Wer kein oder nur ein geringes Einkommen hat, kann staatliche Hilfe in Form von Arbeitslosengeld 2 / Hartz 4 beantragen. Das bedeutet ein Leben an der Armutsgrenze. Doch welches Einkommen und Vermögen wird auf ALG 2 angerechnet? Muss ich alles verkaufen und was darf ich noch behalten? Hier erfährst du, was du über Freibeträge und Schonvermögen als Empfänger von Sozialleistungen nach SGB2 wissen solltest sowie, was angerechnet wird und was nicht. (Wir haben das Thema nach bestem Gewissen recherchiert, sind aber keine Juristen, Rechtbsberatung, Steuerberater oder vergleichbares.)
Wie wird ALG 2 / Hartz 4 berechnet?
Grundlegend kann jeder ALG 2 beziehen, der leistungsberechtigt und erwerbsfähig ist. Das bedeutet, dass du deinen Wohnsitz in Deutschland haben und mindestens 15 Jahre alt sein musst. Darüber hinaus musst du körperlich und mental in der Lage sein, pro Tag mindestens drei Stunden einer Arbeit nachgehen zu können.
Wichtig zu wissen ist, dass die Sozialleistungen für die gesamte Bedarfsgemeinschaft kalkuliert werden. Das bedeutet, dass, wenn du mit deinem Partner oder deiner Partnerin gemeinsam in einer Wohnung wohnst, die Person dadurch Teil der Bedarfsgemeinschaft ist. Das wiederum bedeutet, dass sein oder ihr Einkommen bei der Berechnung berücksichtigt wird.
Kurzum: Sollte dein Partner so viel verdienen, dass davon die Wohnung und der Lebensunterhalt zweier Menschen bezahlt werden kann, gibt es kein Geld vom Staat.
Als Teil der Bedarfsgemeinschaft ist dein Partner mit dir absolut gleichgestellt. Für ihn gelten dieselben Regelsätze, Anrechnungen und Freibeträge, die auch für dich gelten.
Stand 1.1.2022 betragen die Regelbedarfe zur Sicherung des Lebensunterhalts monatlich:
Alleinstehende, Alleinerziehende | 449 Euro |
Volljährige Partner | 404 Euro |
Volljährige (18 – 24 Jahre) | 360 Euro |
Kinder (14 – 17 Jahre) | 376 Euro |
Kinder (6 – 13 Jahre) | 311 Euro |
Kinder (0 – 5 Jahre) | 285 Euro |
Bitte nicht erschrecken, hierbei handelt es um den Betrag, der monatlich zum Leben zur Verfügung steht. Wohnkosten wie Miete, Heizung und Warmwasseraufbereitung sind darin noch nicht enthalten und werden als „Kosten der Unterkunft (KdU)“ separat berechnet.
Allerdings: Ob du dich dazu entscheidest, dir von dem Geld Essen, Strom, einen Internetzugang oder einen Telefonanschluss zu kaufen, ist rein deine Angelegenheit. Stromkosten werden nämlich zum Beispiel nicht übernommen, genauso wenig wie ein Zugang zum Internet, welchen der Bundesgerichtshof (BGH) 2013 zu einem Grundrecht erklärt hat.
Die KdU werden zusätzlich zum Lebensunterhalt gezahlt. Die Höhe ist abhängig von den tatsächlichen Kosten und setzt sich aus Miete samt Nebenkosten und Heizkosten zusammen. Du hast die Wahl, ob du die Miete selbst bezahlen möchtest oder, ob das Jobcenter das Geld direkt an deinen Vermieter überweisen soll. Im Endeffekt ist das eigentlich egal, aber es kann psychologisch besser sein, wenigstens das Gefühl zu haben, die Miete selbst bezahlen zu können.
Für die nächsten Abschnitte ist es wichtig zu wissen, dass die KdU zu dem Arbeitslosengeld dazu zählt. Es zählt also nicht nur der Regelsatz, sondern der gesamte Betrag, den du vom Jobcenter bekommst.
Einkommens-Freibeträge: Was wird nicht auf das Arbeitslosengeld 2 angerechnet?
Grundlegend ist alles Geld, welches dir zufließt, als Einkommen zu werten. Das schließt nicht nur dein Einkommen aus einem Beschäftigungsverhältnis ein, sondern auch Dinge wie Unterhaltsleistungen, Renten, Mieteinnahmen, Gewinne durch Aktienbesitz oder Zinsen, selbst einmalige Einnahmen wie zum Beispiel eine Steuerrückerstattung.
Manche Sachen werden allerdings nicht angerechnet. Wenn du zum Beispiel Blindengeld oder Pflegegeld bei der Vollzeitpflege von bis zu zwei Kindern (keine Kindertagespflege), dir gesetzlich zustehende zweckgebundene Grundrenten oder Zuwendungen besonderer Art aus öffentlichen Mitteln erhältst, kannst du das Geld behalten. Falls das Haus in dem du wohnst von einer Flut unbewohnbar gemacht wird und du nach Monaten Soforthilfe bei Katastrophen ausgezahlt bekommst, darfst du das Geld ebenfalls behalten. Wenn du Spenden aus einer Tombola für bedürftige Menschen erhältst, musst du auch nicht um dein ALG 2 fürchten.
Freibeträge sind Beträge, die nicht auf die Leistungen des Jobcenters angerechnet werden, sprich, dieses Gelddarfst du zusätzlich zum ALG 2 behalten. Diese Grenze liegt bei 300 Euro. Aber:
Dieser Freibetrag aufs Einkommen hat drei Stufen. Die erste Stufe liegt bei 100 Euro. Wenn du nur 100 Euro hinzuverdienst, wird dir nichts abgezogen.
Bei einem Einkommen bis 1.000 Euro wird dir die Differenz zwischen den 100 und den 1.000 Euro zu 20 Prozent angerechnet. Die Differenz beträgt in dem Fall 900 Euro. 20 Prozent von 900 Euro sind 180 Euro. Diese erhältst du zusätzlich zu den 100 Euro, was einen Freibetrag von 280 Euro bedeutet.
In Stufe 3 werden die zehn Prozent deines Einkommens zwischen 1.000 und 1.200 Euro angerechnet. Das sind 20 Euro, woraus sich ein maximaler Freibetrag von 300 Euro ergibt.
Alles andere, wird dir zu 100 Prozent auf dein Arbeitslosengeld angerechnet. Dies reduziert sich eben um genau den Restbetrag. Wenn du beispielsweise 1.500 Euro verdienst, darfst du 300 Euro behalten. Dein Arbeitslosengeld 2 wird entsprechend um 1.200 Euro gekürzt.
Falls in deinem Haushalt ein minderjähriges Kind wohnt, wird die Grenze von Stufe 3 von 1.200 auf 1.500 Euro angehoben. Dann dürftest du in dieser Stufe bis zu 50 Euro behalten. Für das obige Beispiel heißt das, du dürftest 330 Euro behalten, dein ALG 2 würde um 1.170 Euro gekürzt.
Schonvermögen: Wie viel Vermögen darf ich als Hart 4 Empfänger besitzen?
Während der Corona-Pandemie gelten Ausnahmen von den Freigrenzen. Es findet keine Vermögensprüfung statt, solange es sich nicht um erhebliches Vermögen handelt. Das bedeutet: Der Antragssteller der Bedarfsgemeinschaft darf ein Vermögen von bis zu 60.000 Euro haben, alle anderen Mitglieder jeweils bis zu 30.000 Euro. Jeder Betrag darüber hinaus muss angegeben werden und wird angerechnet. Bedenke auch, dass diese Sonderregelung nur während der Pandemie gilt und kurzfristig wieder abgeschafft werden kann. Dann geht es wieder über zu folgenden Regeln:
Generell gilt ein Grundfreibetrag von 3.100 Euro. Dieser gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Ansonsten gibt es für Erwachsene die Regel, dass sie pro Lebensjahr 150 Euro Vermögen haben dürfen. Wenn du beispielsweise 40 Jahre alt bist, hättest du einen Freibetrag von 6.000 Euro (40 * 150 = 6.000).
Hinzu kommt ein Betrag von 750 Euro für notwendige Anschaffungen. Daraus ergibt sich ein Freibetrag von mindestens 3.850 Euro pro Mitglied der Bedarfsgemeinschaft. Im Alter von 40 Jahren dürftest du demnach 6.750 Euro auf dem Konto haben. Alles darüber hinaus würde auf dein ALG 2 angerechnet werden. Die Höhe des Freibetrags ist gedeckelt. Wenn du im Jahr 1964 oder später geboren wurdest, beträgt die maximale Höhe deines Freibetrags 10.050 Euro.
Wichtig ist zu beachten, dass euer Geld nicht zusammengerechnet wird. Angenommen du bist verheiratet und hast zwei Kinder. Ihr Erwachsenen seid beide arbeitslos bzw. bezieht ALG 2. Jedem Familienmitglied steht ein Freibetrag von mindestens 3.850 Euro zu. Je nach Alter sind die Freibeträge von dir und deinem Ehepartner entsprechend höher. Ihr habt auf einem Konto, welches auf deinen Namen läuft, eine Summe von 10.000 Euro angespart.
Wenn ihr nun ALG 2 beantragt, fragt niemand, wie die 10.000 Euro zusammengekommen sind. Das Konto läuft auf deinen Namen, also ist es auch dein Vermögen. Ob dein Ehepartner ein wenig, die Hälfte oder den Großteil des Vermögens hinzugesteuert hat, spielt keine Rolle. Um das Geld behalten zu dürfen, muss es auf verschiedene Konten verteilt werden, die von den einzelnen Familienmitgliedern geführt werden.
Du müsstest demnach entsprechend eurer Freibeträge das Geld auf die Konten deines Ehepartners und deiner Kinder verteilen. Dann ist das deren persönliches Vermögen und durch die persönlichen Freibeträge geschützt.
Aber es geht dabei nicht nur um Geld, sondern auch um Wertsachen. Dir steht ein „angemessenes“ Kraftfahrzeug zu. Dein Auto wirst du also nicht verkaufen müssen, wenn es nicht gerade ein teurer Neuwagen ist. Als angemessen gilt allgemein ein Verkehrswert von bis zu 7.500 Euro. Wenn dein Wagen gebraucht jetzt 8.000 Euro wert ist, wird das Jobcenter da ggf. im Rahmen einer Ermessungsentscheidung nichts gegen haben, kommt aber natürlich auch immer auf den Einzelfall an.
Eine angemessene Wohnung steht dir ebenso zu wie ein angemessener Hausrat. Selbst genutztes Wohneigentum, also eine Eigentumswohnung oder ein durchschnittliches Eigenheim, darfst du aus Gründen der Altersvorsorge in der Regel behalten. Anders ist es, wenn du Wohneigentum besitzt, in welchem du nicht selbst wohnst. Dies zählt dann zum Privatvermögen.
Ob deine Mitwohnung angemessen ist, ist eine Einzelfallentscheidung. Diese ist vor allem von den Mietkosten abhängig. Welche Grenzwerte gelten ist abhängig von der Größe deiner Bedarfsgemeinschaft (Familien mit Kindern benötigen eine größere Wohnung als ein Alleinstehender) und den regionalen Mietpreisen.
Ein angemessener Hausrat bezeichnet im Grunde den durchschnittlichen Hausrat. Dazu zählen Möbel, Elektrogeräte in angemessener Art und Menge, Kleidung und alles andere. Du brauchst nicht zu befürchten, dass jemand vorbeikommt und dir den Fernseher im Schlafzimmer abschraubt, weil im Wohnzimmer ja auch einer steht, falls es sich nicht gerade um Geräte im Wert von 10.000 Euro handelt. Es wird vermutlich auch niemand kommen und sagen, dass dein PC zu neu und teuer ist, sodass du ihn gegen ein billiges, schwächeres Modell auszutauschen hast.
Gegenstände wie echte Gemälde oder teurer Goldschmuck sind da komplizierter. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Verwertbarkeit. Es muss dir zumutbar sein, die Wertgegenstände zeitnah zu Geld zu machen, von dem du deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Bei Schmuck ist das wohl kein großes Problem, da du Echtgold oder Silber jederzeit zu einem kalkulierbaren Preis loswerden kannst. Bei Gegenständen wie wertvollen Gemälden kann das anders aussehen. Darüber entscheidet das Jobcenter dann im Einzelfall.
Allgemeine Tipps: Geld sparen mit Hartz 4
Wer staatliche Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts bekommt, muss zwangsläufig den Gürtel enger schnallen und sparen. Das geht auf zwei Arten. Eine ist das Sparen im Alltag, was bedeutet, die Ausgaben so niedrig wie möglich zu halten, um sich von den verbleibenden paar Euro mal etwas gönnen zu können oder sie zur Seite zu legen für den Fall, dass mal unvorhergesehene Kosten entstehen.
Die andere Art ist das Sparen im Sinne von Vermögen bzw. Rücklagen anlegen. Das ist leider nicht so einfach, aber in begrenztem Rahmen dennoch möglich. Es lohnt sich im Nachhinein, wenigstens die gesetzlichen Grenzen auszunutzen, um im Notfall, beispielsweise im Falle eines defekten Kühlschranks, nicht in größere finanzielle Probleme zu geraten.
Beginnen wir mit dem Thema Geld im Alltag sparen.
Geld sparen als Empfänger von Hartz 4
Wer Arbeitslosengeld 2 bezieht hat wenig Geld und kann — Überraschung — nicht viel ausgeben. Mit ein paar organisatorischen Tricks ist es aber möglich, dafür zu sorgen, dass ein menschenwürdiger Lebensstandard bewahrt werden kann, ohne am Ende des Monats jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen.
Zunächst ein genereller Tipp: Leg dir ein Haushaltsbuch an, entweder auf Papier, als App oder als Excel-Tabelle. Letzteres ist sicher praktischer, aber wenn du technisch nicht so versiert bist, reicht die Papierform allemal.
Am Anfang notierst du dir, wie viel Geld du pro Monat bekommst. Das ist dein Basiswert, eben das Geld, das du zur Verfügung hast. Dann schaust du, was monatlich an Fixkosten entsteht und wie viel du nach Abzug dieser Kosten zu deiner freien Verfügung hast. Du schreibst dir die freie Summe auf und notierst dir jede Ausgabe, die du hast. Wirklich jeder Einkauf wird aufgeschrieben. Dabei reichen natürlich Kategorien wie Lebensmittel, Hygieneprodukte, Kleidung etc. vollkommen aus.
Mit der Zeit bekommst du einen Überblick darüber, wo dein Geld hinfließt und du erkennst, wo du vielleicht sparen kannst. Es ist durchaus sinnvoll, das auch mal zu machen, wenn du kein Arbeitslosengeld beziehst. Sparen ist schließlich nie verkehrt. Wenn dir ein paar der nachfolgenden Tipps weiterhelfen, siehst du dann auch, wie viel Geld du nur durch kleine Veränderungen jeden Monat gespart hast. Das ist sicher ein gutes Gefühl.
Hartz 4: Tipps zum Sparen im Alltag
Alltägliches Sparen bezeichnet hier die Ausgaben, die normalerweise täglich anfallen. Du isst und trinkst ja sicherlich jeden Tag, und das muss ständig neu besorgt werden. Hier sind es gerade die Kleinigkeiten, die etwas bewirken. Wenn du beispielsweise auf Markenlebensmittel verzichtest und stattdessen die entsprechenden Hausmarken kaufst, sparst du auf Dauer einiges an Geld.
Es muss ja nicht immer die Limonade oder Cola eines großen bekannten Herstellers sein. Die Hausmarken kosten oft nur etwa ein Viertel so viel, schmecken aber auch gut. Wenn du jetzt denkst, dass die 60 Cent jetzt auch nichts reißen, dann überleg mal, wie viel das auf Dauer ausmacht. Angenommen du trinkst jeden Tag eine Flasche. Jeden Tag sparst du damit 60 Cent. Das sind in einem Monat (30 Tage) immerhin schon 18 Euro, die du allein durch den Wechsel von Marke zu Hausmarke sparen kannst, und das allein bei einem einzigen Produkt.
Dann überleg mal, wie viel am Ende zusammenkommt, wenn du es mit Wurst, Käse, Konserven und Hygieneprodukten genauso machst. Sogenanntes Markenfleisch ist auch nicht besser als das vom Discounter. Teilweise schneidet dieses Fleisch in Tests sogar schlechter ab als die Billigware. Wenn du auf Bio-Fleisch bestehst, dann wirst du auch bei den bekannten Discountern mittlerweile fündig.
Hast du in deiner Nähe einen arabischen Supermarkt? Dort ist Obst und Gemüse meist ziemlich preiswert. Der Preis kommt daher, dass die Händler frisch in größeren Mengen einkaufen. Sie kaufen das, was die großen Märkte nicht kaufen, weil es vielleicht nicht die perfekte Form und Größe hat oder schon so reif ist, dass es sie meinen, es nicht alles verkaufen zu können, bevor es so reif ist, dass sie es nicht mehr verkaufen dürfen. Dieses Obst und Gemüse ist keineswegs schlecht oder minderwertig. Möchtest du einen Apfel, der toll aussieht oder lieber einen, der einfach nur köstlich schmeckt? Dann wirst du in diesen Läden meist fündig und sparst bares Geld dabei.
Kauf auch nur so viel, wie du wirklich verbrauchst. Bei haltbaren Lebensmitteln wie Konserven, Mehl, Zucker, Nudeln etc. kannst du bei Angeboten ruhig großzügig zuschlagen und dir einen Vorrat anlegen. Dann ist dieser Einkauf zwar recht teuer, dafür sparst du bei den nächsten Einkäufen, bei denen du das nicht kaufst, noch mehr Geld. Großpackungen sind in der Regel pro Einheit günstiger als kleinere Packungen. Achte daher lieber zum Beispiel auf den Preis pro Kilogramm anstatt auf den Preis pro Packung.
Lebensmittel wegzuwerfen ist Verschwendung von Geld und Ressourcen. Wenn du von einer großen Packung ständig die Hälfte entsorgen musst, weil der Inhalt mit der Zeit verdirbt, dann kaufst du eben nur die kleine Packung, sofern sie preiswerter ist. Der Kilopreis ist in diesem Fall nicht wichtig. Dann ist die verbrauchte Menge rechnerisch zwar günstiger, aber das, was du wegwirfst, hast du ja auch noch bezahlt.
Frisch zu kochen ist in der Regel auch günstiger als zu Fertigprodukten zu greifen. Außerdem ist es viel gesünder und es macht auch Spaß, selbst zu kochen. Du meinst, du kannst nicht kochen? Das stimmt nicht. Jeder kann kochen. Es ist noch kein Meisterkoch vom Himmel gefallen. Auch du kannst das lernen. Am besten lädst du einen Freund ein, der kochen kann. Gemeinsam kochen macht sowieso mehr Spaß als alleine.
Liest du viel und gern? Dann hast du mit Hartz 4 gute Karten. Bücher gibt es im Internet auch gebraucht. Auf Plattformen wie rebuy oder medimops findest du zum Beispiel eine riesige Auswahl verschiedenster gebrauchter Bücher. Die meisten Bücher sind, wenn es so angegeben ist, in wirklich gutem Zustand, oftmals wie neu und sie kosten nur wenige Euro.
Öffentliche Bibliotheken bieten in der Regel stark vergünstigte Mitgliedschaften für Hartz 4 Empfänger an. Du zahlst im Schnitt weniger als zehn Euro pro Jahr und hast dafür eine Bücher-Flatrate. Für Leseratten ist das ideal.
Kleidung kannst du günstig in Second-Hand-Läden kaufen. Vielleicht kostet es beim ersten Versuch etwas Überwindung, so einen Laden zu betreten. Das ist völlig normal, wenn man es nicht gewöhnt ist. Aber drinnen wirst du feststellen, dass die Sachen alle sauber und in sehr gutem Zustand sind. Dort findest du auch alles Mögliche, nicht nur die Standardkleidung, die es immer bei den Modeketten gibt. Auch ausgefallenere Dinge sind oft dabei. Es macht Spaß, dort zu stöbern und du bezahlst viel weniger als wenn du alles neu im Geschäft kaufst.
Möbel bekommst du gebraucht im Internet meist ebenfalls sehr günstig. Die besten Anlaufstellen sind Tauschbörsen oder digitale Kleinanzeigen im Netz. Viele Menschen verschenken sogar top erhaltene Möbel, die ihnen schlichtweg nicht mehr gefallen. Sie sind zu schade, um sie zu verschrotten und die Menschen freuen sich, dass die Möbel noch gebraucht werden und vor allem, dass sie sich nicht selbst darum kümmern müssen, sie aus der Wohnung zu schaffen.
Monatliche Fixkosten senken bei Bezug von ALG 2
Strom, Gas, Versicherungen, Internetzugang, Handyvertrag, all das kostet jeden Monat Geld. Tatsächlich sind das Kosten, die sich meist ziemlich schnell problemlos senken lassen. Am Anfang steht eine Überprüfung der Verträge an.
Sehr viele Menschen wissen gar nicht, wie viel Geld sie mit alten Verträgen verschwenden. Mit einem Stromtarifvergleich im Internet kannst du nachsehen, ob es einen Stromversorger gibt, der dir Strom günstiger anbietet, als dein jetziger. Vor allem in Zeiten, in denen die Energiepreise rapide steigen, solltest du die Preie regelmäßig vergleichen. Vor einem Stromanbieterwechsel brauchst du keine Angst zu haben, der Wechsel klappt im Normalfall reibungslos und einfach.
Selbiges gilt für Gas. Mit Hartz 4 wird Gas für Warmwasser und Heizung zwar übernommen, aber es lohnt sich trotzdem, Gastarife online kostenlos zu vergleichen. Das solltest du nicht nur aus Gründen der Fairness tun, denn dein teurer Tarif wird von allen anderen Menschen mitbezahlt, sondern allein schon, damit du nicht auf einem zu teuren Gastarif sitzt, wenn du kein ALG 2 mehr beziehst.
Wenn du dann den für dich günstigsten Tarif hast, kannst du noch weiter sparen, indem du deinen Verbrauch senkst. Beginnen wir beim Strom. Es gibt ein paar einfache Tricks, die sofort helfen, Strom zu sparen. In Räumen, in denen sich niemand aufhält, immer das Licht ausmachen. Nicht aktiv genutzte Elektrogeräte werden ausgeschaltet.
Beispiel: Vielleicht hast du den Tag über den Fernseher an, aber du schaust nicht hin. Er läuft eben einfach nur für eine leichte Hintergrundberieselung. Dann mach ihn doch einfach aus. Oder du hast ein Radio in der Küche. Das muss auch nicht den ganzen Tag laufen, sondern nur, wenn du dich auch dort befindest. Es verbraucht zwar wenig Strom, aber mit der Zeit kommen da einige Kilowattstunden zusammen, die du bezahlen musst, obwohl du das Radio gar nicht hörst.
Bei der Beleuchtung kannst du vermutlich auch noch viel sparen. Glühbirnen solltest du sowieso ersetzen, wenn du noch welche haben solltest. Die klassischen Glühbirnen setzen nur einen winzigen Teil der verbrauchten Energie in Licht um, der Rest wird in unnötige Wärme umgewandelt.
Auch Energiesparlampen kannst du ersetzen, genauso wie Halogen-Leuchtmittel. Derzeit sind LED-Leuchtmittel das Mittel der Wahl. Angenommen, du hast eine Lampe mit drei Halogenstrahlern, die jeweils 20 Watt Strom verbrauchen. Dann liegt der Gesamtbedarf dieser Lampe bei 60 Watt. Eine LED-Leuchte mit drei Watt hat in etwa die gleiche Leuchtstärke und ist demnach genauso hell wie die Halogenbirne. Tauschst du diese aus, verbraucht deine Lampe bei gleicher Helligkeit nur noch neun Watt. Wenn du in deiner Wohnung alle Leuchtmittel durch LED ersetzt und das Licht auch noch ausmachst, wenn niemand im Zimmer ist, sparst du ganz nebenbei mit der Zeit einiges an Geld.
Moderne Elektrogeräte verbrauchen im Standby-Modus kaum noch Strom. Kaum noch bedeutet allerdings nicht keinen Verbrauch. Es ist durchaus sinnvoll, Elektrogeräte direkt am Schalter abzuschalten, damit die Geräte gar keinen Strom mehr verbrauchen, wenn sie nicht benutzt werden. Falls dir das zu müßig ist, kannst du auch eine Mehrfachsteckdose mit Schalter nehmen. Dann musst du nur noch den Schalter umlegen, um alle Geräte daran gleichzeitig ein- oder auszuschalten.
Du kannst auch eine sogenannte Master-Slave-Mehrfachsteckdose benutzen. Diese versorgt alle Geräte mit Strom, solange ein bestimmtes Gerät an ist. Wenn du deine Computertechnik mit so einer Steckdose versorgst, kannst du zum Beispiel einstellen, dass Bildschirm, Drucker, Boxen etc. nur dann Strom bekommen, wenn du den PC angeschaltet hast.
Beim Kochen kannst du ebenfalls Energie sparen. Wasser braucht in der Regel recht lange, bis es kocht. Wenn du den Deckel auf den Topf packst, verkürzt sich diese Zeit um ein paar Minuten. Ansonsten kannst du versuchen, die Hitze beim Köcheln lassen noch etwas zu reduzieren und den Herd gegen Ende etwas früher abzuschalten, um mit dem Topf samt Deckel die Restwärme auszunutzen. Auch solltest du gut auf das Timing achten, damit alle Speisen gleichzeitig fertig werden. Das erspart das Warmhalten oder erneutes Aufwärmen.
Bei der Heizung ist es ähnlich. Schon zwei Grad weniger sorgen für spürbar sinkende Heizkosten. Natürlich sollst du nicht frieren, aber auch im Winter ist ein kühles Schlafzimmer ganz angenehm. Zudem schadet die trockene Heizungsluft deiner Haut und deinen Schleimhäuten, besonders im Bereich der Atemwege.
Zum Duschen stellst du dir die Temperatur nach Möglichkeit so ein, dass das Wasser angenehm warm ist, wenn du das warme Wasser voll aufdrehst. Es muss ja nicht mehr erhitzt werden als notwendig. Das kostet sonst nur Energie, die gar nicht benötigt wird, weil du so heißes Wasser sowieso nicht benutzt. Ein Spar-Duschkopf könnte eine zusätzliche Hilfe sein.
Wenn du zur Miete wohnst, kannst du deinen Vermieter auch mal auf energieeffiziente Modernisierungsmaßnahmen ansprechen. Vielleicht hast du ja sogar noch kaum isolierte Fenster mit Einfachverglasung, wie es in Altbauten oftmals der Fall ist. Allein ein Austausch der Fenster spart dir mit der Zeit jede Menge Heizkosten ein. Moderne Gasthermen verbrauchen zudem viel weniger Gas als alte Geräte, die zudem fehleranfälliger und teurer in der Reparatur sind.
Auch bei Versicherungen kannst du durch einen regelmäßigen Versicherungsvergleich einiges an Geld sparen. Überleg dir zunächst, ob du deine Versicherungen wirklich alle brauchst. Deine Krankenversicherung ist obligatorisch und wird auch vom Jobcenter übernommen. Darüber hinaus ist die private Haftpflichtversicherung ein absolutes Muss. Falls du keine hast, solltest du aus unserer Erfahrung unbedingt eine private Haftpflichtversicherung abschließen. Das kostet nicht viel, kann dir aber die nackte Existenz retten, wenn es mal zu einem Unglück kommen sollte.
Als nächstes wäre die Hausratversicherung dran. Als Hartz 4 Empfänger wirst du es dir wahrscheinlich eher nicht leisten können, deinen gesamten Hausrat zu ersetzen, sollte er zum Beispiel durch ein Feuer zerstört werden. Eine gute Hausratversicherung kostet nur wenige Euro pro Monat und kann sich im Notfall als äußerst wertvoll erweisen.
Eine Rechtsschutzversicherung ist vergleichsweise teuer. Wenn du eine hast, überleg dir, ob du sie wirklich brauchst. Als Empfänger von Arbeitslosengeld 2 hast du ein Anrecht auf Prozess- bzw. Verfahrenskostenhilfe. Das heißt, das Jobcenter bezahlt dir auf Antrag einen Anwalt, wenn es sich um einen berechtigten Fall handelt. Selbst eine abschließen kannst du später, wenn die Hilfebedürftigkeit beendet ist, immer noch.
Andere Versicherungen, abgesehen von der Kfz-Versicherung, wenn du ein Auto hast, brauchst du im Grunde oftmals nicht. Eine Handyversicherung ist meist unsinnig.
Genauso verfährst du mit allen anderen Versicherungen. Kündige die, die du nicht wirklich benötigst und vergleiche bei den anderen die aktuellen Tarife. Das kann sich schon dann lohnen, wenn du einfach einen Tarif findest, der dir zum gleichen Preis bessere Leistungen bietet.
Welche Abonnements hast du abgeschlossen? Sieh mal nach, welche Zeitschriften du abonniert hast, welches Fitnessstudio und vor allem, welche Online-Dienste/Streamingdienste. Diese geraten nämlich gerne mal in Vergessenheit, kosten Geld und werden des Öfteren nicht genutzt. Digitale Abonnements, die du sowieso nicht oder nur kaum nutzt, kannst du ruhig kündigen. Das geht in der Regel monatlich und wenn du merkst, dass du es doch brauchst, kannst du es ja wieder abonnieren.
Wenn deine Tarife noch nicht optimal sind, wirst du sicherlich sehen, dass du jeden Monat Geld sparen kannst.