Um Wertsachen, Bargeld, Gold oder Silber aufzubewahren und vor Einbrechern zu schützen, gibt es viele Möglichkeiten. Da gibt es den doppelten Boden in der Schublade, den klassischen Tresor, die alte Tasse weit hinten im Schrank und so weiter und so fort. Solche Verstecke kennst du mit Sicherheit. Versuche einmal, dich in die Lage eines Einbrechers zu versetzen. Wir meinen keinen gewöhnlichen kleinen Halunken, sondern jemanden, der weiß, dass du nicht ganz arm bist und Geld oder Edelmetalle im Haus hast. Wo würdest du nach Beute suchen?
Diebe kennen fast alle Verstecke
Wer als zielstrebiger Dieb und Einbrecher auch nur einen Funken Verstand im Kopf hat, geht mit System vor. Geübte Einbrecher kennen so ziemlich alle Verstecke, vor allem sogenannte Geheimtipps wie Bargeld unter einem doppelten Boden in der Schreibtischschublade zu verstecken. Als Gauner würde ich dort zuerst suchen. Ist eine Schublade abgeschlossen, wird es umso interessanter. Solche Leute wissen auch genau, wie sie ein Versteck ausfindig machen.
Neben Schubladen sind Schränke sehr beliebt, denn wo würdest du vermuten, wo dein Opfer seine Wertsachen versteckt? Hinten in der Ecke vom Kleiderschrank unter ein paar losen Hosen oder Hemden ist es doch ein tolles Versteck, denn der Einbrecher macht die Schranktür auf, denkt sich „da ist nichts“ und geht weiter. Leider falsch gedacht, genau an solchen Stellen suchen Verbrecher meist sogar zuerst.
Da ist es fast schon besser, sein Geld unter der Matratze zu horten, weil dieses Versteck so klassisch und offensichtlich ist, dass viele Einbrecher dort gar nicht suchen denn niemand versteckt mehr Wertsachen unter seiner Matratze. Allerdings denken Einbrecher genauso.
Wir möchten dir hier eine Möglichkeit vorstellen, dein Geld oder deine Wertsachen so auffällig unauffällig zu verstecken, dass Einbrecher höchstwahrscheinlich mit leeren Händen von Dannen ziehen.
Gut und günstig: Der Dosensafe
Diese Möglichkeit ist ein Dosensafe. Es bedarf wohl keiner langen Erklärung, was das ist, denn es ist tatsächlich ein Safe in Form einer Dose. Genauer gesagt handelt es sich um zum Safe umgebaute Dosen, die vom Original auf den ersten Blick nicht unterschieden werden können, zum Beispiel eine Bierdose oder Dosenravioli von namhaften Herstellern, die sowieso in fast jedem Haushalt zu finden sind. Die Dosen sehen nicht nur aus wie die Originalprodukte, sie sind inklusive Etikett bzw. Bedruckung aus den Originaldosen gefertigt.
Der Gedanke dahinter: Einbrecher suchen zunächst nach den bekannten Geheimverstecken. Was selten durchsucht wird, ist die Speisekammer. Und wenn, dann wird nicht jede einzelne Dose auf ihre Echtheit hin überprüft. Eher wird der Inhalt mit einem Wisch herausgestoßen, um nachzusehen, ob sich dahinter eine Box mit Wertgegenständen verbirgt. Wer sucht schon in den Dosen selbst?
Die Deckel der Dosensafes sind so filigran mit einem Gewinde versehen, dass man von außen nicht sehen kann, dass sie aufgeschraubt sind. Außerdem achten die Hersteller in der Regel darauf, dass das Gewicht in etwa zum Original passt. Der leere Safe zum Beispiel, der aussieht wie eine verschlossene Bierdose im Original-Design, wiegt auch in etwa so viel, wie eine normale, volle, Bierdose. Wäre der Safe so leicht wie eine leere Dose Bier, könnte der geneigte Dieb hellhörig werden.
Gleiches gilt für die beispielhaften Ravioli oder die Dose Rotkohl. Schiebt der Einbrecher eine solche Dose beiseite, wird er sicherlich aufmerksam, wenn sie verschlossen aber trotzdem federleicht ist. Der Kostenpunkt für so einen Dosensafe liegt bei weniger als 20 Euro. Nachfolgend findest du ein informatives Video rund um Dosensafes.
Dosensafe: Pro & Kontra
Gleich zu Anfang sei gesagt, dass es keine absolute Sicherheit gibt, selbst Bankschließfächer können dies nicht garantieren. Der Dosensafe ist und bleibt ein bewegliches Behältnis, welches leicht entwendet werden kann. Die allermeisten Hausratversicherungen versichern Wertgegenstände und Bargeld nur bis zu einem bestimmten Wert. Häufig gibt es auch Richtlinien für die Aufbewahrung. So kann eine Versicherung von dir verlangen, dass du deine Goldmünzen oder eine größere Summe Bargeld in einem verschlossenen Safe aufbewahren musst, damit der Versicherungsschutz greift.
Ein Dosensafe erfüllt diese Anforderungen für gewöhnlich nicht, denn, wie bereits angemerkt, kann er recht leicht entwendet werden. Für wirklich teure Werte würden wir einen klassischen, in der Wand verankerten Safe empfehlen. Das ist zwar auffälliger als ein Dosensafe, aber durchaus sicherer. Du kannst natürlich auch beides kombinieren.
Die wenigsten Einbrecher öffnen Safes vor Ort. Das dauert einfach zu lange und erzeugt zu viel Lärm. Daher wird eher versucht, ihn von der Wand zu lösen und mitzunehmen. Wenn du einen günstigen Safe kaufst, kannst du ihn als Lockmittel benutzen. Kaum ein Einbrecher wird noch nach einem Dosensafe suchen, wenn er einen normalen kleinen Tresor in den Händen hält.
Zum unauffälligen Transport von Bargeld ist ein Dosensafe optimal geeignet. Angenommen, du willst zum Beispiel Goldmünzen kaufen oder verkaufen. In beiden Fällen hättest du viel Geld bei dir, entweder in Scheinen oder in Gold. Wenn du unauffällig sein willst, gehst du durch die Stadt zum Händler. Selbst wenn deine Tasche aufgehen würde, käme kaum einer auf die Idee, dass dein Feierabendbier oder dein Abendessen aus der Dose viele tausend Euro wert sein könnte.
Das große Pro ist beim Dosensafe seine auffällige Unauffälligkeit. Der natürliche Feind des Einbrechers ist die Zeit. Mit jeder Sekunde steigt die Gefahr, erwischt zu werden. Professionelle Einbrecher gehen mit System vor. Die wichtigsten Räume werden ausfindig gemacht und auf „Geheimverstecke“ hin durchsucht. Kaum ein Einbrecher hat die Zeit, wirklich jede Dose zu untersuchen.
Zudem ist ein Dosensafe günstig zu haben. Schon für weniger als 20 Euro gibt es Dosensafes, die optisch von dem realen Produkt im Supermarkt nicht zu unterscheiden sind. Das führt zu einem weiteren Vorteil: Du kannst dir mehrere solcher Safes kaufen, um dein Risiko zu streuen. Sicherlich denkst du jetzt etwas wie „natürlich soll ich mir gleich mehrere davon kaufen, damit die mir das Geld aus der Tasche ziehen“. Dem ist nicht so.
Einer der beliebtesten Tipps gegen Einbruchdiebstahl ist es, die Werte aufzuteilen. Die meisten Einbrecher gehen doch so vor: Sie brechen ein und suchen Wertsachen. Meist wissen sie nicht, wie viele Wertsachen zu finden sind. Wenn sie dann einen Fund machen, gehen sie für gewöhnlich schnell wieder weg. Wie würdest du dich denn in der Situation verhalten?
Würdest du zum Beispiel die Goldmünzen nehmen und dich aus dem Staub machen, oder würdest du das Risiko eingehen, noch eine Weile länger zu suchen und das Risiko in Kauf nehmen, am Ende ohne Diebesgut im Gefängnis zu landen? Ich persönlich würde abhauen.
Tipps zum Verstecken im Dosensafe
Um den Dosensafe sicher einsetzen zu können, solltest du ein paar Dinge beachten. Der am irrationalsten klingende Tipp lautet, die Dose nicht zu verstecken. Angenommen, du brichst bei jemandem ein und suchst nach Wertsachen. Du wühlst dich durch den Kleiderschrank und findest eine verschlossene Dose Rotkohl vor. Da schaust du erstmal dreimal nach, ob die Dose Rotkohl wirklich dort steht und nimmst sie wahrscheinlich in die Hand, um zu prüfen, ob sie echt ist. Eine Bierdose im Wäschekorb mag noch etwas logischer erscheinen, doch auch diese würde ich untersuchen.
Von daher pack die Dose einfach dahin, wo sie hingehört, nämlich zu den anderen Dosen. Eine falsche Bierdose fällt zwischen anderen Dosen derselben Marke überhaupt nicht auf. Bedenke bei der Wahl deines Dosensafes auch das Verhältnis zwischen dir und dem Produkt. Wenn jemand den Tipp bekommen hat, dass du viel Geld oder Gold zuhause hast, ist es gut möglich, dass er noch etwas mehr über dich weiß. Wenn du frischkochender Veganer bist, wäre eine Dose Hühnereintopf sicher etwas, was Verdacht erwecken könnte, wenn er zwischen Bio-Brotaufstrichen etc. steht.
Du solltest also immer noch ein paar ähnliche Produkte im Schrank haben. Bedenke auch die Geräusche. Die Dosensafes haben bereits ein täuschend ähnliches Gewicht, welches zum Produkt passt. Die meisten Einbrecher durchwühlen Schränke, indem sie alles zu Boden werfen. Wenn eine Dose Rotkohl jetzt „Klöngelöng“ macht und nicht einfach nur „Klatsch“, stimmt etwas nicht. Solltest du zum Beispiel Silber- oder Goldmünzen in einem solchen Safe aufbewahren, solltest du den verbliebenen Raum mit Watte ausstopfen. Wenn die herunterfallende Rotkohldose klingt wie eine herunterfallende Rotkohldose, wird der Einbrecher sich wohl nicht länger dafür interessieren.
Achte auch auf den Zustand deines Safes. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass ein Einbrecher darauf achtet, aber wenn zum Beispiel eine Palette Bierdosen nagelneu ist und in der Mitte ist eine voller Staub, würde ich misstrauisch werden.
Es gibt auch einen Dosensafe, der wie eine Sprühflasche Universalöl aussieht. Der Clou daran ist, dass der Boden abgeschraubt werden kann. Sollte der Deckel abspringen, findet der Einbrecher einen normalen Sprühkopf vor. Wenn dieser im Bastelkeller zwischen vielen alten schmutzigen und verdellten Dosen steht, könnte das Verdacht erwecken, denn als Einbrecher bin ich in einem Haus, in dem Wertsachen sind und die nagelneue Dose passt nicht richtig ins Gesamtbild, dann schaue ich mir die mal näher an.
Es sind die Details, die ein gutes Versteck ausmachen, auch bei einem Dosensafe. Wenn du einen Dosensafe im Design einer bekannten Marke kaufst, kann es auffällig sein, wenn er sonst nur zwischen Hausmarken steht. Warum solltest du ausgerechnet bei diesem Fertiggericht zur Marke greifen, wenn dir Hausmarken vom Discounter ansonsten reichen?
So ein Gedanke mag weit hergeholt klingen, ist er aber eigentlich nicht. Wenn du den Text bis hier gelesen hast, kann es durchaus sein, dass ein Einbrecher dies ebenfalls getan hat. Es liegt an dir, es ihm trotzdem so schwer wie möglich zu machen.