Bei der Versicherung eines Drittwagens bzw. 3. Autos solltest du einige Dinge beachten. So sollte zum Beispiel darauf geachtet werden, dass das dritte Auto so unabhängig wie möglich vom Erst- und Zweitwagen versichert ist. Ansonsten kann es durchaus vorkommen, dass sich ein Unfall mit dem Drittwagen negativ auf die Schadensfreiheitsklasse (SF) aller versicherten Fahrzeuge auswirkt und das kann richtig teuer werden. Bei Finanzschotte erfährst du, wie & wo du deinen Drittwagen möglichst günstig versichern kannst.
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Worauf bei der Versicherung des Drittwagens achten?
Generell gelten für die Versicherung eines Drittwagens die gleichen Regeln wie für den Zweitwagen. Es ist immer empfehlenswert, die Versicherungsbedingungen der einzelnen Kfz-Versicherungsanbieter zu vergleichen. Nicht alle, aber die meisten Anbieter haben spezielle Tarife für Zweitwagen. Die meisten Versicherungsanbieter gewähren Rabatte auf zusätzliche Autos, wenn der Erstwagen beim selben Anbieter versichert ist.
Eine ebenfalls sehr oft angewandte Regel ist die Zweitwagenregelung für Ehepartner. Bei dieser Regelung wird das zweite Fahrzeug oft auch in die Schadenfreiheitsklasse des Erstwagens eingestuft, es sei denn, der Ehepartner hat bereits eine bessere SF. Spezielle Regelungen für Drittwagen sind selten, da sie von den meisten Anbietern genauso behandelt werden wie ein weiterer Zweitwagen.
Schadenfreiheitsklasse 3. Auto
Zweit- und Drittwagen werden üblicherweise in die Schadenfreiheitsklasse ½ eingestuft. Das gilt aber nur, wenn der Anbieter eine Zweitwagenregelung anbietet. Einige Versicherer stufen den Drittwagen auch in die teure SF 0 ein. Das ist natürlich äußerst ärgerlich, wenn man aufgrund unfallfreien Fahrens bereits eine deutlich bessere Schadenfreiheitsklasse hat. Einige Anbieter versichern einen Drittwagen aber auch in den SF-Klassen zwei bis drei. Dass der Drittwagen die gleiche SF erhält wie die anderen beiden Fahrzeuge, ist eher eine seltene Ausnahme.
Um von der Zweitwagenregelung profitieren zu können, gelten meist die gleichen Bedingungen wie für den Zweitwagen:
• Der Fahrer muss ein bestimmtes Alter oder längere Fahrerfahrung haben
• Das Erstfahrzeug muss in einer guten SF sein
• Die anderen Fahrzeuge sind beim selben Anbieter versichert
Die konkreten Regelungen unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Die eben genannten Beispiele sind jedoch besonders häufig anzutreffen.
Drittwagen günstig versichern
In einer Vielzahl der Fälle wird der Drittwagen für den Nachwuchs angeschafft und versichert. Dabei kommt es häufig aufs Geld an. Die meisten Eltern wünschen sich einen kleinen Gebrauchtwagen für Tochter oder Sohn. Da ist es nicht so tragisch, wenn er oder sie sich mal beim Einparken verschätzt und eine kleine Delle oder einen Kratzer hinein fährt. Im Sinne der Sicherheit reicht auch ein kleiner Motor, mit dem keine zu starke Beschleunigung und große Höchstgeschwindigkeit möglich ist. So ein Auto zu versichern, kann ja bestimmt nicht viel kosten.
Aber genau das ist das Problem, denn gerade solche Autos sind statistisch betrachtet relativ häufig in Unfälle verwickelt. Maßgeblich verantwortlich für die Versicherungsprämie sind die Typ- und Regionalklassen. Wenn du deinen Drittwagen günstig versichern möchtest, solltest du unbedingt mehrere Modelle vergleichen, anstatt dich von Anfang an auf ein bestimmtes festzulegen.
Möglicherweise findest du sogar ein neueres und besseres Auto, welches zwar ein paar hundert Euro teurer, dafür jedoch in der Versicherung deutlich günstiger ist, sodass du im zweiten Versicherungsjahr den Aufpreis wieder eingespart hast.
Die Fahrleistung spielt ebenfalls eine Rolle bei der Beitragsberechnung für die Drittwagenversicherung. Junge Leute nutzen ihr erstes Auto meistens für regelmäßige Strecken, wie den Weg zur Universität oder zum Ausbildungsplatz. Die jährliche Fahrleistung lässt sich in diesem Fall relativ gut abschätzen.
Einige Versicherer bieten auch Rabatte an, wenn abzusehen ist, dass die Fahrleistung gering sein dürfte. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Fahrer die Möglichkeit hat und gewillt ist, weiterhin auch den öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu nutzen. Ein möglicher Nachweis kann ein Semesterticket, eine Jahreskarte für den ÖPNV oder eine Bahncard sein. (Falls es sich beim Drittwagen um einen Oldtimer mit H‑Kennzeichen drehen, solltest du dir unsere Seite zur Oltimer Versicherung zusätzlich ansehen.)
Unabhängige Verträge nicht nur für den Drittwagen
Ein besonders wichtiger Aspekt ist die Schadenfreiheitsklasse, da diese maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Beiträge hat. Hierbei kommt es darauf an, auf wen das Fahrzeug zugelassen ist und wer der tatsächliche Fahrer ist. Die Schadenfreiheitsklasse ist stets personenbezogen, was eigentlich bedeuten sollte, dass sich Unfälle nur auf die SF des Unfallfahrers negativ auswirken.
In der Realität beeinflusst ein Unfall jedoch die Schadenfreiheitsklasse des Fahrzeughalters. Ist der Drittwagen zum Beispiel auf den Familienvater versichert und der Sohn verursacht damit einen Unfall, kann die Schadenfreiheitsklasse des Vaters in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher ist es wichtig darauf zu achten, dass die Fahrzeuge möglichst unabhängig voneinander versichert sind, sodass sich Unfälle nur auf die Schadenfreiheitsklasse des Fahrers auswirken.
Auch aus anderen Gründen solltest du darauf achten, dass die Schadenfreiheitsklasse tatsächlich fahrergebunden ist. Angenommen, der Fahrer schließt später eine eigene Kfz-Versicherung ab. Theoretisch würde er als Fahranfänger in die SF 0 eingestuft werden. Demnach solltest du dich versichern, dass der Fahrer bei einem Wechsel der Versicherung seine Schadenfreiheitsklasse mitnehmen kann und sie nicht verliert. Besonders junge Erwachsene können finanziell davon profitieren, die SF mitzunehmen.