Robo-Advi­sor

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Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

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robo-advisorMit einem Robo-Advi­sor kannst du dein Geld voll­au­to­ma­tisch in ETFs anle­gen. Der Robo-Advi­sor ver­wal­tet dein Kapi­tal­markt­port­fo­lio für dich und hält sich dabei an bestimm­te Anla­ge­stra­te­gien, mit denen dein Geld mög­lichst pro­fi­ta­bel ange­legt wer­den soll. Es han­delt sich sozu­sa­gen um dei­nen digi­ta­len Fonds­ma­na­ger und Vermögensverwalter. 

Was ist ein Robo-Advisor?

Ein Robo-Advi­sor ist so etwas wie ein Finanz­an­la­ge-Robo­ter. Grund­le­gend ist es eine Soft­ware, wel­che auf Grund­la­ge finanz­ma­the­ma­ti­scher Algo­rith­men dein Ver­mö­gen ver­wal­tet. Da die Pro­zes­se alle­samt auto­ma­ti­siert ablau­fen, sind sie sehr effi­zi­ent, wes­we­gen ein Robo-Advi­sor deut­lich weni­ger kos­tet als ein rea­ler Fondsmanager. 

Mit einem Robo-Advi­sor kannst du auch mit klei­nen Beträ­gen auf pro­fes­sio­nel­le Finanz­stra­te­gien zugrei­fen, ohne dich inten­siv mit der The­ma­tik beschäf­tigt haben zu müs­sen. Du stellst dem Robo-Advi­sor eine bestimm­te Sum­me zur Ver­fü­gung, die er für dich in pas­si­ve Index­fonds inves­tiert. Auch ETF-Spar­plä­ne kön­nen von den meis­ten Robo-Advi­sor ver­wal­tet werden. 

Ein Vor­teil ist, dass du dich nicht aktiv um dei­ne Anla­gen küm­mern musst. Die Soft­ware ana­ly­siert lau­fend die Märk­te und passt dein Port­fo­lio den aktu­el­len Gege­ben­hei­ten an. Sie sorgt auch dafür, dass dei­ne Anla­ge­ge­wich­tung nicht aus dem Gleich­ge­wicht gerät. 

Ein wei­te­rer Vor­teil ist, dass so ein Sys­tem voll­kom­men emo­ti­ons­los vor­geht. Gera­de Anfän­ger nei­gen dazu, auf Kurs­schwan­kun­gen schnell panisch zu reagie­ren und aus der Emo­ti­on her­aus schlech­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen. Der Robo-Advi­sor hin­ge­gen beob­ach­tet und ana­ly­siert sämt­li­che Bewe­gun­gen des Mark­tes und ent­schei­det allein auf­grund der vor­han­de­nen Daten. Er erkennt ganz nüch­tern, wann es sich um übli­che Kurs­schwan­kun­gen han­delt und wann es an der Zeit ist, bestimm­te Wert­pa­pie­re zu kau­fen oder zu verkaufen.


Wie legt der Robo-Advi­sor mein Geld an?

In Deutsch­land akti­ve Robo-Advi­sor legen dein Geld in pas­si­ve Index­fonds an. Die Anla­gen sind dabei breit gestreut, wodurch das Ver­lust­ri­si­ko ver­hält­nis­mä­ßig gering ist. Für genaue­re Infor­ma­tio­nen haben wir aus­führ­li­che Arti­kel über Index­fonds und ETF-Spar­plä­ne bereitgestellt. 

Der Robo-Advi­sor legt dein Geld natür­lich nicht ein­fach irgend­wo an. Du kannst selbst ent­schei­den, in wel­che Berei­che inves­tiert wer­den soll. Im Nor­mal­fall beginnt der Robo-Advi­sor mit der Ana­ly­se bzw. Fra­gen im Hin­blick auf dein Anla­ge­ver­hal­ten. Dafür stellt er dir diver­se Fra­gen, zum Bei­spiel zu dei­nen Spar­zie­len oder dei­ner Risi­ko­be­reit­schaft. Anhand dei­ner Anga­ben schlägt er dir dann ver­schie­de­ne Stra­te­gien vor, die er für geeig­net hält. 

Du musst dich auch nicht sofort nach der Anmel­dung ent­schei­den. In der Regel stel­len die Anbie­ter aus­führ­li­che und trans­pa­ren­te Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung, damit du genau weißt, wor­auf du dich mit wel­cher Stra­te­gie ein­lässt und was dein Robo-Advi­sor mit dei­nem Geld vor­hat. Du kannst also alle Stra­te­gien vor dei­ner Ent­schei­dung in aller Ruhe studieren. 

Was kos­tet ein Robo-Advisor?

Ein Robo-Advi­sor wird dir nicht kos­ten­los zur Ver­fü­gung gestellt. Im Ver­gleich mit einem pro­fes­sio­nel­len Fonds­ma­na­ger sind die Gebüh­ren aller­dings sehr nied­rig. Die Gesamt­kos­ten set­zen sich aus den ETF-Kos­ten und einer Gebühr für den Anbie­ter zusam­men. Die ETF-Kos­ten betra­gen in der Regel 0,25 Prozent. 

Die Gebüh­ren der Anbie­ter vari­ie­ren zwi­schen 0,15 und 1,0 %. Zusam­men­ge­rech­net kannst du folg­lich von einer Jah­res­ge­bühr von rund einem Pro­zent aus­ge­hen. Wenn du also 10.000 anlegst, wären das 100 Euro pro Jahr. 

Wie sicher ist mein Geld?

Dein Geld ist real­tiv sicher, da der Robo-Advi­sor in Index­fonds inves­tiert. Fonds­ver­mö­gen gilt als Son­der­ver­mö­gen und wird unab­hän­gig vom Ver­mö­gen des Anbie­ters ver­wal­tet. Das heißt, dass du kein Geld ver­lierst, wenn dein Anbie­ter Insol­venz anmel­den muss. 

Die Befürch­tung ist durch­aus berech­tigt, da es sich beim Robo-Advi­sor um ein noch rela­tiv jun­ges Pro­dukt han­delt, wel­ches von vie­len Finanz-Start­ups ange­bo­ten wird. Es ist durch­aus wahr­schein­lich, dass nicht alle Anbie­ter lang­fris­tig über­le­ben wer­den. Im Fal­le einer Insol­venz ist dein Geld aber sicher, du musst dir nur einen ande­ren Anbie­ter suchen, der sich um die Ver­wal­tung kümmert. 

Nicht sicher ist hin­ge­gen, wie sich dei­ne Wert­an­la­ge ent­wi­ckelt. Wenn die Märk­te, wel­che dei­ne Index­fonds abbil­den zusam­men­bre­chen, wirkt sich das auch auf den Wert dei­ner ETFs aus. Das Markt­ri­si­ko bleibt, wie bei jeder ande­ren Anla­ge­form auch, erhal­ten. Gera­de zu Beginn der Coro­na­kri­se im März 2020 hat man sehen kön­nen, wie emp­find­lich Märk­te reagie­ren kön­nen. Dies soll­te man natür­lich immer mit berück­sich­ti­gen und ent­spre­chend nur einen gewis­sen Teil in eine bestimm­te Anla­ge­klas­se stecken. 

Robo-Advi­sor oder lie­ber selbst ETFs anlegen?

Letzt­end­lich stellt sich dir bestimmt die Fra­ge, ob du über­haupt einen Robo-Advi­sor brauchst oder ob du dein Glück nicht selbst in die Hand neh­men sollst. Eine end­gül­ti­ge Ant­wort kannst natür­lich nur du allei­ne fin­den. Fakt ist in jedem Fall, dass es bil­li­ger ist, selbst in ETFs zu inves­tie­ren. Mit einem kos­ten­lo­sen ETF-Spar­plan z.B. bei Trade Repu­blic fal­len logi­scher­wei­se über­haupt kei­ne jähr­li­chen Gebüh­ren an. 

Der Han­del mit Index­fonds ist nicht beson­ders kom­pli­ziert. Wenn du bereit bist, dich mit dei­ner Geld­an­la­ge etwas aus­ein­an­der­zu­set­zen, soll­test du dir dei­ne Spar­plä­ne ruhig sel­ber zusam­men­stel­len. Das spart Kos­ten und du lernst jede Men­ge hin­zu, was du im Nor­mal­fall dein gan­ze Leben lang brauchst bzw. nut­zen kannst. 

Wenn du das Risi­ko scheust und dich nicht groß­ar­tig um die­se Art der Wert­an­la­gen küm­mern möch­test, ist ein Robo-Advi­sor sicher­lich gut geeig­net. Die Gebüh­ren sind über­schau­bar und du pro­fi­tierst von Algo­rith­men, die auf Basis von pro­fes­sio­nel­len Markt­ana­ly­sen und Erfah­rungs­wer­ten ent­wi­ckelt wur­den. Dein Depot wird auto­ma­tisch für dich ver­wal­tet und du brauchst höchs­tens gele­gent­lich mal rein­zu­schau­en, wie denn der­zeit der Stand der Din­ge ist. 

Auf der ande­ren Sei­te gibt es noch kei­ne lang­fris­ti­gen Erfah­rungs­wer­te mit Robo-Advi­sor. Noch kann nicht sicher gesagt wer­den, ob die Algo­rith­men auch über die Jah­re hin­weg gut funk­tio­nie­ren und auf Extrem­fäl­le (“schwar­ze Schä­ne”) reagieren. 

Bekann­te Robo Advi­sor sind u.a. Sca­lable Capi­tal und Quirion. 

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