Mit einem Zertifikate-Sparplan kannst du langfristig Vermögen aufbauen. Du zahlst regelmäßig eine bestimmte Summe in einen Sparplan ein. Von diesem Geld werden Zertifikate erworben. Mit einem Zertifikate-Sparplan kannst du hohe Renditen erzielen, allerdings nicht ohne ein gewisses Risiko. Hier erklären wir dir, was ein Zertifikate-Sparplan ist und ob er auch für dich die richtige Anlageform darstellt.
Was ist ein Zertifikate-Sparplan?
Zertifikate gehören zu den strukturierten Finanzprodukten. Grundlegend handelt es sich dabei um Inhaberschuldverschreibungen, die sich an einem Basiswert orientieren, beispielsweise dem Goldwert. Wenn du einen Zertifikate-Sparplan einrichtest, legst du eine Summe fest, die regelmäßig auf dein Sparkonto überwiesen wird. Die Bank stellt dir für dieses Geld Zertifikate aus. Wenn du dein Geld in Gold-Zertifikate anlegst, bekommst du logischerweise Gold-Zertifikate.
Damit wettest du sozusagen auf die Entwicklung des Goldpreises. Steigt dieser, werden auch deine Zertifikate wertvoller. Anders herum verlieren sie bei fallendem Goldpreis an Wert. Es gibt eine Vielzahl von Zertifikaten. Zertifikat-Sparpläne gelten als besonders lukrativ und sind zugleich besonders preiswert, was die Gebühren angeht. Allerdings sind sie auch relativ riskant und weniger für dich geeignet, wenn du keinen Schimmer vom Finanzwesen hast und dich auch nicht näher damit beschäftigen möchtest.
Chancen & Risiken – Wie sicher sind Zertifikate-Sparpläne?
Zunächst sei erneut darauf hingewiesen, dass Zertifikate komplex sind und du dich mit den einzelnen Zertifikaten auseinandersetzen solltest, bevor du einen Sparplan anlegst. Clever angelegt kannst du mit Zertifikate-Sparplänen sehr hohe Renditen erzielen. Ein Vorteil ist, dass zum Beispiel die Ausgabeaufschläge entfallen und nur sehr geringe Ausführungsgebühren erhoben werden.
Andererseits musst du, wenn du viel Gewinn machen möchtest, auch ein größeres Verlustrisiko eingehen. Zertifikate unterliegen dem Emittentenrisiko. Das bedeutet, dass du dein Geld verlierst, wenn der Emittent pleitegeht. Der Emittent ist derjenige, der die Zertifikate ausgibt, beispielsweise eine Bank. Sollte die Bank zahlungsunfähig werden, ist dein Geld verloren.
Anders als zum Beispiel bei Banksparplänen ist dein Vermögen nicht durch die Einlagensicherung geschützt. Diese besagt, dass eine Bank pro Kunde eine Rücklage von 100.000 Euro vorhalten muss. Dieses Vermögen ist als Sondervermögen geschützt. Sollte die Bank zahlungsunfähig werden, würdest du dein Geld garantiert zurückbekommen, zumindest bis zu 100.000 Euro. Bei Zertifikate-Sparplänen greift diese Sicherung nicht, da es sich bei dem Vermögen nicht um Sondervermögen handelt.
Wir wollen Zertifikate-Sparpläne nicht verteufeln oder schlechtreden. Ganz im Gegenteil, Zertifikate-Sparpläne bieten Chancen auf hohe Rendite bei niedrigem Kapitaleinsatz. Viele Banken haben auch nur ein sehr überschaubares Angebot von Zertifikat-Sparplänen. Bei der Masse erhältlicher Zertifikate sind die sparplanfähigen Zertifikate nur ein kleiner Bruchteil. Daher kann man davon ausgehen, dass sie so gut vorselektiert wurden, dass extrem risikoreiche Zertifikate nicht dabei sind.
Wir möchten nur klarstellen, dass man sich mit Zertifikaten auskennen sollte. Du müsstest bereit sein, dich mit der Materie zu befassen. Als Laie, der sein Geld „einfach nur anlegen“ möchte, würden wir nicht empfehlen, alles auf Zertifikate zu setzen. Als Teil eines breiter gestreuten Portfolios mit mehreren Sparplänen kannst du es natürlich ausprobieren und dadurch dein Risiko noch weiter streuen. Wenn du gewisse Fachkenntnisse hast oder bereit bist, dir diese anzueignen, spricht nichts gegen die Investition in Zertifikate-Sparpläne.
Wie viel Geld muss ich wie lange anlegen?
Wie bei den meisten Sparplänen gibt es auch bei Zertifikate-Sparplänen nur eine Mindestsparrate. Diese liegt je nach Bank und Zertifikat bei 25 oder 50 Euro. Es steht dir jederzeit frei, die Sparrate zu erhöhen, zu mindern oder auszusetzen. Kosten fallen dir dafür im Normalfall nicht an. Auch das Aussetzen der Sparraten ist kein Problem, dann werden schlichtweg keine Zertifikate mehr gekauft. Deine bisher erworbenen Zertifikate bleiben dir erhalten und nehmen weiter an der Wertentwicklung teil.
Bei manchen Sparplänen gibt es auch eine Obergrenze. Das heißt, dass du diese höchstens mit einer Sparrate von beispielsweise 1.000 Euro besparen kannst. Eine zeitliche Begrenzung gibt es nicht. Wenn du nach zwei Monaten merkst, dass du dir die Sparraten doch nicht leisten kannst oder du lieber in einen anderen Sparplan investieren willst, kannst du deine Zertifikate problemlos verkaufen und den Sparplan beenden. Im Normalfall gibt es auch keine zeitliche Begrenzung. Du „musst“ deine Zertifikate nicht nach zum Beispiel 10 Jahren verkaufen.
Welche Bank bietet Zertifikate-Sparpläne an?
Zertifikate-Sparpläne werden von diversen Banken und Online-Brokern angeboten. Bei Direktbanken und Online-Brokern bekommst du zwar keine so gute persönliche Beratung wie bei einer Filialbank, dafür bieten diese Banken oftmals die besseren Konditionen. Gerade bei Zertifikate-Sparplänen solltest du die Anbieter sorgfältig vergleichen, denn das Sparplan-Angebot ist, genau wie die Gebühren, oft sehr unterschiedlich.
Nachfolgend findest du eine Auswahl von Banken und ihren angebotenen Zertifikate-Sparplänen: