wich­ti­ger Aspekt ist zum Bei­spiel die Ver­si­che­rung von Zube­hör wie Sat­tel­ta­schen oder Gepäck­kof­fer sowie ande­rer Gegen­stän­de, die fest mit dei­nem Motor­rad ver­bun­den sind. 

Im Fal­le von Taschen und Kof­fern kommt es außer­dem auf die Ver­si­che­rung des Inhalts an. Viel­leicht hast du ja eine Foto­aus­rüs­tung für meh­re­re tau­send Euro, die du mit­nimmst, weil du ger­ne ein paar schö­ne Natur­fo­tos machen möch­test. Auf dem Heim­weg gehst du noch in ein Restau­rant und bei der Rück­kehr stellst du fest, dass dir jemand den Gepäck­kof­fer geklaut hat, inklu­si­ve der teu­ren Aus­rüs­tung dar­in. In so einem Fall wäre es mehr als nur ärger­lich, wenn bei­spiels­wei­se nur Gegen­stän­de im Gesamt­wert von bis zu 500 Euro ver­si­chert wären. 

Eine Motor­rad-Teil­kas­ko­ver­si­che­rung ist also die Basis­ver­si­che­rung für dein Motor­rad. Schä­den durch Van­da­lis­mus sind in der Regel nicht ver­si­chert. Eben­so Schä­den, bei denen sich der Ver­ur­sa­cher aus dem Staub gemacht hat und nicht ermit­telt wer­den kann. Wenn du über drei Jah­re lang so viel für dei­ne Motor­rad-Teil­kas­ko­ver­si­che­rung bezahlst, wie du für ein neu­es gebrauch­tes Motor­rad bezah­len wür­dest, brauchst du die Ver­si­che­rung ver­mut­lich nicht. Dann han­delt es sich wahr­schein­lich auch um ein Motor­rad, wel­ches für Die­be nicht son­der­lich inter­es­sant ist. 

Ein teu­re­res Motor­rad soll­test du aber bes­ser ver­si­chern, zumin­dest mit einer Teil­kas­ko. Ach­te aber dar­auf, dass die Ver­si­che­rung auch bei gro­ber Fahr­läs­sig­keit haf­tet. Ansons­ten kann es pas­sie­ren, dass dei­ne Ver­si­che­rung die Zah­lung ver­wei­gert, wenn dein Motor­rad zum Bei­spiel geklaut wur­de, als du es aus­nahms­wei­se mal vor dem Haus und nicht in der Gara­ge geparkt hast. 

Motor­rad-Voll­kas­ko­ver­si­che­rung

Eine Motor­rad-Voll­kas­ko­ver­si­che­rung beinhal­tet die Leis­tun­gen der Teil­kas­ko­ver­si­che­rung und bie­tet deut­lich umfang­rei­che­ren Ver­si­che­rungs­schutz. Für Schä­den unter Alko­hol- oder Dro­gen­ein­fluss haf­tet die Voll­kas­ko eben­so wenig wie für vor­sätz­lich ver­ur­sach­te Schäden. 

Zu dem umfang­rei­che­ren Ver­si­che­rungs­schutz gehört zum Bei­spiel die Ver­si­che­rung gegen Schä­den durch Van­da­lis­mus. Wenn irgend­je­mand sei­nen Frust aus­ge­rech­net an dei­nem Motor­rad aus­ge­las­sen hat, bei­spiels­wei­se durch Ein­schla­gen der Schein­wer­fer, Auf­schlit­zen des Sit­zes oder Zer­krat­zen der Lackie­rung, bekommst du die Repa­ra­tu­ren von der Ver­si­che­rung bezahlt. Glei­ches gilt für Schä­den mit Unfall­flucht. Soll­te ein ande­rer Fah­rer bei­spiels­wei­se beim Ein­par­ken einen Krat­zer oder eine Del­le ver­ur­sa­chen und ein­fach weg­fah­ren, bekommst du auch die­se Repa­ra­tu­ren ersetzt. Aller­dings kann es etwas dau­ern, denn vie­le Ver­si­che­rer zah­len erst, wenn das poli­zei­li­che Ermitt­lungs­ver­fah­ren ergeb­nis­los abge­schlos­sen ist. 

Gute Motor­rad-Voll­kas­ko­ver­si­che­run­gen bie­ten außer­dem eine Aus­fall­haf­tung. Ange­nom­men, du wirst in einen Unfall ver­wi­ckelt und hast Anspruch auf Scha­den­er­satz. Nun ist der Unfall­ver­ur­sa­cher aller­dings nicht oder unter­ver­si­chert und kann für den Scha­den auch aus eige­ner Tasche nicht auf­kom­men. In die­sem Fall bleibst du eigent­lich auf den Kos­ten sit­zen. Nicht so mit einer Ver­si­che­rung mit Aus­fall­haf­tung. Kön­nen weder der Unfall­ver­ur­sa­cher noch sei­ne Ver­si­che­rung für den Scha­den auf­kom­men, springt dei­ne Ver­si­che­rung kur­zer­hand ein. Um dei­ne Scha­den­frei­heits­klas­se musst du dir kei­ne Sor­gen machen. Obwohl du Geld von dei­ner Ver­si­che­rung bekommst, brauchst du kei­ne Her­ab­stu­fung dei­ner SF zu befürchten. 

Ein wei­te­rer Vor­teil der Motor­rad-Voll­kas­ko­ver­si­che­rung ist eben die­se Scha­den­frei­heits­klas­se. Mit jedem Jahr, in wel­chem du kei­nen Scha­den­fall mel­dest, ver­bes­sert sich dei­ne SF und je bes­ser dei­ne SF, des­to nied­ri­ger wer­den dei­ne Bei­trä­ge. Den grö­ße­ren Leis­tungs­um­fang gegen­über einer Teil­kas­ko­ver­si­che­rung las­sen sich die Ver­si­che­rer natür­lich bezah­len. In den ers­ten Jah­ren zahlst du für eine Voll- in jedem Fall mehr als für eine Teil­kas­ko. Nach ein paar Jah­ren kann sich das aber aus­zah­len. Denn da es in der Teil­kas­ko kei­ne Scha­den­frei­heits­ra­bat­te gibt, ist es gut mög­lich, dass du nach ein paar Jah­ren ohne Unfall sogar weni­ger für dei­ne Voll­kas­ko zahlst, als du für eine Teil­kas­ko zah­len würdest. 

Motor­rad-Schutz­brief

Der Motor­rad-Schutz­brief bie­tet Leis­tun­gen, die in einer Kas­ko­ver­si­che­rung nor­ma­ler­wei­se nicht ent­hal­ten sind. Ein Bei­spiel ist die Über­nah­me von Abschlepp­kos­ten. Wenn du mit dei­nem Motor­rad unter­wegs lie­gen bleibst, mag die Ver­si­che­rung viel­leicht die Repa­ra­tur­kos­ten über­neh­men. Den Trans­port in die nächs­te Werk­statt zahlst du jedoch für gewöhn­lich selbst. 

Ähn­lich ver­hält es sich mit Über­nach­tungs­kos­ten. Musst du eine Nacht an einem frem­den Ort blei­ben, weil die Repa­ra­tur nicht am sel­ben Tag durch­ge­führt wer­den kann, zahlt die Ver­si­che­rung im Regel­fall kei­ne Über­nach­tungs­kos­ten. In einem Motor­rad-Schutz­brief ist die­se Leis­tung im Regel­fall enthalten. 

Auch Rei­se­kos­ten zu dei­nem Ziel­ort wer­den bei einem Schutz­brief meis­tens über­nom­men. Wenn du dei­ne Rei­se nicht fort­set­zen kannst, aber unbe­dingt dein Rei­se­ziel errei­chen musst, müss­test du die Kos­ten sonst selbst tra­gen. Soll­test du ver­un­glü­cken und einen Kran­ken­trans­port benö­ti­gen, trägt die Ver­si­che­rung bei einem Schutz­brief eben­falls die Kos­ten, genau wie die für den Rück­trans­port dei­nes Motorrads. 

Die Leis­tun­gen der unter­schied­li­chen Motor­rad-Schutz­brie­fe vari­ie­ren teils sehr. Einen Schutz­brief musst du außer­dem nicht bei dei­nem Ver­si­che­rungs­an­bie­ter abschlie­ßen. Du kannst dich auch für einen Schutz­brief von einem ande­ren Anbie­ter ent­schei­den. Auto­mo­bil­clubs bie­ten in der Regel eben­falls Schutz­brie­fe an. Wenn du Mit­glied in einem Auto­mo­bil­club bist, soll­test du prü­fen, ob in der Mit­glied­schaft nicht bereits ein Schutz­brief ent­hal­ten ist. 

Was muss ich bei einer Motor­rad­ver­si­che­rung beachten?

Bei einer Motor­rad­ver­si­che­rung kommt es wie bei eigent­lich allen Ver­si­che­run­gen dar­auf an, dass du mög­lichst viel Leis­tung für dein Geld bekommst. Grund­le­gend soll­test du dir über­le­gen, wel­chen Ver­si­che­rungs­schutz du brauchst. Die­ser Ver­si­che­rungs­schutz bil­det die Grund­la­ge. Tari­fe, die eine der gewünsch­ten Leis­tun­gen nicht beinhal­ten, fal­len gleich aus der Aus­wahl raus. 

Beson­ders wich­tig ist die Höhe der Deckungs­sum­me bei der Motor­rad-Haft­pflicht­ver­si­che­rung. Die­se soll­te in der Sum­me min­des­tens 100 Mil­lio­nen Euro und 15 Mil­lio­nen Euro pro geschä­dig­ter Per­son betra­gen. Eben­falls sehr wich­tig ist der Ver­zicht auf den Ein­wand der gro­ben Fahr­läs­sig­keit. Ist gro­be Fahr­läs­sig­keit mit ver­si­chert, zahlt die Ver­si­che­rung in jedem Fall, sofern der Anspruch berech­tigt ist. Ob der Scha­den durch gro­be Fahr­läs­sig­keit dei­ner­seits ent­stan­den ist, ist nicht von Bedeutung. 

Mar­der­schä­den soll­ten eben­falls ver­si­chert sein, am bes­ten noch deren Fol­ge­schä­den. Auch die Schä­den durch ande­re Tie­re soll­ten so gut wie mög­lich ver­si­chert sein. Es kommt auch dar­auf an, ob Tier­schä­den immer oder nur wäh­rend der Fahrt ver­si­chert sind. Es kann zum Bei­spiel sein, dass du kein Geld bekommst, wenn du dein Motor­rad im Wald parkst und ein Wild­schwein einen Scha­den dar­an ver­ur­sacht. Dafür hät­test du Geld bekom­men, wenn der Scha­den wäh­rend der Fahrt ent­stan­den wäre. 

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist die Ver­si­che­rung von Motor­rad­zu­be­hör wie Sat­tel­ta­schen oder Gepäck­kof­fern samt Inhalt. Es muss auch klar gere­gelt sein, wie Zube­hör­tei­le ver­si­chert sind, die nach­träg­lich ange­bracht wur­den. Sei­tens der Ersatz­tei­le soll­te eine gute Motor­rad­ver­si­che­rung immer Neu­tei­le bezah­len, damit du bei­spiels­wei­se bei einem Rei­fen­scha­den einen neu­en Rei­fen bekommst und nicht einen noch fahr­ba­ren gebrauch­ten Reifen. 

Zwei­tes Motor­rad bzw. Motor­rad als Zweit­fahr­zeug versichern

Beson­ders Fahr­an­fän­ger kön­nen pro­fi­tie­ren, wenn das Motor­rad als Zweit­wa­gen der Eltern ange­mel­det wird. Soll­te ein Scha­den­fall ein­tre­ten, bleibt die Scha­den­frei­heits­klas­se des Erst­wa­gens unbe­rührt. Wird die Ver­si­che­rung spä­ter in eine eigen­stän­di­ge Ver­si­che­rung umge­wan­delt, kön­nen die Scha­den­frei­heits­pro­zen­te in der Regel mit­ge­nom­men werden. 

Ein zwei­tes Motor­rad kannst du eben­falls als Zweit­fahr­zeug ver­si­chern und von den Ver­güns­ti­gun­gen profitieren. 

Tipps: Bei der Motor­rad­ver­si­che­rung Geld sparen

Bei einer Motor­rad­ver­si­che­rung kannst du Geld spa­ren, indem du auf Leis­tun­gen ver­zich­test, die du nicht benö­tigst. Wenn du dein Motor­rad nur im Inland fährst, kannst du zum Bei­spiel auf umfang­rei­chen Ver­si­che­rungs­schutz im Aus­land verzichten. 

Gro­ßes Ein­spar­po­ten­zi­al hast du, wenn du dich für eine Selbst­be­tei­li­gung im Scha­dens­fall ent­schei­dest. Die jähr­li­chen Bei­trä­ge sin­ken, wenn du bereit bist, dich an jedem Scha­den mit 150 oder 300 Euro zu betei­li­gen. Aller­dings soll­test du durch­rech­nen, nach wie vie­len Jah­ren sich die Erspar­nis ren­tiert. Das heißt, wenn du einen Scha­den­fall hast und 150 Euro zuzahlst, wie lan­ge musst du ver­si­chert sein, damit du unterm Strich weni­ger bezahlt hast als für eine Ver­si­che­rung ohne Selbstbeteiligung? 

Wenn du schon ein Auto ver­si­chert hast, soll­test du prü­fen, ob dein Ver­si­che­rer einen Rabatt gewährt, wenn du dein Motor­rad eben­falls bei ihm ver­si­cherst. Häu­fig ist die Ver­si­che­rung dann näm­lich güns­ti­ger. Beson­ders viel spa­ren kannst du aber mit einem Saisonkennzeichen. 

Sai­son­kenn­zei­chen

Fährst du dein Motor­rad auch im Win­ter? Wenn nicht, soll­test du über ein Sai­son­kenn­zei­chen nach­den­ken. Du kannst dein Motor­rad näm­lich auch nur für einen bestimm­ten Zeit­raum ver­si­chern. Eini­ge Ver­si­che­rer unter­schei­den zwi­schen Som­mer- und Win­ter­sai­son. In der wär­me­ren Hälf­te des Jah­res ist dein Motor­rad ver­si­chert, in der käl­te­ren nicht so ganz. Du kannst meis­tens aber auch einen eige­nen Zeit­raum bestimmen. 

Der Ver­si­che­rungs­schutz gilt trotz­dem das gan­ze Jahr über. Das „nicht so ganz“ bezieht sich dar­auf, dass du dein Motor­rad wäh­rend der nicht ver­si­cher­ten Zeit nicht auf öffent­li­chen Stra­ßen fah­ren oder in der Öffent­lich­keit abstel­len darfst. Wenn wäh­rend die­ser Zeit bei­spiels­wei­se ein Mar­der­scha­den ent­steht, greift der Ver­si­che­rungs­schutz trotzdem. 

Wenn du eine Voll­kas­ko­ver­si­che­rung hast, soll­te das Sai­son­kenn­zei­chen min­des­tens 6 Mona­te lang gül­tig sein, damit das gan­ze Jahr auf dei­ne Scha­den­frei­heits­klas­se ange­rech­net wird, obwohl du nur wäh­rend eines Teils des Jah­res Bei­trä­ge zahlst. 

Wie fin­de ich die bes­te Motorradversicherung?

Die bes­te Motor­rad­ver­si­che­rung für dich fin­dest du mit einem Ver­si­che­rungs­ver­gleich. Sehr gute Vor­schlä­ge fin­dest du mit einem kos­ten­lo­sen Online-Ver­gleichs­rech­ner. Du soll­test nur beden­ken, dass ein Tarif­rech­ner nicht auto­ma­tisch wirk­lich alle Tari­fe ent­hält. Es ist durch­aus mög­lich, dass Tari­fe man­cher Anbie­ter nicht erschei­nen. Es besteht also die Mög­lich­keit, dass es außer­halb der Ver­gleichs­rech­ner noch bes­se­re Tari­fe gibt. 

Ein Ver­gleichs­rech­ner ist leicht zu bedie­nen, inner­halb weni­ger Minu­ten bekommst du alle Tari­fe ange­zeigt, die für dich rele­vant sind. Zunächst musst du eini­ge Daten ein­ge­ben, damit die­se Tari­fe her­aus­ge­fil­tert und die Bei­trä­ge berech­net wer­den kön­nen. Die­se Daten sind bei­spiels­wei­se per­sön­li­che Daten wie Alter, Fami­li­en­stand etc. sowie Modell und Leis­tung dei­nes Motorrads. 

Ver­gleichs­rech­ner ver­fü­gen übli­cher­wei­se über diver­se Fil­ter­funk­tio­nen. Mit nur weni­gen Klicks kannst du dei­ne Such­ergeb­nis­se fil­tern und zum Bei­spiel schnell nach­schau­en, wie sich die Bei­trä­ge bei einer Selbst­be­tei­li­gung ver­än­dern. Auch die Kos­ten für Teil- oder Voll­kas­ko kannst du schnell und ein­fach vergleichen. 

In den Such­ergeb­nis­sen siehst du auf einen Blick die wich­tigs­ten Eck­da­ten der Tari­fe. Mit nur einem Klick kannst du dir die Tarif­de­tails anzei­gen las­sen. Du hast auch die Mög­lich­keit, meh­re­re Tari­fe aus­zu­wäh­len und die­se direkt mit­ein­an­der zu ver­glei­chen. Du bekommst eine Tabel­le ange­zeigt, in der die Leis­tun­gen der Tari­fe ein­fach neben­ein­an­der ange­zeigt wer­den. So siehst du auf einen Blick, wor­in sich die Tari­fe unterscheiden. 

Du kannst dei­ne Motor­rad­ver­si­che­rung sogar direkt online abschlie­ßen. Mit einem Klick wirst du auf das Antrags­for­mu­lar des Anbie­ters wei­ter­ge­lei­tet. Du schließt den Ver­si­che­rungs­ver­trag direkt mit dem Anbie­ter ab, nicht mit dem Betrei­ber des Ver­gleichs­rech­ners. Der Ver­gleichs­rech­ner soll­te in dem Ver­trag nicht auftauchen. 

Sowohl die Nut­zung des Ver­gleichs­rech­ners als auch der Ver­trags­ab­schluss selbst soll­ten für dich abso­lut kos­ten­frei sein. Soll­te jemand für die Nut­zung des Rech­ners oder die Ver­mitt­lung des Ver­tra­ges Geld von dir ver­lan­gen, soll­test du dir schnell einen ande­ren Ver­gleichs­rech­ner suchen. 

Motor­rad­ver­si­che­rung und Anbieterwechsel

Der Wech­sel einer Motor­rad­ver­si­che­rung unter­schei­det sich etwas von einem her­kömm­li­chen Ver­si­che­rungs­wech­sel. Nor­ma­ler­wei­se schließt du einen Ver­si­che­rungs­ver­trag ab und der neue Anbie­ter küm­mert sich um die Kün­di­gung dei­nes alten Ver­trags, um einen unter­bre­chungs­frei­en Ver­si­che­rungs­schutz zu gewährleisten. 

Bei der Motor­rad­ver­si­che­rung soll­test du erst kün­di­gen, wenn du bereits eine neue Ver­si­che­rung abge­schlos­sen hast. Der Grund dafür ist, dass eine Ver­si­che­rung dei­nen Antrag auch ableh­nen kann. Wenn du dei­ne alte Ver­si­che­rung bereits gekün­digt hast, stehst du im schlimms­ten Fall zeit­wei­se ohne Ver­si­che­rungs­schutz da. 

Du musst dich in jedem Fall an die Kün­di­gungs­fris­ten hal­ten. In der Regel beträgt die Kün­di­gungs­frist vier Wochen vor dem Ablauf­da­tum der Ver­si­che­rung. Die Kün­di­gung kann ohne Anga­be von Grün­den erfol­gen und soll­te schrift­lich vor­ge­nom­men wer­den. Für die Kün­di­gungs­frist ist der Ein­gang der Kün­di­gung beim Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men maß­geb­lich. Sicher­heits­hal­ber soll­test du die Kün­di­gung per Ein­schrei­ben mit Rück­schein ver­schi­cken, damit du auch abso­lut sicher sein kannst, dass das Schrei­ben recht­zei­tig bei der Ver­si­che­rung ein­ge­gan­gen ist. 

Du kannst dei­ne Motor­rad­ver­si­che­rung auch außer­or­dent­lich kün­di­gen, denn in drei Fäl­len steht dir ein Son­der­kün­di­gungs­recht zu. Ohne eine beson­de­re Frist kannst du dei­ne Motor­rad­ver­si­che­rung kün­di­gen, wenn du das Motor­rad wech­selst oder es still­le­gen lässt. Wenn das Motor­rad nicht mehr exis­tiert bzw. nicht mehr in dei­nem Besitz ist respek­ti­ve gefah­ren wird, brauchst du ja auch kei­ne Ver­si­che­rungs­bei­trä­ge mehr zu bezahlen. 

Ein ande­rer Grund ist ein Scha­den­fall. Nach­dem der Scha­den­fall regu­liert wur­de, hast du einen Monat Zeit, dei­ne Motor­rad­ver­si­che­rung zu kün­di­gen. Ob sich die Ver­si­che­rung opti­mal ver­hal­ten hat oder ob es Pro­ble­me bei der Regu­lie­rung gab, ist hier­für nicht relevant. 

Bei einer Bei­trags­er­hö­hung hast du eben­falls ein Son­der­kün­di­gungs­recht von einem Monat. Die Ver­si­che­rung muss dich recht­zei­tig über die Bei­trags­er­hö­hung infor­mie­ren. Sobald du davon erfah­ren hast, kannst du dei­ne Ver­si­che­rung inner­halb der nächs­ten 30 Tage kündigen.
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